Als der Steuerberater Walter Falke tot in seiner Villa aufgefunden wird, scheint der Fall klar zu sein: Es ging dabei um seine wertvolle Uhrensammlung. Schließlich fehlt von der jede Spur, vermutlich kam es zu einem Kampf mit dem Einbrecher. Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Hauptkommissarin Julia Schröder (Anika Baumann) und Oberkommissar Alexander Witte (Jannik Mioducki) gehen der Sache nach. Eine Spur führt das Trio dabei zu einem Bootsverein, bei dem auch Siegfried Reich (Andreas Pietschmann) und Nikos Karelis (Marios Gavrilis) Mitglied sind. Oder könnte vielleicht Jost Bertlich (Markus Andreas Klauk) etwas damit zu tun haben? Schließlich soll sich das Opfer vor einiger Zeit böse mit ihm gestritten haben …
Krimifolge ohne Ambitionen
Langsam geht auch die 19. Staffel von Der Staatsanwalt ihrem Ende zu. Acht Folgen soll diese haben, mit Eine todsichere Sache liegt jetzt bereits die sechste vor. Bislang bot die Krimiserie dieses Jahr weniger Anlass für Begeisterung. Einige Episoden waren Durchschnitt, einige lagen darunter, wirklich gut war nichts davon. Bei der letzten Folge Gut genug gab der Titel schon an, dass man sich genügsam zeigte. Da wurden zwar wichtige Themen angesprochen wie Therapien oder zweite Chancen, was direkt im Anschluss aber immer fallen gelassen wurde. Dieses Mal versucht man erst gar nicht, irgendwelche größeren Themen zu finden. Man konzentriert sich ganz auf den Fall, hat keine Ambitionen, mehr daraus zu machen.
Aber das muss ja nicht zwangsläufig verkehrt sein. Manchmal ist es sogar besser, sich erst gar nicht an gesellschaftlichen Fehlstellungen zu versuchen, als das so oberflächlich zu machen, wie es bei deutschen Fernsehkrimis oft der Fall ist. Die Geschichte in Der Staatsanwalt: Eine todsichere Sache mag nicht sehr originell sein, funktioniert aber. Es gibt einige falsche Spuren, das Publikum darf bis zum Ende miträtseln, wer es denn gewesen ist. Das Motiv überzeugt, was inzwischen in diesem Segment auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Man kann zumindest nachvollziehen, warum was geschehen ist. Ein bisschen Drama kommt da noch mit rein, wenn es um menschliche Abgründe geht. Aber nicht so viel, dass die Zielgruppe aufgeschreckt würde.
Ein bisschen Mensch
Dafür menschelt es anderweitig. So versucht man zwischendurch, Schröder und Witte durch mehr Büroszenen eine stärkere Kontur zu verleihen. Mit dem Fall hat das dann nichts zu tun, ebenso die obligatorische Szene, bei der Reuther am Imbisswagen vorbeischaut, bei dem vermutlich selbst beim ZDF niemand mehr weiß, warum es den gibt. Aber es schadet nicht, wenn die bislang so sträflich vernachlässigten Charaktere etwas mehr Raum bekommen, zumal Hunold seinen Ausstieg aus der Serie bereits angekündigt hat. Bei Der Staatsanwalt: Eine todsichere Sache ist das zwar noch Zukunftsmusik, aber es wäre schon gut, sich auf die Zeit danach vorzuarbeiten. Wobei die Folge trotz der Verbesserung nicht über Durchschnitt hinauskommt, weshalb man jetzt auch nicht so viel verpassen würde, wenn der Krimi doch mal abgesetzt wird. Vorher gibt es aber noch nächste Woche Schleichendes Gift, die neue Folge.
OT: „Der Staatsanwalt: Eine todsichere Sache“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Ulrich Zrenner
Drehbuch: Ulrich Zrenner
Musik: Ludwig Eckmann, Winfried Zrenner
Kamera: Jörg Lawerentz
Besetzung: Rainer Hunold, Anika Baumann, Jannik Mioducki, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Friederike Linke, Andreas Pietschmann, Tatiana Nekrasov, Marios Gavrilis, Katharina Kron, Markus Andreas Klauk
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