Who Invited Them – Lass sie nicht rein

Adam (Ryan Hansen) und Margo (Melissa Tang) können ihr Glück über das neu erworbene Haus kaum fassen, zumal sie damit ein echtes Schnäppchen gemacht haben. Und dieses Glück möchten sie mit anderen teilen, laden deshalb alle möglichen Leute zu einer Einweihungsparty ein. Im Großen und Ganzen klappt auch alles, selbst wenn es zu Meinungsverschiedenheiten bei dem Paar kommt, die mit seiner Arbeit zusammenhängt. Eines irritiert sie aber schon. Wer sind die beiden Leute, die sich unter den Gästen tummeln und die sie nicht eingeladen haben? Dabei stellt sich heraus, dass es sich um Tom (Timothy Granaderos) and Sasha (Perry Mattfeld) handelt, die im Nachbarhaus wohnen und spontan vorbeigekommen sind. Nach einer unangenehmen ersten Begegnung beschließen sie, gemeinsam noch etwas zu trinken – der Anfang einer Nacht, die Adam und Margo nicht wieder vergessen werden …

Das Grauen von gegenüber

Sie sind ein fester Teil unseres Lebens, ob wir es nun wollen oder nicht: Nachbarn und Nachbarinnen. Das macht sie zu einem dankbaren Thema für Filme. Beliebt sind beispielsweise Komödien, bei denen zu Reibereien kommt, vor allem wenn die Figuren sehr unterschiedlich sind. Aber auch im Thrillerbereich ist da einiges zu holen. Die Vorstellung, dass da jemand nebenan wohnt, der ein düsteres Geheimnis in sich trägt oder vielleicht irgendwie psychopathisch ist, ist immer wieder beliebt. In den letzten Jahren gab es da beispielsweise The Good Neighbor – Das Böse wohnt nebenan oder The Ones Below – Das Böse unter uns, wo sich jeweils nach einer Weile herausstellt, dass man besser keinen Kontakt gehabt hätte. Und das gilt auch für Who Invited Them – Lass sie nicht rein.

Wobei es hier eine ganze Weile dauert, bis der Film auch wirklich mal an dieser Stelle ankommt. Tatsächlich weiß man zunächst nur anhand des Titels, dass das hier böse werden soll. So erzählt Regisseur und Drehbuchautor Duncan Birmingham von der Party und den beiden Eheleuten, die nicht ganz so glücklich sind, wie es nach außen hin erscheint. So wie einiges in Who Invited Them – Lass sie nicht rein nicht das ist, wonach es scheint. Die eigentliche Geschichte beginnt, als das zweite Paar, auf das sich die Warnung im Titel bezieht, Teil des Geschehens wird. Die Afterparty ist das tatsächliche Szenario, von dem Birmingham erzählen will. Aber selbst dann passiert zunächst einmal nichts. Nach der anfänglichen Irritation darüber, dass da zwei Leute uneingeladen aufgetaucht sind, unterhalten sie sich angeregt.

Die Suche nach der Gefahr

Was dem Film dabei fehlt, ist ein wirkliches Gefühl der Bedrohung. Zwar ist zwischendurch von einem Mord die Rede, der viele Jahre zuvor in dem Haus stattgefunden haben soll, was für eine etwas morbide Stimmung sorgt und die Konflikte des Paares weiter anheizt. Dennoch hat man hier nicht den Eindruck, dass eine unmittelbare Gefahr droht. Who Invited Them – Lass sie nicht rein ist kein wirklich spannender Vertreter. Vielleicht soll er das auch gar nicht sein. An mehreren Stellen ist zu lesen, dass das hier eine Horrorkomödie ist. Falls ja, versteckt der Film das aber gut, da er weder als Horror noch als Komödie funktioniert, man sich weder fürchtet noch lachen muss.

Das heißt aber nicht, dass die US-Produktion schlecht ist. So darf man schon neugierig sein, worauf das alles hinausläuft. Außerdem stellen die beiden Fremden eine ziemliche Herausforderung für das Paar dar, wenn sie an ihre Grenzen geführt werden. Dabei sticht gerade Timothy Granaderos hervor, der gleichzeitig charismatisch und irgendwie dubios auftritt. Das reicht aber nicht aus, um aus Who Invited Them – Lass sie nicht rein einen wirklich interessanten Film zu machen. Erst auf den letzten Metern kommt die Eskalation, die man viel früher erwartet hätte. Und die fällt dann nicht so spektakulär aus, auch wenn sie mit einer netten Wendung verbunden ist, die man so vermutlich nicht erwartet hätte.