Die Dschungelhelden auf Weltreise

Mit ihren Geschichten vergangener Abenteuer erfreuen die Dschungelhelden immer wieder die anderen Tiere auf der Insel und bringen so etwas Spannung in das ereignislose Paradies. Das ändert sich, als eines Tages ein rätselhaftes Puder über die ganze Insel verstreut wird, das bei der Berührung mit Wasser explodiert. Im Moment können sie das noch verhindern. Doch die Regenzeit ist nur noch einen Monat entfernt, eine Katastrophe kündigt sich an. Also was tun? Pinguin Maurice, Gorilla Harry, Fledermaus Flederike, Koboldäffchen Grummel und Tigerfisch Junior machen sich, unterstützt von den Praktikanten-Fröschen Al und Bob, auf die Suche nach dem Gürteltier Albert. Denn der berühmte Erfinder ist der einzige, der das Unglück jetzt noch aufhalten kann …

Zweiter Kinoauftritt der Heldengruppe

Im französischen Fernsehen waren Die Dschungelhelden durchaus eine Institution. Auf drei Staffeln brachte es die Serie, mehr als 150 Folgen wurden produziert. Bekannt ist die etwas andere Truppe aber auch durch Die Dschungelhelden – Das große Kinoabenteuer. In ihrer Heimat gingen immerhin rund 700.000 Menschen 2017 in die Lichtspielhäuser, um zu sehen, wie die Tiere sich im Kampf mit dem bösen Koala schlagen. Dennoch wurde es im Anschluss recht still um sie. Umso schöner war, als nach sechs Jahren Sendepause ein zweiter Auftritt auf der großen Leinwand anstand. Geschadet hat die lange Wartezeit nicht. Mit Die Dschungelhelden auf Weltreise wurde der Erfolg noch einmal gesteigert, mehr als 800.000 waren es diesmal.

Mit einigen Monaten Verspätung darf auch hierzulande das Abenteuer starten. Ob die Fortsetzung dabei ein größeres Publikum ansprechen wird als das Debüt, welches seinerzeit bei uns leider ziemlich untergegangen ist, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre es dem Film. Neueinsteigende müssen sich dabei auch keine Sorgen machen um etwaige Verständnisprobleme. Zwar wird in Die Dschungelhelden auf Weltreise auf frühere Abenteuer verwiesen. Man muss diese aber nicht gesehen haben, um hier folgen zu können. Wer die Tiere sind, erschließt sich relativ schnell. Sicher, ein paar Sachen bleiben kurios. Warum etwa ist der Pinguin wie ein Tiger angemalt? Und warum schleppen sie einen Fisch mit, der nichts tut? Aber das gehört zum eigenwilligen Charme dazu.

Albern, absurd, amüsant

Auch sonst hat man bei dem Film einige amüsante Einfälle. Der Humor schwankt dabei zwischen absurd und albern. Ob es nun Harry mit seiner Sucht nach Bananen ist, die peinlichen Versuche von Grummel, Flederike zu beeindrucken, Alberts verrückte Einfälle oder die überzogenen Kämpfe gegen die Feinde, es gibt keinen Mangel an Witzen. Nicht alle davon treffen am Ende auch ihr Ziel, zumal Die Dschungelhelden auf Weltreise dazu neigt, manche der Gags zu wiederholen. Und natürlich ist das alles auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet, weshalb man da keine zu großen Ansprüche haben sollte. Aber es gibt doch immer mal wieder Gründe zum Schmunzeln, selbst als Erwachsener kann man hiermit seinen Spaß haben. Hinzu kommen die nach wie vor witzigen Designs.

Der Titel ist dabei übrigens nicht grundlos gewählt. So steht für die Truppe eine Reise an, die sie an die unterschiedlichsten Orte führt. Das ist dann zwar teilweise reiner Aktionismus, das Reisen verkommt zum Selbstzweck, anstatt durch die Geschichte wirklich notwendig zu sein. Aber es bedeutet schönes Abenteuerfeeling und viel optische Abwechslung. Im Hinblick auf die visuelle Gestaltung kann man allgemein nicht meckern. Natürlich ist das hier nicht einmal vergleichsweise so verschwenderisch und überwältigend, wie es bei den sündhaft teuren US-Produktionen der Fall ist. Das Animationsstudio TAT Productions hat aber gute Arbeit geleistet, der Film ist technisch sauber und schön bunt. Die Dschungelhelden auf Weltreise mag vielleicht nicht wirklich ambitioniert sein, erfüllt aber seinen Zweck. Als Familienfilm funktioniert das.