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© ZDF/Barbara Bauriedl

Frühling: Mit dem Feind im Bett

„Frühling: Mit dem Feind im Bett“ // Deutschland-Start: 3. März 2024 (ZDF) // 31. Mai 2024 (DVD)

Inhalt / Kritik

Ganz Frühling steht unter Schock: Katja Baumann (Simone Thomalla) ist im Krankenhaus! Als die Dorfhelferin ihren Exfreund Mark Weber (Marco Girnth) gesehen hat, war sie für einen Moment so schockiert, dass sie mitten auf der Straße stehengeblieben ist. Georg Lamprecht (Daniel Krauss), der gerade um die Kurve kam, konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und fährt sie an. Der muss sich nun vor der Polizei verantworten, stand er doch gerade unter dem Einfluss von Medikamenten, die ihm seine Frau Ida (Stephanie Schönfeld) gegeben hat. Während Katja auf der Intensivstation liegt, kommt es zu einem Zusammentreffen zwischen Mark und Katjas Verlobten Tom Kleinke (Jan Sosniok). Und auch Bäckerin Heidrun Niedermayer (Catalina Navarro Kirner) landet im Krankenhaus, da sie einen Schwächeanfall erlitten hat, nachdem ihr klar wurde, einem Heiratsschwindler erlegen zu sein …

Schatten der Vergangenheit

Fans von Frühling wissen es natürlich bereits: Die im Rahmen der ZDF-Programmschiene Herzkino ausgestrahlte Dramareihe findet in dem kleinen Ort sehr verlässlich immer wieder neue Unglücke und zwischenmenschliche Probleme. Letztes Mal ging es in Blick ins Morgen unter anderem um Heiratsschwindel, Missbrauch, Liebe im Alter und Wahrsagerei. Der Film selbst endete mit einem Knall: Katja sieht ihren Exfreund Mark wieder und wird dann auch noch umgefahren. Über Jahre hinweg gehörte die Figur fest zur Reihe dazu, auch nach der Trennung wurde er oft thematisiert. Das wurde weniger, nachdem Katja sich verlobt hat. Und gerade, als man denkt, er gehört der Vergangenheit an, ist er wieder da. Mit dem Feind im Bett knüpft nun nahtlos an die Ereignisse der letzten Folge an.

Allgemein wird hier auf ganz vielen alten Geschichten aufgebaut. Da ist neben dem besagten Unfall die Sache mit der Bäckerin, die meinte, ihre große Liebe gefunden zu haben, dabei aber nach Strich und Faden belogen wurde. Natürlich wird auch die Misshandlung von Amelie Kreuser (Hanna Binke) angesprochen, die Adrian Steinmann (Kristo Ferkic) und Lilly Engel (Julia Willecke) vermuten. Aber nur sehr kurz, das Thema wird nicht weiter verfolgt. Dafür wird tatsächlich nach ewigem Warten die Sache mit dem Schweinekopf aufgeklärt, was aber gleich wieder fallengelassen wird. So groß, wie das immer thematisiert wurde, hätte man mehr erwarten können. Dafür nimmt Frühling: Mit dem Feind im Bett noch einmal Bezug auf Familie Lamprecht, die letztes Jahr in Kleiner Engel, kleiner Teufel bereits im Mittelpunkt stand, auch wenn die Geschichte hier eine völlig andere ist. Damals ging es um die schwierige Tochter, nicht um Medikamentenmissbrauch und eine dysfunktionale Ehe.

Willkürlich und ohne echte Entwicklung

Aber bei der Reihe nimmt man das nicht so genau, dort folgt man dem Motto: Viel hilft viel. Grundsätzlich ist es dabei nicht verkehrt, wenn es mehrere Geschichten gibt und diese über diverse Filme hinweg behandelt werden. Gerade bei einem Dorfsetting bietet sich das an. Das funktioniert aber nur, wenn es dann auch zu einer natürlichen Entwicklung kommt. Oft passt aber gar nichts, nichts kommt voran, die einzelnen Fäden werden in die Länge gezogen, ohne etwas damit zu machen. Oder es wird so willkürlich wie in Frühling: Mit dem Feind im Bett, wo dann zwischendurch aus heiterem Himmel irgendwelche Wendungen hineingezwungen werden. Dass zum Beispiel Niedermayer jetzt plötzlich eine Art Antagonistin sein soll, wie der Titel impliziert, ergibt sich nicht aus den letzten Folgen. Einiges ist hier schon richtig billig.

Und eben anstrengend. Ob es nun der Hahnenkampf der beiden Männer ist oder Niedermayers Vorliebe für Tratsch, das sollte wohl irgendwie witzig sein, nervt aber in erster Linie. Viele der Figuren sind nahe an der Unerträglichkeit. Wo die meisten Filme, die in dörflichen Gegenden spielen, ein bisschen idealisieren, ist Frühling: Mit dem Feind im Bett vielmehr eine Warnung davor, jemals einen Fuß dort hineinzusetzen. Fans dürfen das natürlich anders sehen. Und von denen gibt es jede Menge, da schalten jedes Mal Millionen von Menschen ein, um eine Mischung aus Provinzidylle und absurden Seifenoper-Vorkommnissen zu sehen. Die werden dann auch glücklich sein, wenn hier nichts Neues geschieht, man an dem Bewährten festhält.

Credits

OT: „Frühling: Mit dem Feind im Bett“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Helmut Metzger
Drehbuch: Natalie Scharf
Musik: Johannes Brandt, Siggi Mueller
Kamera: Meinolf Schmitz
Besetzung: Simone Thomalla, Kristo Ferkic, Johannes Herrschmann, Julia Beautx, Jan Sosniok, Aniya Wendel, Marco Girnth, Nina Schmieder, Caroline Ebner, Daniel Krauss, Stephanie Schönfeld, Catalina Navarro Kirner, Raphael Kalkowski

Bilder

Noch mehr Herzkino

Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken

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Frühling: Mit dem Feind im Bett
fazit
„Frühling: Mit dem Feind im Bett“ knüpft nahtlos an den Vorgänger an, wenn es diesmal um ganz viel Drama innerhalb des Krankenhauses geht. Das ist wie immer überzogen, teilweise auch richtig anstrengend, da viele Figuren eine Zumutung sind. Immerhin wird eine große Frage endlich beantwortet, selbst wenn das ohne Konsequenzen bleibt.
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