Creation of the Gods: Kingdom of Storms

Lord Su Hu (Ashton Xu) hat nicht vor, sich der Herrschaft von König Yi Di (Xu Huanshan) zu unterwerfen und rebelliert gegen die mächtige Shang-Dynastie. Der König will dies aber nicht auf sich sitzen lassen und schickt seinen Sohn Prinz Yin Shou (Xiang Fei) los, um die Rebellion niederzuschlagen. Dies gelingt ihm auch, nach großen Verlusten hat er den Clan ausgelöscht, Lord Su Hu getötet und dessen Tochter Su Daji (Narana Erdyneeva) gefangen genommen. Doch zum Feiern bleibt keine Zeit, denn kurze Zeit später ist Yi Di selbst tot, getötet durch seinen älteren Sohn Yin Qi (Gao Shuguang). Nun liegt es also an Yin Shou, über das Reich zu herrschen. Doch der Mord am König wiegt schwer, ein Fluch droht alles zunichtezumachen …

Adaption eines Romanklassikers

An Fantasyabenteuern, die im alten China spielen, mangelt es natürlich nicht. Auch hierzulande dürfte einige etwa von dem Roman Die Reise nach Westen aus dem 16. Jahrhundert schon einmal gehört haben, der auf vielfache Weise adaptiert wurde. Letztes Jahr war da beispielsweise der Animationsfilm The Monkey King. Auch der Mangaklassiker Dragon Ball ist davon inspiriert. Namentlich weniger vertraut dürfte bei den meisten The Investiture of the Gods von Zhonglin Xu sein, einem weiteren Roman aus dem 16. Jahrhundert. Schließlich wurde der nie auf Deutsch veröffentlicht. An Adaptionen oder inspirierten Werken mangelt es aber auch hier nicht. Zu diesen zählen die beiden Animationsfilme New Gods: Nezha Reborn und New Gods: Yang Jian. Mit Creation of the Gods: Kingdom of Storms kommt nun sogar eine bei uns in die Kinos.

Dabei plant man ganz groß. Insgesamt drei Filme sind angelegt, um den Roman zu adaptieren. Auch beim Budget wurde nicht gespart, beachtliche 400 Millionen US-Dollar soll der Spaß kosten, um ein richtiges Spektakel auf die Beine zu stellen. Zum Teil sieht man dem Werk auch die Unsummen an, die da hineingepumpt wurden. Da wurden prächtige Kulissen aus dem Boden gestampft, auch bei Kostümen und Ausstattung hat man aus dem großen Erfahrungsschatz schöpfen können. Aber nicht alles überzeugt. Zwar hat China inzwischen im Hinblick auf Computereffekte mächtig aufgeholt. Wo vor einigen Jahren Filme wie Vanguard – Elite Special Force noch eine Zumutung darstellten, kann man sich Creation of the Gods: Kingdom of Storms gut anschauen. Aber da sind nach wie vor Momente, bei denen der Anspruch und das Gezeigte auseinanderklaffen.

Beeindruckend und chaotisch

Das größere Problem ist aber, dass Regisseur Wuershan (Mojin – The Lost Legend) seine Mühe hat, die umfangreiche Vorlage in einen in sich geschlossenen Film zu packen. So wird man zu Beginn in eine Geschichte hineingeworfen, die gleich eskaliert. Noch bevor man wirklich verinnerlicht hat, wer da eigentlich wer ist und wie zusammenhängt, sind diverse Leute bereits tot, ohne dass man immer wüsste warum. Und auch später ist es eine Herausforderung, Creation of the Gods: Kingdom of Storms immer zu folgen. Da geht es nicht nur um die politischen Auseinandersetzungen und Machtkämpfe. Es mischen auch göttliche und mystische Wesen mit. Das ist schon ein richtig großes Chaos, von dem man sich am besten einfach mitreißen lässt.

Wer das kann, kann hier auch Spaß haben. Das rund zweieinhalb Stunden lange Abenteuer bietet einen unterhaltsamen Mix aus Action, Intrige und Magie, bei dem man die reale Welt gut vor der Tür lassen kann. Insofern wäre es zu wünschen, dass das in der Heimat erfolgreiche Creation of the Gods: Kingdom of Storms auch bei uns sein Publikum findet, damit die nächsten beiden Filme ebenfalls bei uns erscheinen. Bis es so weit ist, kann man sich den Auftakt ja auch mehrfach anschauen und so vielleicht langsam dahinter steigen, was genau da eigentlich erzählt wird. Alternativ kann man sich auch zurücklehnen und die Aussicht genießen, von der es hier jede Menge gibt.