Bozen-Krimi: Mein ist die Rache Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Video on Demand Mediathek DVD kaufen
© ARD Degeto/Hans Joachim Pfeiffer

Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache

Bozen-Krimi: Mein ist die Rache Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Video on Demand Mediathek DVD kaufen
„Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache“ // Deutschland-Start: 14. März 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als die 15-jährige Lisa (Nina Lageder) ermordet aufgefunden wird, ist die Wut im Dorf groß. Vor allem ihr Vater Karl Brandl (Harald Krassnitzer) pocht darauf, dass der Täter gefunden und bestraft wird. Man ist sich auch recht schnell einig darüber, wer das sein soll: Lukas Gamper (Juri Senft). Der 25-Jährige, der gemeinsam mit seinem Großvater Anton (Hans Stadlbauer) abgelegen in einem Haus ohne Strom und Telefon lebt, ist den Leuten sowieso suspekt. Außerdem soll der Außenseiter sich immer wieder mit Lisa getroffen haben. Kommissarin Sonja Schwarz (Chiara Schoras) und ihr Kollege Jonas Kerschbaumer (Gabriel Raab) wollen der Sache nachgehen und finden heraus, dass sich Lukas tatsächlich verdächtig verhält. Mariella Colombo (Gabriela García-Vargas), die wegen eines ähnlichen Mordfalls in Treviso ermittelt, zweifelt jedoch daran …

Zwei Filme der Krimireihe

Schicht- und Szenenwechsel am Donnerstagabend. So stand die letzten beiden Wochen im Ersten Der Masuren-Krimi auf dem Programm: Zuerst ging es in Blutgeld um ein Geburtstagskind, dessen Feier auf einem Boot tödlich endete, danach endete in Die verlorene Tochter das Wiedersehen zweier Schwestern tragisch. Nach den Ausflügen in den Osten geht die Reise jetzt in den Süden weiter. Genauer stehen zwei neue Filme aus Der Bozen-Krimi an, eine der vielen ARD-Krimireihen, die im Ausland spielen und Urlaubsidylle mit brutalen Morden verbinden. Los geht es diese Woche mit Mein ist die Rache, bevor die Woche drauf Geheime Bruderschaft ansteht. Es sind die Teile 19 und 20 der 2015 gestarteten Reihe, die zuletzt immer sehr beachtliche Einschaltquoten erreichte. Die Todsünde brachte es letztes Jahr auf sieben Millionen,

Doch so populär diese Filme auch sind, qualitativ gehören sie nicht gerade zur Spitze. Tatsächlich waren viele Teile sogar ziemlich schwach, auch wenn man versuchte, ganz groß aufzutrumpfen mit Mafiaepen, die sich über mehrere Episoden hinweg zogen. Bei Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache ist das alles eine Nummer kleiner, glücklicherweise. So beschränkt sich der neue Auftritt der Kommissarin auf ein Dorf, das Verbrechen ist lokal. Die Tätersuche ist es auch. Zwar wird zwischenzeitlich davon gesprochen, dass ein Serienmörder sein Unwesen treiben könnte, nachdem auch eine andere Jugendliche getötet wurde. Das führt aber nicht dazu, dass man sich auch außerhalb des Dorfes umschaut, weshalb den Zuschauern und Zuschauerinnen klar ist, dass es jemand aus den eigenen Reihen sein muss. Üblicherweise werden dann zumindest verschiedene Motive präsentiert, warum jemand getötet wurde. Aber auch das sparte man sich.

Klischeehaft und bescheuert

Stattdessen scheint es Drehbuchautor Mathias Klaschka, der zuvor mehrere Teile von Solo für Weiss geschrieben hat, vor allem das Dorfleben porträtieren zu wollen. Eine sonderlich hohe Meinung hat er von den Menschen dort nicht. Die sind entweder gerade in der Kirche, wo sie Geld mopsen, betrinken sich in der einzigen Wirtschaft oder organisieren Aufmärsche gegen die Außenseiter. Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache scheut dabei nicht vor Klischees zurück. Die Figuren sind schematisch, eher Karikaturen als Charaktere, man wundert sich nur, dass bei den besagten Aufmärschen die Fackeln fehlen. Ansonsten hält sich der Fernsehkrimi streng an das Konzept. Man versucht nicht einmal, eine eigene und interessante Geschichte zu erzählen.

Das ist über weite Strecken langweilig, selbst dann, wenn es eigentlich brenzlig werden soll. Richtig schlecht wird der Film aber primär, als dann die Auflösung ansteht. Die ist nicht nur völlig bescheuert. Sie wird auch zu keiner Zeit vorbereitet, weshalb das Ende so wirkt, als habe man es aus einer anderen Geschichte genommen und hier eingesetzt. Damit setzt Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache leider den Trend der schwachen Donnerstagabendkrimis im Ersten fort. Tatsächlich ist das hier so schlecht und willkürlich, dass man die Lust verlieren darf, überhaupt den Fernseher noch einmal einzuschalten. Da helfen auch die idyllischen Landschaftsaufnahmen nichts oder dass Harald Krassnitzer, der gerade noch in seiner Paraderolle in Tatort: Dein Verlust zu sehen war, hier mitmischt.

Credits

OT: „Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Josh Broecker
Drehbuch: Mathias Klaschka
Musik: Fabian Römer, Steffen Kaltschmid
Kamera: Wolf Siegelmann
Besetzung: Chiara Schoras, Gabriel Raab, Lisa Kreuzer, Charleen Deetz, Hanspeter Müller-Drossaart, Gabriela Garcia-Vargas, Harald Krassnitzer, Juri Senft, Hans Stadlbauer, Katrin Pollitt, Hubertus Hartmann, Hannes Wegener

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache
fazit
Eine Jugendliche wird ermordet, das Dorf sinnt auf Rache und hetzt gegen einen Außenseiter. „Der Bozen-Krimi: Mein ist die Rache“ will offensichtlich richtig viel aussagen, kommt aber nicht über Klischees hinaus. Richtig ärgerlich ist zudem die Auflösung, die nicht nur mangelhaft vorbereitet wurde, sondern auch völlig bescheuert ist.
Leserwertung10 Bewertungen
1.8
3
von 10