Die Anwältin Elle Woods (Reese Witherspoon) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tierversuche verbieten zu lassen. Damit eckt sie jedoch unerwarteterweise an, wird sogar von der Bostoner Kanzlei gefeuert. Als Stimme für jene, die nicht sprechen können, macht sie sich auf den Weg nach Washington, D.C., um dort vom Kongress eine Gesetzesvorlage in ihrem Sinne absegnen zu lassen. Unterstützung findet sie dabei von der Kongressabgeordneten Victoria Rudd (Sally Field), doch schon bald muss sie feststellen, dass in der Hauptstadt alles ein wenig anders läuft, als es den Anschein hat …
Eine Fortsetzung ohne Sinn und Verstand
Natürlich blond spielte 2001 knapp das Achtfache seines Budgets ein. Wie das mit erfolgreichen Filmen immer so ist, war eine Fortsetzung daher nur eine Frage der Zeit. Zwei Jahre später kam Natürlich blond 2 dann tatsächlich ins Kino. Schon nach wenigen Minuten drängt sich der Verdacht auf, dass dieser Film doch niemals von denselben Leuten gemacht worden sein kann, die für den ersten verantwortlich zeichnen. Die Story stammt diesmal von Eve Ahlert, Dennis Drake und Kate Kondell. Natürlich blond 2 scheint die Autoren-Karrieren der ersten beiden beendet zu haben. Kondell, die das finale Drehbuch schrieb, ist immerhin noch bis heute aktiv, auch wenn ihre Filmographie keine besonders bemerkenswerte Einträge vorzuweisen hat. Regie führte diesmal Charles Herman-Wurmfeld, dem ebenfalls die Regie beim TV-Piloten für eine Serienadaption des ersten Films übertragen wurde, die danach aber nicht zustande kam.
Es ist jedenfalls klar, dass diese vier Leute den ersten Film nicht verstanden haben. Oder zumindest nicht dessen Protagonistin. In Natürlich blond ist Elle Woods eine Frau, deren Aussehen gewisse Assoziationen evoziert, denen sie teilweise auch gerecht wird. In ganz bestimmten Punkten ist sie jedoch anders. Sie ist aber auch eine Frau, die zu diesen Eigenheiten steht und sich mit ihnen in einem System zurechtfindet, das nicht auf Leute wie sie ausgelegt ist. Auf der einen Seite zelebriert sie ihr wahres Ich, auf der anderen findet sie Kompromisse, wie sie sich damit den Gegebenheiten anpassen kann. In Natürlich blond 2 scheint sie deutlich mehr der mit ihrem Aussehen assoziierten Klischees zu erfüllen, vor allem aber scheint das System sich nun auf sie einzustellen.
Forciert und unlustig
Auch im ersten Teil wurden die meisten Leute, die allgemein eher als distinguiert gelten, nach einiger Zeit warm mit Elle, aber das war ein organischer Prozess. Hier hingegen ist alles ziemlich forciert. Im Vorgänger erlagen die Menschen dem Charme ihrer einnehmenden Persönlichkeit, auch wenn sie zunächst vielleicht irritiert davon waren. Hier spielen Elle irgendwelche Zufälle oder konstruierte Gegebenheiten in die Hände. Sie stößt zwar gelegentlich auf Widerstand, doch überwindet sie diesen nicht aus eigener Kraft, sondern nur dank Plotconveniences.
Der Stein des Anstoßes, dass Elle die leiblichen Eltern ihres Hundes finden möchte, um sie zu ihrer Hochzeit einzuladen also, ist schon kompletter Käse. Elle ist jedoch nicht der einzige Charakter, der hier falsch gehandhabt wird. Paulette (Jennifer Coolidge), die letztes Mal zu viel Screentime zugesprochen bekam, taucht hier nur kurz auf, um ein paar unlustige Jokes zu machen. Grace (Regina King) ist als Quasi-Antagonistin im Prinzip eine Neuauflage von Vivian (Selma Blair) aus dem ersten Teil, nur dass das hier alles einfach nicht so gut funktioniert.
OT: „Legally Blonde 2: Red, White & Blonde“
AT: „Natürlich blond 2: Jetzt wird’s richtig blond“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Charles Herman-Wurmfeld
Drehbuch: Kate Kondell
Vorlage: Amanda Brown
Musik: Rolfe Kent
Kamera: Elliot Davis
Besetzung: Reese Witherspoon, Sally Field, Regina King, Jennifer Coolidge, Luke Wilson, Bob Newhart, Bruce McGill, Dana Ivey, Jessica Cauffiel
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