Theresa Wolff - Dreck Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Felix Abraham/Steffen Junghans

Theresa Wolff: Dreck

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„Theresa Wolff: Dreck“ // Deutschland-Start: 3. Februar 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Es ist ein schrecklicher Tod, den Ulrich Rochow (Georg Bütow) da erleiden musste. Der Mann wurde offensichtlich erst erschlagen und anschließend lebendig begraben, wobei er dann qualvoll gestorben ist. Aber wer könnte es auf ihn abgesehen haben? Bei ihren Ermittlungen stellen Kommissar Bruno Lewandowski (Aurel Manthei) und Rechtsmedizinerin Dr. Theresa Wolff (Nina Gummich) fest, dass der Tote ein berüchtigter Zuhälter war, der als „Alpha“ bekannt war und zahlreiche junge Frauen prostituierte. Die beiden vermuten, dass die Lösung des Falls im beruflichen Umfeld zu finden ist. Doch die Suche nach Antworten gestaltet sich schwierig, auch weil viele nicht offen über die Geschichte sprechen wollen und sie auf eine Wand des Schweigens stoßen …

Rückkehr der anstrengenden Gerichtsmedizinerin

Neue Heldinnen braucht das Land! Zumindest war man beim ZDF der Ansicht, als man 2021 mit Theresa Wolff an den Start ging. Die Krimireihe hebt sich dabei in erster Linie durch die Protagonistin ab. Dass jemand aus dem Bereich der Gerichtsmedizin sich daran versucht Morde aufzudecken, ist zwar keine Seltenheit. In vielen Reihen sind solche Figuren fester Bestandteil der jeweiligen Teams, ob nun beim Münster Tatort oder Inspector Barnaby. Oft fallen sie durch Humor auf oder einen gewissen Zynismus. Wolff nicht. Die ist sehr streng und zwischenmenschlich eine Katastrophe, kann besser mit Toten als mit Lebendigen. Dem Publikum scheint das zu gefallen. Der schönste Tag lockte letztes Jahr fast sechs Millionen Leute vor die Fernseher, ein Erfolg, den nun Dreck wiederholen soll.

Größere Änderungen wagte man bei dem vierten Teil nicht, grundsätzlich ist vieles beim Alten geblieben. Zwar gibt es dieses Mal eine vorsichtige Annäherung zwischen Wolff und Lewandowski. Letzterer ist nicht mehr ständig genervt, sondern schätzt das Urteil der Gerichtsmedizinerin. Die wiederum lässt durchblicken, ganz froh über dessen Anwesenheit zu sein. Dafür kritisiert sie in Theresa Wolff: Dreck ständig irgendwelche anderen Leute. Vor allem der enthusiastische Praktikant Jost Breitling (Anton Giuseppe Arnold) muss sich ständig seine Grenzen aufzeigen lassen, während Wolff sich wenig um diese schert. Sonderlich sympathisch macht sie das nicht. Sie mag zwar nicht ganz so unerträglich sein wie Helen Dorn von der gleichnamigen ZDF-Inhouse-Konkurrenz. Ein bisschen anstrengend ist sie aber schon.

Als Krimi wenig bemerkenswert

Hinzu kommen die Szenen, in denen sie versucht, sich in die Toten hineinzuversetzen. Auch das gehörte von Anfang an zur Figur dazu, ist aber bis heute gewöhnungsbedürftig. Immerhin: In solchen Momenten hebt sich Theresa Wolff: Dreck tatsächlich von den unzähligen anderen Krimis ab, die fürs deutsche Fernsehen produziert werden. Beim Fall gilt das nur bedingt. Das gilt sowohl für das grundsätzliche Prinzip des Whodunits, bei dem herausgefunden werden muss, wer ein Verbrechen begangen hat. Auch bei der Handlung gibt es wenig Überraschungen, die Ermittlungen laufen nach dem bewährten Prinzip ab. Es gibt zwar den stärkeren Fokus auf die medizinischen Untersuchungen, die hier ergiebiger sind als die Befragungen der Leute. Insgesamt ist das aber alles ganz klassisch.

Das ist nicht zwangsläufig ein Manko, Krimis erfreuen sich aus gutem Grund einer größeren Beliebtheit. Es kommt eben auf die Geschichte bzw. die Umsetzung an. Beides ist hier aber durchschnittlich. Zwar hat Regisseur und Co-Autor Hansjörg Thurn (Wir bleiben Freunde), der die letzten beiden Male schon am Drehbuch mitgearbeitet hat, dramatischere Momente drin. Gerade zum Ende hin wird es in seinem Film tragisch. Die meiste Zeit über ist Theresa Wolff: Dreck aber dezent langweilig, trotz der regelmäßigen Konfliktsituationen entsteht da nur wenig Spannung. Immerhin, auch wenn das Thema Prostitution grundsätzlich auch ein gesellschaftliches ist, wird dieses Mal auf eine Holzhammer-Moral verzichtet, wie sie letztes Jahr zum Einsatz kam. Groß ärgern muss man sich über den neuen Film. Gesehen haben muss man ihn aber ebenso wenig.

Credits

OT: „Theresa Wolff: Dreck“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Hansjörg Thurn
Drehbuch: Hansjörg Thurn, Carl-Christian Demke
Musik: Johannes Kobilke
Kamera: Uwe Schäfer
Besetzung: Nina Gummich, Aurel Manthei, Peter Schneider, Sahin Eryilmaz, Lia von Blarer, Natalia Rudziewicz, Anouk Elias, Anton Giuseppe Arnold, Linda Rohrer, Georg Bütow, Susanna Simon, Ute Wieckhorst

Bilder

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Theresa Wolff: Dreck
fazit
Bei „Theresa Wolff: Dreck“ darf die Protagonistin sich zwar von einer etwas menschlicheren Seite zeigen. Ansonsten hebt sich der Krimi aber erneut dadurch ab, dass die Gerichtsmedizinerin mit Toten besser kann als mit Lebenden. Der Rest des Krimis ist weniger erwähnenswert, auch wenn der Fall um einen ermordeten Zuhälter tragische Momente hat.
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