Die große Sause La Grande vadrouille Drei Bruchpiloten in Paris

Die große Sause

Best of Louis de Funes
„Die große Sause“ // Deutschland-Start: 15. September 1967 (Kino) // // 16. November 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als 1942 ein britischer Bomber über Paris abgeschossen wird, gelingt es drei Soldaten, sich mittels eines Fallschirms in Sicherheit zu bringen, werden dabei jedoch getrennt. Peter Cunningham (Claudio Brook) landet beim Malermeister Augustin Bouvet (Bourvil), der ihm gemeinsam mit der Puppenspielerin Juliette (Marie Dubois) zur Flucht verhilft. Alan MacIntosh (Mike Marshall) verschlägt es an die Pariser Oper, wo sich sein Weg mit dem des Dirigenten Stanislas Lefort (Louis de Funès) kreuzt. Nun heißt es für die beiden, ihren Kommandanten Sir Reginald Brook (Terry-Thomas) zu finden und zusammen in freie Zone Frankreichs zu entkommen, den unbesetzten Teil des Landes, um von dort aus zurück in die Heimat zu gelangen. Doch der Weg ist weit und beschwerlich, überall warten neue Gefahren auf sie …

Zweiter Riesenerfolg des Dream Teams

Mit Louis, das Schlitzohr war Gérard Oury 1965 ein absoluter Volltreffer gelungen. Die Komödie um einen naiven Urlauber, der unbemerkt zum Schmuggler für einen zwielichtigen Unternehmer wird, lockte seinerzeit in Frankreich fast zwölf Millionen Menschen in die Kinos. Bis heute ist der Film damit einer der erfolgreichsten aller Zeiten. Insofern verwundete es nicht wirklich, dass sich das Dream Team, bestehend aus dem Regisseur und den beiden Hauptdarstellern Bourvil und Louis de Funès, kurze Zeit später für ein weiteres Projekt zusammenfand. Den Erfolg der ersten Zusammenarbeit konnten sie dabei nicht nur wiederholen. Sie legten noch eine gewaltige Schippe obendrauf: Die große Sause konnte am Ende mehr als 17 Millionen Besucher und Besucherinnen vorweisen. So viel hatte bis zu dem Zeitpunkt niemand geschafft. Es dauerte auch mehrere Jahrzehnte, bis der Rekord gebrochen wurde.

Dabei wiederholte die Komödie, die hierzulande alternativ als Drei Bruchpiloten in Paris bekannt ist, auch anderweitig das Erfolgsrezept. So war die erste Kollaboration ein Roadmovie, wenn es einmal quer durch Italien und Frankreich ging. Auch bei Die große Sause findet ein größerer Teil der Geschichte unterwegs statt, wenn sich die Piloten auf den Weg in das freie Land machen. Damit einher geht die übliche Willkürlichkeit der Ereignisse. So gibt es zwar ein Ziel. Aber das ist nur der Aufmacher, um alle möglichen und unmöglichen Witze hineinzupacken. Der Humor liegt dabei einerseits in der Dynamik innerhalb der Truppe begründet, da darf es schon mal krachen. Aber auch die zahlreichen brenzligen Situationen, wenn sie immer wieder kurz davor sind geschnappt zu werden, tragen zur Unterhaltung bei.

Chaos an jeder Ecke

Es dauert aber eine Weile, bis es zu diesem besagten Roadtrip kommt. Lange ist der Film erst einmal damit beschäftigt, die diversen Figuren vorzustellen und zusammenzuführen. Spaßig ist aber auch der Teil, der nicht minder chaotisch ausfällt als der spätere. Und nicht minder turbulent. Da gibt es Verfolgungsjagden, Versteckspiele sowie diverse Verwechslungen, etwa in einem Dampfbad. Richtig ruhig wird es dabei in Die große Sause nicht. Zwar kommt es im Laufe des Films zu einer Annäherung zwischen den Charakteren, die bald mehr sind als nur eine zusammengeschweißte Schicksalsgemeinschaft. Wie bei Roadmovies üblich führt die gemeinsam verbrachte Zeit dazu, dass da freundschaftliche Bande entstehen.

Richtig emotionale Momente sollte man dabei aber nicht erwarten. Oury und sein Drehbuchteam haben in der Hinsicht keine nennenswerten Ambitionen. Ihr Ziel war es nur zu unterhalten. Das gelingt ihnen dafür sehr gut, mehr als 50 Jahre später macht der Klassiker noch immer Spaß. Das spielfreudige Ensemble macht jeden Blödsinn mit. Und von dem gibt es eine ganze Menge, da kommt ein Witz nach dem anderen. Klar ist da viel Klamauk dabei, man darf hier nicht reinschalten, wenn man tiefere Ansprüche hat. Natürlich kann man sich auch immer fragen, inwieweit ein Kriegsszenario für eine Komödie angebracht ist. Wenn einen das nicht stört, lädt Die große Sause noch immer dazu ein, sich an dem Chaos zu erfreuen, das die Beteiligten überall hinterlassen.

Credits

OT: „La Grande vadrouille“
AT: „Drei Bruchpiloten in Paris“
Land: Frankreich, UK
Jahr: 1966
Regie: Gérard Oury
Drehbuch: Gérard Oury, Danièle Thompson, Marcel Jullian
Musik: Georges Auric
Kamera: André Domage, Alain Douarinou, Claude Renoir
Besetzung: Bourvil, Louis de Funès, Claudio Brook, Andréa Parisy, Colette Brosset, Mike Marshall, Mary Marquet, Pierre Bertin, Benno Sterzenbach, Marie Dubois, Terry-Thomas

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Amazon (DVD „Best of Louis de Funès“)
Amazon (Blu-ray „Best of Louis de Funès“)

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Die große Sause
fazit
„Die große Sause“ brach seinerzeit alle Rekorde in Frankreich und ist noch immer einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Er macht auch tatsächlich nach wie vor Spaß. Sicher ist da viel Klamauk dabei, wenn drei abgeschossene britische Soldaten und zwei Franzosen auf der Flucht vor den deutschen Besatzern ist. Das spielfreudige Ensemble und die Lust am Chaos sind jedoch ansteckend.
Leserwertung1 Bewertung
8.5
8
von 10