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Der Bozen-Krimi: Geheime Bruderschaft

Bozen-Krimi: Mein ist die Rache Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Video on Demand Mediathek DVD kaufen
„Der Bozen-Krimi: Geheime Bruderschaft“ // Deutschland-Start: 21. März 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Bislang hatte der traditionsbewusste Landbesitzer Ansgar Politani (Michele Oliveri) vehement gegen einen geplanten Windpark protestiert, schlug alle Angebote aus und drohte damit, das komplette Projekt platzen zu lassen. Doch nun ist er tot, jemand hat mit einer Spritze ermordet. Kommissarin Sonja Schwarz (Chiara Schoras) und ihre Kollege Jonas Kerschbaumer (Gabriel Raab) setzen deshalb bei dem Energieunternehmen an, erhoffen sich, dort die Antworten zu finden. Als kurze Zeit später Claudio Rizzo (Paul Triller) bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kommt, liegt der Verdachte nahe, dass auch dieser Tod mit dem geplanten Windpark zu tun haben könnte, schließlich war auch Rizzo ein erbitterter Gegner. Dabei führt eine Spur zu den Freimaurern, denen nicht nur die beiden Toten angehörten. Auch Kerschbaumer, der mit Rizzo befreundet war, geht seit einiger Zeit zu den Treffen und will sich der Bruderschaft anschließen …

Polizist und Freimaurer

Und weiter geht es mit Der Bozen-Krimi. Vergangene Woche handelte Mein ist die Rache davon, dass ein Dorf sich zusammenrottet, um einen Außenseiter für den Mord an einer Jugendlichen zur Rechenschaft zu ziehen, obwohl es keinerlei Beweise gab. Die Absicht war gut, das Ergebnis war es nicht, wenn plumpe Klischees abgearbeitet werden und auf willkürliche Weise zu einem Abschluss kommen. Das machte nicht unbedingt Lust auf einen weiteren Teil der ARD-Krimireihe. Dennoch geht es nahtlos weiter, mit Geheime Bruderschaft wird der mittlerweile 20. Film der Reihe direkt hinterher geschossen. Glücklicherweise ist der auch wieder besser als die Katastrophe der letzten Woche, was aber nicht viel heißen muss.

Dabei geht es kurios los. Wenn man zu Beginn sieht, wie Jonas Kerschbaumer an einem geheimen Treffen der Freimaurer teilnimmt, denkt man noch, es handele sich vielleicht um einen Undercover-Einsatz. Stattdessen will er tatsächlich Freimaurer werden, wie man später erfährt. Die Begründung ist ein bisschen dünn. Zudem ist es ärgerlich, wenn mal wieder ein Krimi meint, eine der ermittelnden Figuren persönlich involvieren zu müssen, um auf diese Weise Spannung zu erzeugen. Der Bozen-Krimi: Geheime Bruderschaft geht dabei auch nicht sonderlich feinfühlig oder raffiniert vor. Man weiß hier quasi von der ersten Minute an, dass es später zu einer dramatischen Zuspitzung kommen wird. Die Frage ist nur: Worst-Case-Szenario oder noch einmal Glück gehabt?

Alles eine Verschwörung?

Eine andere Frage, die sicherlich so manchen vor den Fernsehern in den Sinn kommen wird: Wie kommt man auf die Idee, das Thema der Windkraft mit dem der Freimaurer verbinden zu wollen? Ökologie und Verschwörungstheorie zusammenzuwerfen, das muss man sich erst einmal trauen. Vielleicht hat man aber auch einfach nicht weiter darüber nachgedacht, ist bei der Reihe ja häufiger mal der Fall. Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang, wie sich Der Bozen-Krimi: Geheime Bruderschaft an vielen Stellen für die Freimaurer stark macht, sie als Weltverbesserer beschreibt, gleichzeitig klar ist, dass der Mord irgendwie mit diesen in Verbindung stehen muss. Gegen Ambivalenz ist normalerweise nichts einzuwenden, das fehlte die Woche ja. Hier hat man aber eher das Gefühl, dass man gar nicht genau wusste, was man sagen will.

Ein weiteres Manko ist, dass erneut Klischees bemüht werden. Gerade bei den Figuren wird das störend, wenn man es nur mit blassen Stereotypen zu tun bekommt. Immerhin: Das Motiv ist dieses Mal nachvollziehbar, was Der Bozen-Krimi: Geheime Bruderschaft automatisch besser macht als den Vorgänger. Dazu gibt es wie immer hübsche Aufnahmen, sowohl bei der Welt da draußen wie innen, wenn wir der Bruderschaft einen Besuch abstatten. Spannend wird das nur zum Ende hin, als es zu der besagten Zuspitzung kommt. Aber es ist doch erträglich genug, um die ganzen anderthalb Stunden durchzustehen.

Credits

OT: „Der Bozen-Krimi: Geheime Bruderschaft“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Josh Broecker
Drehbuch: Sven Halfar
Musik: Fabian Römer, Steffen Kaltschmid
Kamera: Wolf Siegelmann
Besetzung: Chiara Schoras, Gabriel Raab, Lisa Kreuzer, Charleen Deetz, Hanspeter Müller-Drossaart, Gabriela Garcia-Vargas, Anian Zollner, Lasse Myhr, Katharina Nesytowa, Paul Triller, Peter Schorn, Lilith Häßle, Christopher Schärf, Michele Oliveri

Bilder

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fazit
Ein Krimi im Freimaurer-Milieu? Nein, mit Alltag hat es „Der Bozen-Krimi: Geheime Bruderschaft“ nicht so. Mit Subtilität auch nicht. Dennoch ist der Krimi wieder etwas besser als die vorangegangene Katastrophe, wenn man sich nicht daran stört, dass da erneut wieder diverse Klischees bemüht werden.
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