Tanjiro Kamado ist fest entschlossen, seiner jüngeren Schwester Nezuko zu helfen. Diese hatte als Einzige in der Familie den Angriff von Dämonen überlebt, während er unterwegs war. Allerdings hat sie sich dabei selbst in einen Dämon verwandelt. Gemeinsam mit ihr ist Tanjiro deshalb unterwegs, um nach einem Heilmittel zu suchen, mit dem sich dieser Zustand rückgängig machen lässt. Zu diesem Zweck ist er ein Demon Slayer geworden und macht Jagd auf andere Dämonen, in der Hoffnung, mehr herausfinden zu können. Dabei ist der Einstieg schwierig, immer wieder gerät er in große Gefahr. Doch Tanjiro hat einen Riecher für die Schwachstellen, er kann Dämonen schon aus der Ferne erkennen. Dabei steht ihm ein großer Schock bevor, als er erfährt, wer hinter dem Gemetzel steht …
Auf der Jagd nach Hinweisen
Inzwischen ist Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba natürlich zu einem gigantischen Erfolg geworden. Der Manga von Koyoharu Gotouge wurde millionenfach verkauft, die darauf basierende Animeserie ist ebenfalls ein Publikumsliebling. Selbst bloße Mitschnitte der Serie bringen die Leute dazu, in die Kinos zu stürmen, aktuell bei Demon Slayer: Zum Training der Säulen. Dabei ist der Einstieg des Comics gar nicht so überragend, wie die enorme Popularität einen erwarten lässt. So diente der erste Band primär der Etablierung des Szenarios. Viele Dämonen gab es da nicht. Auch das Training des Protagonisten fiel enttäuschend kurz aus. Wenn ein einfacher Junge, der sonst Kohlen verkauft, auf einmal Schwerter schwingen muss, ist das kein naheliegender Karriereschritt. Da hätte man sich etwas mehr Zeit nehmen können.
Beim zweiten Band ist zumindest das erste Manko behoben, Tanjiro bekommt es mit deutlich mehr Dämonen zu tun. Zunächst sehen wir den Jungen zwar noch im Kreis der anderen Jäger und Jägerinnen, da geht es dann zum Beispiel um die notwendige Ausstattung bei der Jagd. Im Anschluss sieht man bei Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba aber diverse Einsätze. Beispielsweise muss er das Rätsel um ein verschwundenes Mädchen lösen. Dabei gibt es reichlich Horrormaterial, die Kreaturen, die Gotouge auf seinen Protagonisten und das Publikum loslässt, sind schon schaurig. Er versucht zumindest auch teilweise, ihnen eigene Geschichten mitzugeben, anstatt sie darauf zu reduzieren, bösartige Monster zu sein.
Eine überraschende Wendung
Der interessanteste Aspekt ist dabei, als der Nachwuchsheld tatsächlich eine Spur findet, die ihm bei der Heilung seiner Schwester helfen könnte. Das ist nicht nur deshalb überraschend, weil das relativ früh kommt. Man hätte durchaus damit rechnen können, dass die ersten Bände von Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba sich damit befassen, wie Tanjiro ziellos durch die Gegend streift und Dämonen tötet. Vor allem aber hat sich der Mangaka ein unerwartetes Szenario rund um den Bösewicht ausgedacht. Was es damit auf sich hat, wird dabei noch nicht verraten. Es macht aber neugierig auf die folgenden Geschichten, wenn man mehr über all das erfährt und vielleicht auch darüber, woher der Antagonist seine besonderen Fähigkeiten hat.
Das ist schon unterhaltsam, auch wenn dabei noch nicht zwangsläufig die große Begeisterung entsteht. Ein bisschen gemischt ist zudem die Optik. Zwar ist das an und für sich noch immer eine Stärke, Gotouge hat zweifelsfrei Talent, sowohl bei den Settings wie auch den Figuren. Es sind diesmal aber seltener Bilder mit Hintergründen, die beim Auftakt noch für Stimmung sorgten. Schade ist zudem, dass er viel zu oft dann doch nur irgendwelche Bewegungsstriche drin hat und zudem die Zeichnungen mit riesigen Lautmalereien zukleistert. Damit macht er sich immer mal wieder das eigene Werk kaputt, anstatt den Bildern zu vertrauen. Aber auch mit den Schwächen ist der zweite Band von Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba solide.
OT: „Kimetsu no Yaiba“
Land: Japan
Jahr: 2016
Text: Koyoharu Gotouge
Zeichnungen: Koyoharu Gotouge
Amazon (Manga „Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – Band 2“)
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