Donkey Kong hat die Mini-Marios aus der Spielzeugfabrik gestohlen! Weil das natürlich nicht sein darf, macht sich sein Erzfeind Mario auf, die kleinen Roboterversionen seiner selbst den Händen des Gorillas wieder zu entreißen. Dieser verstreut die Minis auf seiner Flucht jedoch kreuz und quer, sodass Mario ein Level nach dem anderen abgrasen muss, um seine kleinen Ebenbilder einzusammeln. Damit ist auch schon die ganze Handlung von Mario vs. Donkey Kong erzählt. Das nun für die Nintendo Switch erschienene Spiel ist ein Remake des 20 Jahre alten Titels für den Game Boy Advance. Dieser wiederum orientierte sich stark am noch einmal zehn Jahre älteren Game Boy-Spiel Donkey Kong, welches natürlich eine stark erweiterte Fassung des ursprünglichen Donkey Kong von 1981 darstellte – jenes Spiels, in dem Mario und Donkey Kong beide jeweils zum ersten Mal auftauchten.
Springen und Puzzeln
„Hauptberuflich“ ist Mario bekanntlich in Jump’n’Runs unterwegs und von seinen Spring- und Lauffähigkeiten muss man als Spieler*in hier auch ordentlich Gebrauch machen. Zusätzlich verlangt das Einsammeln der Mini-Marios aber auch einiges an Hirnschmalz, denn in den einzelnen Levels gilt es jeweils einige Puzzles zu lösen, um ans Ziel zu kommen. Das Hauptspiel besteht aus acht Welten, von denen zwei ganz neu für die Switch-Fassung hinzugekommen sind. Die Welten unterscheiden sich thematisch – man startet in der Spielzeugfabrik, bevor es weiter in den Dschungel und später zum Beispiel in ein Geisterhaus geht. Spielerisch hat dieser Umgebungswechsel wenig Einfluss, wenn man einmal von ein paar Gegnertypen absieht, die nur in bestimmten Arealen auftauchen. Was die Präsentation angeht, heben sich die verschiedenen Welten durch die Hintergründe und die Musik voneinander ab. Grafisch reißt das Spiel sicherlich keine Bäume aus, präsentiert sich jedoch technisch solide und in bestem Mario-Charme. Musikalisch gibt es dagegen wirklich ein paar Highlights, vor allem die jazzigen Stücke wissen zu gefallen.
Jede der acht Welten ist wiederum in acht Abschnitte gegliedert. In den jeweils sechs normalen Levels gilt es, zunächst einen Schlüssel zu finden und aufzunehmen, um mit ihm eine Tür aufzusperren. Diese führt einen dann zu einem weiteren Abschnitt, in dem man stets eine Mini-Mario-Figur einsammeln muss. Dabei stehen einem Gegner wie die bekannten Shy Guys im Weg, man hangelt sich an Ketten entlang oder aktiviert mit verschiedenfarbigen Schaltern entsprechende Blöcke, die einem das Weiterkommen ermöglichen. Neben dem normalen Rennen und Springen beherrscht Mario hier zum Beispiel auch das Laufen auf den Händen. So kann er mit seinen Schuhen herabfallende Steine abwehren, was aber gar nicht so oft nötig ist. Gegner können nicht mit einem Sprung auf den Kopf besiegt werden, aber oft wie in Super Mario Bros. 2 hochgehoben und auf andere Gegner geworfen werden, um diese auszuschalten. Manchmal ist es auch nötig, einen Gegner so an eine andere Stelle im Level zu befördern, um dann auf seinem Rücken gefährliche Stellen passieren zu können.
Für ein eher ungeübtes Publikum
Hat man sich durch die sechs regulären Levels einer Welt gerätselt, erwartet einen zunächst ein Level, in dem man sechs Mini Marios sicher zu einer Kiste geleiten muss, möglichst ohne, dass diese Schaden nehmen. Das letzte Level ist jeweils schließlich ein Kampf gegen Donkey Kong, in dem der Affe mit Fässern oder ähnlichem beworfen werden muss. Mario vs. Donkey Kong richtet sich ganz klar an jüngere Spieler: Gerade in den ersten Welten liegt der Schwierigkeitsgrad sehr niedrig. Dennoch lässt sich zusätzlich sogar ein „Casual Mode“ einschalten; dadurch erhalten die Levels zusätzliche Rücksetzpunkte, Mario stirbt bei einem Feindkontakt nicht sofort und das Zeitlimit fällt weg.
In der achten (und damit letzten regulären) Welt liegt der Schwierigkeitsgrad manchmal schon deutlich höher. Noch kniffliger wird es danach in den Plus- und Experten-Levels. Wer wirkliche Herausforderungen sucht, wird eventuell dort fündig. Die Experten-Levels lassen sich zudem nur freischalten, wenn man genügend der vorherigen Levels perfekt abgeschlossen hat, also alle in ihnen verstreuten Items eingesammelt hat. Das sorgt für zusätzliche Langzeitmotivation, wobei Mario vs. Donkey Kong insgesamt dennoch kein besonders umfangreiches Spiel ist. Klar hat Nintendo hier einem alten Spiel einen neuen Anstrich verpasst und ein paar neue Extras hinzugefügt. Ob man für die weniger als zehn Stunden Spielspaß aber knapp 50 Euro bezahlen will, muss jeder Spieler und jede Spielerin selbst entscheiden.
Zu den angesprochenen neuen Extras gehört übrigens auch ein Zweispielermodus, bei dem der zweite Spieler Toad steuern darf. Hier wird das Spiel zu einem ordentlichen Coop-Vergnügen mit zusätzlichen Schlüsseln, die eingesammelt werden wollen. Gerade wenn man mit Kindern oder ungeübten Spielern zusammenspielt, ist dieser Modus eine schöne Möglichkeit, um sich gegenseitig zu helfen und zusammen Spaß zu haben.
OT: „Mario vs. Donkey Kong“
Land: Japan
Jahr: 2004 (Game Boy Advance) / 2024 (Nintendo Switch)
Director: Vivek Melwani
Producer: Shinya Saito, Takao Nakano
Musik: Schwedbeast Studios, Lawrence Schwelder, Bruce Stark, David Kitay, Tacket Brown, Greg Dixon
Publisher: Nintendo
Entwickler: Nintendo Software Technology
Plattform: Game Boy Advance, Nintendo Switch
Amazon (Videospiel „Mario vs. Donkey Kong“)
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