Seit Kurt Warner (Zachary Levi) als kleiner Junge den Super Bowl im Fernsehen verfolgt hat, ist ihm seine Bestimmung klar: Er wird Quarterback! Mittlerweile spielt er für die University of Northern Iowa Panthers, aber der ganz große Star ist er nicht. Aufgrund seiner eigenwilligen Spielweise besteht sogar die Gefahr, dass er auf der Bank landet. Nach seinem College-Abschluss wird er beim NFL Draft von keinem Team gewählt. Er zieht bei seiner Freundin Brenda (Anna Paquin) ein und arbeitet im Supermarkt als Regaleinräumer. Sein Lebenstraum scheint geplatzt. Doch manchmal kommt alles anders als man denkt …
Die Geschichte eines unwahrscheinlichen Football-Spielers
Kurt Warner wurde im Jahre 2017 in die Pro Football Hall of Fame aufgenommen. Obwohl er seine Karriere als Quarterback bereits 2010 beendete, hält er bis heute einige NFL-Rekorde oder teilt sie sich mit Größen wie Peyton Manning oder Patrick Mahomes (Quarterback). Seine Erfolgsgeschichte im Sport liest sich so schon beinahe wie ein Drehbuch. Dass sie für die große Leinwand aufbereitet wird, war daher nur eine Frage der Zeit.
Zuletzt war Zachari Levi in Spy Kids: Armageddon zu sehen, doch am bekanntesten ist er durch seine zwei großen Hauptrollen in der Fernsehserie Chuck beziehungsweise dem Kinofilm Shazam!. Allen diesen Auftritten ist gemein, dass Levi einen humoristisch angelegten, teilweise unbeholfenen Charakter verkörpert. An einen Footballer denkt bei ihm eigentlich niemand – oder vielleicht höchstens an einen in einer Sportkomödie. American Underdog ist allerdings ein seriöses Sportdrama. Eines, das zugleich als Biopic fungiert. Auf dem Papier wirkt Levi wie eine ziemliche Fehlbesetzung.
Gut gespieltes Biopic
Auf der Leinwand erweist er sich dann jedoch glücklicherweise als Idealbesetzung. Zu Warners College-Zeit passt das altersmäßig zwar nicht so ganz, andererseits ist es für Footballer auch nicht unbedingt ungewöhnlich, in ihren Zwanzigern schon auszusehen wie Ende 30. Rein optisch sind die meisten Schauspieler hier passend ausgewählt, aber – für einen Film, selbst ein Biopic wichtiger – vor allem überzeugen sie mit ihren Performances. Dick Vermeil, der Warner 1998 zu den St. Louis Rams holte, kommt hier vielleicht etwas zu kurz, wird von Dennis Quaid (Dragonheart) aber dennoch mit viel Spielfreude verkörpert. Bruce McGill (Natürlich Blond 2) ist ein weiteres Highlight, doch alle Veteranen werden vom zum Drehzeitpunkt elfjährigen Hayden Zaller an die Wand gespielt, der in seiner ersten und bisher einzigen Rolle für die emotionaleren Momente im Film sorgt.
Rundum gelungen ist American Dog jedoch leider nicht. Der Film ist zwar inspirierend und folgt in weiten Teilen auch Warners Leben, das Pacing ist aber missglückt. Dass Warners Zeit in der NFL Europe League hier wegfiel, ist von der künstlerischen Freiheit gedeckt und kein Problem. Die Story muss nun einmal filmgerecht aufbereitet werden. Trotzdem verbringt American Underdog mit manchen Szenen viel zu viel Zeit, während andere nicht genügend Raum erhalten, um sich vollends entfalten zu können.
OT: „American Underdog“
AT: „American Underdog: The Kurt Warner Story“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Andrew Erwin, Jon Erwin
Drehbuch: Jon Erwin, David Aaron Cohen, Jon Gunn
Vorlage: Kurt Warner, Michael Silver
Musik: John Debney
Kamera: Kristopher Kimlin
Besetzung: Zachary Levi, Anna Paquin, Ser’Darius Blain, Bruce McGill, Hayden Zaller, Chance Kelly, Dennis Quaid, Adam Baldwin, Cindy Hogan, Danny Vinson, McKylin Rowe, Simeon Castille
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