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© NDR/Christine Schroede

Polizeiruf 110: Diebe

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„Polizeiruf 110: Diebe“ // Deutschland-Start: 25. Februar 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche von Vera Bödecke in ihrer Wohnung gefunden wird, sieht dies zunächst nach einem tragischen Unfall aus. Offensichtlich wollte sie gerade eine Lampe richten, was ihr zum Verhängnis wurde. Doch dann stellt sich heraus, dass sie erstickt wurde. Aber von wem? Und aus welchem Grund? Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Melly Böwe (Lina Beckmann) gehen der Geschichte nach. Dabei steht zunächst der Ehemann Konrad Bödecke (Michael Stange) im Mittelpunkt, der sich offensichtlich zuvor mit ihr gestritten hatte und kein richtiges Alibi hat. Aber auch die drogenabhängige Mascha Kovicz (Meira Durand), die sich allein um ihre Tochter Holli (Mathilda Graf) kümmert, sowie das Ehepaar Kai (Robin Sondermann) und Alina Schopp (Monika Oschek), die mit Anlageberatungen ihr Geld verdienen, werden in die Geschichte hineingezogen …

Wenig Stoff zum Rätseln

Der Krimisonntag im Ersten gehörte dieses Jahr bislang ausschließlich dem Tatort, eine ganze Reihe neuer Filme wurde auf dem begehrten Programmplatz ausgestrahlt. Das Ergebnis war jedoch weniger erwähnenswert, zuletzt gab es mit Cash und Geisterfahrt zwei ziemlich durchschnittliche Genrebeiträge. Da ist es doch mal an der Zeit, dass auch die andere Reihe mal wieder ihr Glück versuchen darf. Und so gibt es mit Diebe den ersten Polizeiruf 110 seit über zwei Monaten. Schon damals war das Rostocker Team unterwegs, durfte in Nur Gespenster eine alte Familientragödie aufarbeiten, die im Mittelpunkt des Falls stand. Da ist das dieses Mal einfacher. Man erfährt schon recht früh, dass es hier irgendwie um Geld gegangen sein muss.

Tatsächlich ist der 410. Teil der von der ARD produzierten Krimireihe keiner, der mit übermäßig viel Rätselraten verbunden ist. Anfangs wird zwar noch so getan, als könnte es der Ehemann gewesen sein. Aber es wird schnell klar, dass die Geschichte anders abgelaufen sein muss. Und auch die Richtung wird vorgegeben: Sobald der Gatte die Spur zu dem Investment eröffnet, gibt es schlichtweg keine Alternative mehr. Wenn die Drogenabhängige bei dem in einem schicken Haus lebenden Vertreter auftaucht und diesen erpresst, braucht es nun wirklich nicht viel geistige Eigenleistung, um den Rest noch zusammenreimen zu können. Polizeiruf 110: Diebe bringt zwar noch kleinere Wendungen mit, viel sollte man davon aber nicht erwarten. Darum geht es schlichtweg nicht.

Schauspielerisch gut

Stattdessen fährt Drehbuchautorin Elke Schuch gewissermaßen zweigleisig. Auf der einen Seite versucht sie schon, irgendwie Spannung zu erzeugen, wenn das Publikum zittern darf, was mit der alleinerziehenden Mutter geschieht. Kombiniert wird das mit ganz viel Drama, sowohl im Hinblick auf sie wie auch bei König. Denn die muss sich auf einmal mit ihrem Vater Günther Wernecke (Wolfgang Michael), der nach 40 Jahren plötzlich aufgetaucht ist und Teil ihres Lebens sein will, worauf sie selbst aus verständlichen Gründen keine Lust hat. Polizeiruf 110: Diebe ist also mal wieder einer dieser Krimis, die irgendwelche persönlichen Geschichten einbauen wollen. Das wird dann nicht so aufdringlich wie bei Der Flensburg-Krimi: Wechselspiele kürzlich. Gebraucht hätte es das auch nicht unbedingt, selbst wenn das zumindest thematisch zu dem anderen Strang passt.

Insgesamt ist das solide, was ein Fortschritt zum letzten Mal darstellt. Das hat aber mehr mit den schauspielerischen Qualitäten zu tun, weniger mit den inhaltlichen. So haben Anneke Kim Sarnau und Lina Beckmann inzwischen eine ganz ordentliche Dynamik als Team aufgebaut. Auch Robin Sondermann, der kürzlich bereits in Tatort: Pyramide seine Qualitäten als aalglattes Arschloch demonstriert hat, darf erneut als solcher glänzen. Für den zwischenmenschlichen Aspekt kann man sich Polizeiruf 110: Diebe daher durchaus anschauen, der Film gehört zu den besseren Genrebeiträgen der letzten Zeit. Als Krimi muss man das hingegen nicht unbedingt anschauen, zumal da auch nur mit Klischees und Stereotypen gearbeitet wird.

Credits

OT: „Polizeiruf 110: Diebe“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Andreas Herzog
Drehbuch: Elke Schuch
Musik: Christopher Bremus
Kamera: Marcus Kanter
Besetzung: Anneke Kim Sarnau, Lina Beckmann, Uwe Preuss, Andreas Guenther, Josef Heynert, Wolfgang Michael, Meira Durand, Mathilda Graf, Robin Sondermann, Monika Oschek, Michael Stange

Bilder

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Polizeiruf 110: Diebe
fazit
Polizeiruf 110: Diebe“ ist ein solider Teil des Dauerbrenners, wenn der vermeintliche Unfalltod einer Frau zu einer fiesen Investmentgeschichte führt. Das hat er aber mehr der schauspielerischen Qualität zu verdanken, weniger dem Inhalt. Als Krimi ist der Film wenig interessant, da vieles früh verraten wird.
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