Eigentlich wollte sich Konrad Behringer (Antoine Monot) ja nur ein bisschen mit seinem Neffen Ole (Maximilian Kaiser) beim Angeln entspannen. Statt eines tollen Fisches haben sie aber auf einmal die Leiche einer Frau am Haken, deren Herz fehlt. Aber wer ist sie? Und warum sollte sie jemand getötet haben? Gemeinsam mit Ela Jenning (Cosima Henman) geht er der Sache nach und stößt dabei auf Ronny Hoffmann (Hanno Koffler), der Freund der Toten, der wegen Mordes im Gefängnis saß und ein Alkoholproblem hat. Währenddessen versucht Behringers Kollegin Charly Behlke (Wanda Perdelwitz), die bei einem Einsatz angeschossen wurde und seither im Rollstuhl sitzt, mithilfe des Physiotherapeuten Benjamin Radeberg (Justus Johanssen) wieder zurück ins Leben zu finden, wird dabei aber unerwartet mit ihrer Vergangenheit konfrontiert …
Die Vergangenheit ist zurück
Und weiter geht es mit dem mörderischen Dienstag auf RTL. Erst gab es fünf Folgen von Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Das Grab am Strand, wovon die ersten beiden Wiederholungen waren. Dann folgten zwei Filme der neuen humorvollen Reihe Die Neue und der Bulle – Ein Duisburg-Krimi (Plötzlich Bulle, Versteck am Fluss), bei der es um zwei Leute geht, die bei der Polizei quereinsteigen. Letzte Woche nahm dann schließlich Behringer und die Toten – Ein Bamberg-Krimi ihren Anfang. Feuerteufel handelte von einer mysteriösen Reihe von Brandanschlägen, bei denen auch jemand gestorben ist, eine andere schwer verletzt wurde. Nun geht es mit Fuchsjagd weiter, das einen neuen Fall für das frisch eingesetzte Team bereithält, der in mehrfacher Hinsicht rätselhaft ist. Aber auch einen alten, der einfach nicht verschwinden mag.
Letzterer hängt mit Charly zusammen. Die war beim letzten Mal noch eine Nebenfigur. Man erfuhr zwar, dass es einen Einsatz gab, bei dem sie angeschossen wurde. Ihr Beitrag zur Geschichte war jedoch überschaubar, so richtig wusste man nicht, was mit ihr sein soll. Insofern ist es schon etwas überraschend, wenn Behringer und die Toten – Ein Bamberg-Krimi: Fuchsjagd diesen besagten Einsatz so sehr in den Mittelpunkt rückt. Nicht nur, dass wir mitansehen, wie sie sich zurück ins Leben kämpfen versucht, mit mal mehr, mal weniger Überzeugung. Es stellt sich zudem heraus, dass ihr Fall in einem Zusammenhang mit dem Hauptfall steht. Ganz zufällig natürlich, so wie in deutschen Fernsehkrimis vieles ganz zufällig geschieht und irgendwelche Querverbindungen aufgebaut werden.
Das ist oft billig, der plumpe Versuch, irgendwie für mehr Emotionalität und Anteilnahme zu sorgen. Glaubwürdigkeit sollte man bei Behringer und die Toten – Ein Bamberg-Krimi: Fuchsjagd dann auch lieber nicht erwarten, das kann und muss man nicht alles nachvollziehen. Hier stört es jedoch weniger als bei so manch anderem Beispiel. Zum einen wird klar, dass die Geschichte von vornherein so geplant war, während andere Krimis erst nachträglich diese Sachen einbauen. Die Toten vom Bodensee: Die Messias ist ein aktuelles und besonders dreistes Beispiel dafür. Außerdem handelt es sich bei der Reihe um eine, die stärkeren Wert auf die Figuren legt, weniger auf den Krimipart. Das schimmerte schon beim ersten Teil Feuerteufel durch. Dieses Mal wird das noch weiter ausgebaut.
Das betrifft etwa Behringers Schwester Anne Loncar (Jessica Ginkel), deren Ehe kräftig kriselt. Der Protagonist hat zudem so seine Eigenheiten, wenn er sich die Tote gar nicht erst anschauen mag. „Wenn ich die Toten hier reinlasse, habe ich keinen Platz mehr für die, die töten“, heißt es da. Er ist dann auch ein humorvolles Element, wenngleich nicht ganz so konsequent wie bei den Senderkollegen aus Duisburg. Hinzu kommt dieses Mal aber noch viel Drama, gerade bei der Geschichte um den alkoholkranken Ronny und dessen Vater Heinz (Holger Mahlich) geht es bitter zu. Das passt dann vielleicht nicht immer alles zusammen. Der Versuch, auf den letzten Metern den Film zu einem Thriller umzuwandeln, überzeugt auch nicht so wirklich. Insgesamt ist der Krimi aber ganz ordentlich.
OT: „Behringer und die Toten – Ein Bamberg-Krimi: Fuchsjagd“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Florian Froschmayer
Drehbuch: Berit Walch
Musik: Tina Pepper, Ulrich Reuter
Kamera: Niv Abootalebi
Besetzung: Antoine Monot, Cosima Henman, Jessica Ginkel, Jonas Laux, Wanda Perdelwitz, Oskar Keymer, Maximilian Kaiser, Hanno Koffler, Holger Mahlich, Kya-Celina Barucki
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