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Tatort: Cash

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„Tatort: Cash“ // Deutschland-Start: 18. Februar 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Zwar hat sich Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann), der nach dem Tod seiner Kollegin in ein tiefes Loch gestürzt war, wieder aufgerappelt und hat den Dienst wiederaufgenommen. Die Leitung der Mordkommission ist dennoch erst mal weg: Vorläufig hat Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) diese übernommen. Vielleicht wird sie das auch dauerhaft tun, zumindest ist Staatsanwalt Matuschek (Moritz Führmann) sehr dafür. Ihr Kollege Jan Pawlak (Rick Okon) ist derweilen anderweitig beschäftigt. Während er verzweifelt um das Sorgerecht seiner Tochter kämpft, wird er zum Stammkunden in dem Wettbüro von Alkim Celik (Sahin Eryilmaz). Als dessen Schwager tot aufgefunden wird, rückt auf einmal das Wettbüro in den Fokus der Ermittlungen, was Pawlak in eine ziemliche Bredouille bringt …

Ende mit viel Krach

Beim Tatort tut sich gerade wieder einiges. So ging es vergangene Woche in Geisterfahrt zwar theoretisch darum, dass der Fahrer eines Paketlieferdienstes in eine Menge gefahren ist. Hauptsächlich diente die Folge aber der Auflösung des Göttinger Teams, das auf beeindruckende Weise implodierte. Nun geht es mit Cash nahtlos weiter. Zwar wird hier kein komplettes Team aufgelöst, die Dortmunder machen auch in Zukunft weiter. Aber wie schon im Vorfeld bekannt wurde, steigt Rick Okon aus, der seit 2018 Ensemblemitglied war. So etwas kommt natürlich immer mal wieder vor. Hier ist es aber bemerkenswert, weil es in den letzten Jahren eine Reihe von Umbesetzungen bei dem Team gab. So hörte Aylin Tezel Ende 2020 auf, Anfang 2022 war für Anna Schudt Schluss. In Zukunft werden erst einmal nur Hartmann und Reinsperger weitermachen.

Wie die Zusammenarbeit aussehen wird, bleibt abzuwarten. Zumindest wenn man den aktuellen Fall als Grundlage nimmt, könnte wieder etwas Ruhe einkehren. So war das Dortmunder Team immer von Streitigkeiten geprägt, die teilweise ziemlich heftig werden konnten. Eigentlich war das kein Team, sondern ein dysfunktionaler Haufen. Insofern überrascht es dann auch nicht, dass es Tatort: Cash noch einmal richtig krachen lässt. Wobei es weniger das Trio ist, das sich gegenseitig das Leben schwermacht. Da dürfen noch ganz andere Leute mitmischen, ob es die Schwiegermutter von Pawlak ist, LKA-Ermittlerin Ira Klasnić (Alessija Lause) oder auch Sebastian Haller (Tilman Strauß), der Leiter der KTU. Sie alle tragen dazu bei, dass der Film mal wieder von schrillen Tönen dominiert wird – und recht anstrengend ist.

Als Krimi uninteressant

Als Krimi ist der 1262. Film des ARD-Dauerbrenners weniger bemerkenswert. Das Thema der Wettmanipulation ist zwar durchaus genrerelevant, aber jetzt auch nicht so spannend, dass man daraus unbedingt einen Film machen müsste. Drehbuchautor Jürgen Werner (Aus dem Dunkel) hat dabei durchaus ein paar Wendungen eingebaut. Interessanter wird die Geschichte dadurch aber nicht. Wer gerne rätselt, kann sich Tatort: Cash sparen. Ebenso ein Publikum, das Wert legt auf spannende Figuren. Während die Teammitglieder durch die diversen mitgeschleppten Krisen noch Konturen haben, gilt das für die Episoden-Charaktere nicht. Da ist nicht mehr als irgendwelche Stereotypen zu holen, bei denen es einem ziemlich egal sein kann, was mit ihnen geschieht.

Sehenswert ist der Film allenfalls der schauspielerischen Leistungen wegen. Vor allem Hartmann hat mal wieder einige starke Momente, irgendwo zwischen Müllverwertung und explosiver Wut. Aber auch die anderen beiden an seiner Seite haben ihre Auftritte. Insofern ist es schade, dass ihnen kein interessanteres Drehbuch mitgegeben wurde. Im Anschluss von Tatort: Cash fühlt man sich erschlagen, aber nicht zwangsläufig befriedigt. Wer einen spannenden Krimi sehen mag, ist erneut beim Primus falsch. Als Drama reicht das aber ebenfalls nicht aus, dafür sind die meisten Konflikte dann doch zu sehr reiner Selbstzweck.

Credits

OT: „Tatort: Cash“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Sebastian Ko
Drehbuch: Jürgen Werner
Musik: Olaf Didolff
Kamera: Andreas Köhler
Besetzung: Jörg Hartmann, Stefanie Reinsperger, Rick Okon, Sybille Schedwill, Tilmann Strauß, Moritz Führmann, Alessija Lause, Adrian Can, Sahin Eryilmaz, Neshe Demir

Bilder

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Tatort: Cash
fazit
Der Schwund beim Dortmunder Team geht weiter. Zuvor lässt es „Tatort: Cash“ aber noch einmal ordentlich krachen. Schauspielerisch ist das gut, weshalb einige Szenen auch Eindruck hinterlassen. Der Kriminalfall um ein Wettbüro ist jedoch so uninteressant, dass der Film trotzdem nicht über Mittelmaß hinauskommt.
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