Mea Culpa Netflix Streamen online
© Bob Mahoney/Perry Well Films 2/Courtesy of Netflix

Mea Culpa

Mea Culpa Netflix Streamen online
„Mea Culpa“ // Deutschland-Start: 23. Februar 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Das Leben von Mea Harper (Kelly Rowland) war auch schon mal besser. Seitdem ihr Mann Kal Hawthorne (Sean Sagar) arbeitslos ist, muss die Strafverteidigerin für alles aufkommen. Der Beziehung der beiden hat das nicht gutgetan, mithilfe einer Paartherapie versuchen sie zu retten, was zu retten ist. Aber es ist auch die Familie ihres Mannes, die Mea zusetzt. Vor allem Kals Mutter Azalia (Kerry O’Malley) ist sich für kein böses Wort zu schade. Schwierig wird es, als sich der unter Mordverdacht stehende Künstler Zyair Malloy (Trevante Rhodes) an sie wendet und sie bittet, ihn zu verteidigen. Denn ausgerechnet Kals Bruder Ray (Nick Sagar) ist der zuständige Staatsanwalt. Zuerst unschlüssig, ob sie den Fall übernehmen soll, willigt sie später ein – und sei es nur um es den anderen heimzuzahlen …

Der Komödienmann sucht den Thriller

In den USA ist Tyler Perry zweifelsfrei eine große Nummer, und das seit vielen Jahren. Vor allem seine Filme rund um die Kunstfigur Madea, eine willensstarke ältere Dame, liefen immer wieder erfolgreich. Seit einiger Zeit macht er sich nun auch hierzulande einen Namen dank seiner Kooperationen mit Netflix. Dabei ist der Filmemacher nicht nur mit Komödien am Start, wofür er überwiegend bekannt ist. So schrieb und inszenierte er 2020 den Thriller A Fall from Grace. Damals ging es um eine Frau, die unter Mordverdacht steht. Nun kehrt er mit Mea Culpa zu dem Genre zurück. Erneut geht es um eine Person, die einen Mord begangen haben soll. Dieses Mal ist es jedoch ein Mann. Dafür darf eine Frau diesen verteidigen. Bis es so weit ist, dauert es aber eine Weile. Wie schon beim letzten Mal hat es Perry absolut nicht eilig, ganze zwei Stunden nimm sein neuer Film für sich in Anspruch. Das ist mal wieder viel zu viel, man wartet immer ewig, bis mal der nächste Schritt eingeleitet wird.

Und so nimmt er sich in Mea Culpa viel Zeit, um die Situation der Protagonistin zu beschreiben. Da sind die Probleme mit dem Ehemann. Da sind aber vor allem die Szenen mit dessen Familie, die so demütigend für sie sind, dass man sich fragen darf, wie sie das aushält. Und warum. Als Rechtsanwältin sollte sie eigentlich dazu in der Lage sein, sich verbal ein bisschen zu verteidigen. Stattdessen steht sie teilnahmslos da. Das dürfte Hauptdarstellerin Kelly Rowland (The Curse of Bridge Hollow) entgegenkommen, da es ihr erlaubt, den ganzen Film über praktisch nicht schauspielern zu müssen. Allgemein sind die Leistungen auf einem schwachen Niveau, abgesehen von Kerry O’Malley (Der Killer), die als Karikatur der bösen Schwiegermutter Spaß zu haben scheint.

Eine Katastrophe auf mehreren Ebenen

Sie scheint auch eine der wenigen zu sein, die verstanden haben, was für ein bescheuerter Film das ist. Dass Perry nicht unbedingt intelligente Filme dreht, ist klar. Muss er auch nicht, er hat mit seinen albernen Komödien ein Millionenpublikum erreicht. Dass seine Thriller aber noch lächerlicher sind, das muss man erst einmal hinbekommen. Glaubwürdig ist Mea Culpa von Anfang an nicht. Es wird mit der Zeit aber immer schlimmer. Gegen Ende hin ist das so überzogen, dass man sich fragen darf, ob er hier nicht vielleicht doch eine Komödie gedreht hat. Da werden Erinnerungen an The Woman in the House Across the Street From the Girl in the Window wach, das sich auf teils gelungene Weise über solchen Genretrash lustig macht.

Gleichzeitig ist Mea Culpa schrecklich langweilig, was mit den angesprochenen Mängeln der Überlänge und der schwachen schauspielerischen Darstellungen zu tun hat. Es ist schlicht eine Qual, sich durch diesen dummen Film zu kämpfen, zumal die Wendung zum Schluss, so idiotisch und an den Haaren herbeigezogen sie auch ist, sich viel zu früh ankündigt und daher ihre Wirkung verfehlt. Überhaupt ist das meiste vorhersehbar, etwa die gleichermaßen unpassende wie nicht überzeugende Romanze zwischen der Anwältin und ihrem Klienten. Unterhaltsam wird es nur beim Finale, wenn alles völlig eskaliert und der zuvor dialoglastige Film auf einmal actionreich wird. Die fünf Minuten reichen aber nicht aus, um den katastrophalen Rest auszugleichen.

Credits

OT: „Mea Culpa“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Tyler Perry
Drehbuch: Tyler Perry
Musik: Amanda Delores, Patricia Jones
Kamera: Cory Burmester
Besetzung: Kelly Rowland, Trevante Rhodes, Sean Sagar, Nick Sagar, RonReaco Lee, Shannon Thornton, Angela Robinson, Kerry O’Malley

Bilder

Trailer

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Mea Culpa
fazit
Mit „Mea Culpa“ versucht sich Tyler Perry erneut an einem Thriller und ist aufgrund der völlig idiotischen Geschichte damit komischer als mit seinen Komödien. Spaß macht der Film aber auch so nicht, dafür ist er zu lang und zu langweilig. Die überwiegend schwachen schauspielerischen Leistungen geben dem Ganzen den Rest.
Leserwertung133 Bewertungen
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