Mitte des 22. Jahrhunderts steht die Menschheit kurz vor ihrem Ende: Die Ressourcen sind aufgebraucht, es reicht hinten und vorne nicht mehr, um die Bevölkerung zu ernähren. Zu ihrem Glück wurden aber Alternativen in den Weiten des Weltalls entdeckt, außerirdische Lebensformen haben sich als sehr nahrhaft herausgestellt. Auch die Essex, ein Weltraum-Fischereischiff des Industriegiganten AmberCorp, ist auf dem Weg und soll eine reiche Ernte mitbringen. Dabei wird die Besatzung bald von ihrem Vorhaben abgelenkt, als Kapitän Richard Bentley (Holt McCallany) und seine rechte Hand Owen Bentley (James Devoti) von dem Tianlong erfahren, einer riesigen Kreatur, die vor vielen Jahren ihre Großväter getötet hat. Und so beschließen sie, Jagd auf das Wesen zu machen – was nicht so einfach ist, wie sie sich das vorgestellt haben …
Waldjagd im Weltall
Wenn es nach dem Science-Fiction-Genre geht, braucht man erst gar nicht zu versuchen, Pläne für die Zukunft zu machen. Die Menschheit ist sowieso dem Untergang geweiht. Manchmal kommt das Unglück von außen, meistens ist es hausgemacht: Die Umwelt ist zerstört, die natürlichen Ressourcen sind aufgebraucht. Viele Filme erzählen davon, wie der klägliche Rest der Menschheit auf dem Planeten zu überleben versucht, alternativ das Heil da draußen im Weltall sucht. Interstellar dürfte das bekannteste Beispiel hierfür sein. Beyond White Space – Dunkle Gefahr beginnt mit einem ähnlichen Szenario, wenn hier ebenfalls die Welt kaum zum Überleben geeignet ist. Der Unterschied: Anstatt fremde Planeten zu suchen, werden einfach Außerirdische gefuttert.
Daraus hätte man sicherlich auch irgendwelche gesellschaftskritischen Aussagen basteln können, die sich mit der Natur des Menschen auseinandersetzen. Stattdessen versuchte man sich hier an einer futuristischen Ausgabe von Moby Dick. Statt eines Wals wird hier dann eben ein mystisches Weltraummonster gejagt. Das hat dann nicht unbedingt etwas mit dem Setting zu tun. Allgemein hat man bei Beyond White Space – Dunkle Gefahr das Gefühl, dass da beliebig verschiedene Handlungsstränge zusammengeworfen wurden, in der Hoffnung, dass sich daraus schon irgendwie eine Geschichte ergeben wird. Tut es aber nicht, der Science-Fiction-Thriller bleibt etwas willkürlich und ziellos, während er durchs All streift.
Ordentliche Optik, mauer Inhalt
Zwischendurch zeigt sich dabei schon Potenzial. Es kommt auch zu brenzligen Situationen, wenn da zahlreiche Gefahren auf die Crew warten. Zumal es ohnehin fahrlässig ist, sich auf diese Jagd zu begeben, wenn man gar nicht die notwendige Ausrüstung hat. Da gäbe es prinzipiell schon Anlässe ein bisschen mitzufiebern, wenn die Männer und Frauen in Lebensgefahr schweben. Das setzt aber voraus, dass man sich überhaupt für deren Schicksal interessiert. Dafür liefern sie aber nicht genug. Die Figuren sind entweder langweilig oder nervig. Beyond White Space – Dunkle Gefahr verpasst es, bei der Irrfahrt durchs Weltall die Menschen daheim vor den Fernsehern wirklich mitzunehmen und ihnen gute Gründe zu liefern, warum es einem wichtig sein sollte, was mit den Leuten an Bord geschieht.
Immerhin: Das Ganze sieht ordentlich aus. Natürlich kann man hier keine Wunder erwarten, die US-Produktion wurde nicht mit einem galaktischen Budget gesegnet. Innerhalb des gesteckten finanziellen Rahmens hat man aber gute Arbeit geleistet, in visueller Hinsicht kann man dem Team hinter Beyond White Space – Dunkle Gefahr kaum etwas vorwerfen, sowohl was die Kreaturen wie auch die übrigen Spezialeffekte angeht. Aber das reicht nicht aus, um den wenig spannenden Inhalt auszugleichen. Ambitionen hatte man hier sicherlich, weshalb man sich dann auch gar nicht so sehr über den Film aufregen muss. Anschauen muss man ihn sich aber ebenso wenig. Der Untergang der Menschheit hat schon einmal mehr Nervenkitzel ausgelöst
OT: „Beyond White Space“
Land: USA
Jahr: 2018
Regie: Ken Locsmandi
Drehbuch: Ryan Colucci, Clay McLeod Chapman
Musik: Nima Fakhrara, Navid Hejazi
Kamera: Tom Clancey
Besetzung: Holt McCallany, Zulay Henao, James Devoti, Jocko Sims, Kodi Kitchen, Dave Sheridan, Mike Genovese, Tiffany Brouwer, Isaac C. Singleton Jr.
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