Stonehouse Serie TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Stonehouse

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„Stonehouse“ // Deutschland-Start: 22. Februar 2024 (arte)

Inhalt / Kritik

In den späten 1960ern läuft es gut bei dem britischen Abgeordneten John Stonehouse (Matthew Macfadyen). So wurde er vom Premierminister Harold Wilson (Kevin R. McNally) zum Luftfahrtminister ernannt, um so die Regierung ein bisschen aufzupeppen. Dabei ahnt Wilson nicht, was er damit anrichten wird. Denn schon bei seiner ersten Dienstreise in die Tschechoslowakei lässt sich der frisch gebackene Minister von einer Frau erführen, die vom tsche­cho­slo­wa­kischen Spionagechef Alexander Marek (Igor Grabuzov) auf ihn angesetzt wurde. Derart kompromittiert bleibt Wilson nichts anderes übrig, als sich nun selbst als Spion im eigenen Land zu betätigen, damit sein Fehltritt nicht auffliegt. Die Sache hat nur einen Haken: Er ist völlig inkompetent dabei …

Die unglaublich wahre Geschichte eines Politikers

Zuletzt hat arte am Donnerstagabend wieder eine ganze Reihe interessanter Serien ausgestrahlt. So ging es in dem französischen Krimidrama Hafen ohne Gnade um die Familie eines Hafenarbeiters, die in eine richtig fiese Geschichte verwickelt wird. Zuvor durften die Zuschauer und Zuschauerinnen mit der humorvollen Produktion Nach dem Prozess aus Australien ihren Spaß haben. Bei dieser ging es um eine Gruppe Geschworener, die nach dem Urteil versucht, die Wahrheit in einem Mordfall herauszufinden. Nun nimmt uns der Sender mit ins Vereinigte Königreich und erzählt in Stonehouse die Lebensgeschichte eines Abgeordneten, der ebenfalls in kriminelle Machenschaften verwickelt wird, weil er das Talent hat, ständig etwas Falsches zu tun.

Diese klingt absolut irre, ist aber zumindest in Teilen wahr. Zwar hat Drehbuchautor John Preston, der zuvor die Vorlagen für A Very English Scandal und Die Ausgrabung geliefert hatte, bei seiner Version der Geschichte einiges hinzugefügt, da manche Punkte nie ganz geklärt wurden. Zumindest im Großen und Ganzen hält sich Stonehouse aber wirklich an die Lebensgeschichte des britischen Abgeordneten John Stonehouse, der in den 1970ern die Medien und die Politik beschäftigte, später auch die Gerichte. Nennenswerte tatsächliche politische Beiträge hat seine Biografie dabei nicht vorzuweisen. Dafür aber eine Mischung aus Dämlichkeit und Unverfrorenheit, die eine hoffnungsvolle Karriere quasi im Keim erstickte und seine eigene Partei ins Unglück stürzte.

Ein Skandal humorvoll verpackt

Eigentlich wäre auch das als Skandal prädestiniert. Die Serie macht sich jedoch lieber über den Protagonisten und die Ereignisse lustig. Zeitweise hat das dann auch etwas von einer Politsatire, was an das britische Original House of Cards erinnert. Wo einen dort aber die ganzen Intrigen amüsierten, hat man hier eher den Eindruck, dass niemand weiß, was er tut. Das hätte man sicherlich alles noch ein bisschen schärfer umsetzen können, Stonehouse mag es lieber albern als wirklich bissig. Spaßig ist es aber, wenn ein Ereignis zum nächsten führt, das Leben des Abgeordneten immer mehr aus den Fugen gerät. Vergleichbar zu einem beliebten Komödienkonzept eskaliert die Geschichte, das Lügenkonstrukt wird immer abenteuerlicher, bevor es dann zum Schluss völlig in sich zusammenfällt.

Das mag dann nicht übermäßig anspruchsvoll sein. Man erfährt auch nicht viel über die zeitlichen Kontexte, da sich die Serie dafür schlichtweg nicht interessiert. Aber es macht schon Spaß dabei zuzusehen, wie das hier alles vor die Hunde geht. Matthew Macfadyen (Die Täuschung) gefällt als Politiker, dem alles aus den Händen gleitet und der dabei verzweifelt versucht, die Fassade aufrechtzuerhalten. Klar ist das irgendwie auch schrecklich, bei einem zeitgenössischen Vertreter würde man darüber nur schwer lachen können. Zumal seine einzige Qualifikation die zu sein scheint, dass er passabel aussieht, wie man ihm bei der Einstellung offen mitteilt. Da Stonehouse aber mit einigem Abstand von der Geschichte erzählt, darf man das alles mit Humor nehmen.

Credits

OT: „Stonehouse“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Jon S. Baird
Drehbuch: John Preston
Musik: Rolfe Kent
Kamera: Mark Wolf
Besetzung: Matthew Macfadyen, Keeley Hawes, Emer Heatley, Kevin R. McNally, Igor Grabuzov, Ieva Andrejevaite, Orla Hill, Aoife Checkland

Bilder

Trailer

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Stonehouse
fazit
„Stonehouse“ erzählt die absurde, größtenteils aber wahre Geschichte eines britischen Abgeordneten, der unfreiwillig zum Spion und Betrüger wurde. Das ist eigentlich ein Skandal, wird hier aber mit viel Humor erzählt. Obwohl da nicht viel Tiefgang ist, Spaß macht die Serie.
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