Du bist nicht allein Kampf gegen das Wolfsrudel You Are Not Alone: Fighting the Wolf Pack No estás sola Netflix Streamen online
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Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel

Du bist nicht allein Kampf gegen das Wolfsrudel You Are Not Alone: Fighting the Wolf Pack No estás sola Netflix Streamen online
„Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel“ // Deutschland-Start: 1. März 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Und weiter geht es mit den True Crime Dokus auf Netflix. Der Streamingdienst ist immer noch fleißig mit dabei, wenn es darum geht, vergangene Verbrechen aufzuarbeiten und dem Publikum zu zeigen. Darf ich dir ein Geheimnis verraten? etwa handelte kürzlich von mehreren Frauen, die von einem unheimlichen Stalker im Internet verfolgt werden. Vor einigen Tagen kam auch American Conspiracy: The Octopus Murders heraus, bei dem ein Journalist den Tod eines anderen untersucht, weil dieser einer großen Verschwörung auf der Spur gewesen sein will. Nachdem wir uns bei den beiden genannten Titeln im englischsprachigen Raum bewegten, geht es bei Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel nach Spanien, wo es ebenfalls zu mehreren Verbrechen gekommen ist.

Die Geschichte einer Vergewaltigung

Und doch geht der Film in eine etwas andere Richtung als die beiden obigen Geschichten. Denn während dort viel gerätselt werden darf, etwa darüber, wer hinter einzelnen Vorfällen steckt, da ist der Fall in Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel prinzipiell klar. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die 2016 von fünf Männern vergewaltigt wurde. Es geht hier also nicht darum herauszufinden, was geschehen ist. Vielmehr erzählt das Regie- und Drehbuchduo Robert Bahar und Almudena Carracedo primär von der Zeit danach und dem Versuch des Opfers, die Täter für ihr Verhalten bestrafen zu lassen. Grundsätzlich hat sie es zwar leichter als viele andere in der Situation, da handfeste Beweise vorliegen, darunter auch ein Video. Das muss aber nichts heißen, wenn man an die falschen Richter gerät.

Der etwas mehr als anderthalb Stunden betragende Dokumentarfilm befasst sich dann auch nur indirekt mit dem Verbrechen an sich. Stattdessen wird er zum Porträt einer Gesellschaft und eines Justizsystems, das sich schwer damit tut, solchen Opfern zu Gerechtigkeit zu verhelfen. Besonders schockierend darf man dabei die Aussage eines Richters finden, der bei den Aufnahmen sexuelle Lust bei der Frau heraushören wollte. Aber auch Klassiker wie „der Mann fühlte sich durch den Minirock provoziert“ dürfen nicht fehlen. Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel erinnert damit an eine andere True Crime Doku namens Victim/Suspect, welche Netflix vergangenes Jahr herausgebracht hat. Auch dort war es so, dass Vergewaltigungsopfern nicht geglaubt wurde oder man relativierte, bis das schwere Verbrechen höchstens ein kleines Vergehen war. Alles nicht so schlimm.

Ein Prozess als Gesellschaftsporträt

Der Film hat damit einiges an Aufregerpotenzial. Gleichzeitig erzählt er aber auch, wie während des Prozesses in Spanien sowie im Rest der Welt Protestaktionen stattfanden. Vor allem Frauen solidarisierten sich mit dem Opfer, im Internet wurden eigene Erfahrungen geteilt. Die Aktion der fünf jungen Männer mag eine Einzeltat gewesen sein. Und doch steht sie für eine Gesellschaft, in der Frauen zu oft als Objekt betrachtet werden, nicht als Individuum mit einem eigenen Willen. Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel thematisiert den Kampf um Gerechtigkeit, der gerade auch im Zuge von #MeToo größer wurde, aber weit von einem Selbstläufer entfernt ist.

Ob das für Fans von True Crime Dokus ausreichend ist, darf bezweifelt werden. Letzten Endes steht hier doch eher der gesellschaftliche Aspekt im Vordergrund, nicht das singuläre Verbrechen. Das heißt nicht, dass der Prozess nicht von vielen Leuten kommentiert wird, da ist von einer Journalistin bis zu einem Polizisten alles dabei, was sich zu einer öffentlichen Meinung gerechtfertigt sieht. Spannend ist das Ergebnis nicht unbedingt. Dafür verzichtet Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel auf die sonst oft anzutreffenden Manipulationen, wenn die Gefühle voyeuristisch ausgeschlachtet werden. Da wird dankenswerterweise der Geschichte vertraut, denn die hat es ja auch in sich, wenn ein noch immer aktuelles Thema angesprochen wird.

Credits

OT: „No estás sola: La lucha contra la manada“
IT: „You Are Not Alone: Fighting the Wolf Pack“
Land: Spanien
Jahr: 2024
Regie: Robert Bahar, Almudena Carracedo
Drehbuch: Robert Bahar, Almudena Carracedo

Bilder

Trailer

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fazit
„Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel“ erinnert an einen Fall an einer Gruppenvergewaltigung, der in Spanien für viel Wirbel sorgte. Dabei geht es weniger um das einzelne Verbrechen als vielmehr den gesellschaftlichen Aspekt, sowohl beim Prozess wie auch den zahlreichen Protesten.
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