Hate to Love Nickelback
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Hate to Love: Nickelback

Hate to Love Nickelback
„Hate to Love: Nickelback“ // Deutschland-Start: 27. März 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Wer im Musikgeschäft Erfolge feiert, bekommt oft früher oder später eine eigene Doku spendiert. In den letzten Jahren gab es beispielsweise Werke zu David Bowie (Moonage Daydream) und Sinéad O’Connor (Nothing Compares), die jeweils mehr über das Leben und die Arbeit der Porträtierten verrieten. Ein anderes Beispiel ist The Greatest Night in Pop, das von den irren Aufnahmen des Welthits We Are The World erzählte, bei dem seinerzeit einiger der bedeutendsten Pop-, Rock- und Soul-Größen zusammenkamen. Nun sind auch Nickelback an der Reihe. Zumindest aus kommerzieller Sicht ist nichts dagegen einzuwenden: Die 1995 gegründete kanadische Rockband verkaufte im Laufe ihrer Karriere mehr als 50 Millionen Alben, Lieder wie How You Remind Me und Someday machten sie zu Stars. Ihr letztes Album Get Rollin‘ schaffte es 2022 noch in eine Reihe internationaler Top 10.

Zwischen Hass und Ruhm

Nun ist Nickelback aber nicht irgendeine bekannte Musikgruppe. Sie wurden auch anderweitig berühmt. Der Titel Hate to Love: Nickelback nimmt das direkt auf, kaum eine Band wurde vergleichbar zu den Kanadiern mit Häme übergossen, galten als Inbegriff schlechter Musik und waren Zielscheibe zahlreicher Witze. Dass Leute, auch erfolgreiche, verspottet werden können, ist natürlich nichts Außergewöhnliches. Viele mussten dieses Schicksal erleiden, wurden in Parodien veralbert, etwa bei Saturday Night Live. Im Fall von Nickelback durfte man sich als unbeteiligter Beobachter, der weder Fan noch Hater war, immer fragen: Warum wurden ausgerechnet sie zu solchen Witzfiguren? Man könnte der Band vielleicht vorwerfen, dass sie ein wenig generisch ist und es damals viele gab, die so klangen wie sie. Nur könnte man das den anderen genauso vorwerfen. Creed zum Beispiel, die etwas zeitgleich ihren Durchbruch schafften und in etwa denselben Erfolg hatten.

Ein bisschen versucht der Film dann auch dieser Frage nachzugehen und nach Erklärungen zu suchen. Eine wirklich befriedigende Antwort gibt es aber nicht, die Spekulationen bleiben ein bisschen vage und erklären nicht, warum es Nickelback getroffen hat. Dafür hat Hate to Love: Nickelback eine Reihe von Szenen, in denen solche Witze zitiert werden, ebenso welche mit Ryan Reynolds, der seinen Landsleuten beispringt und gegen die Angriffe verteidigt. Das ist teilweise amüsant. Teilweise können einem die Leute aber auch leidtun, wenn die Bandmitglieder selbst hilflos nach einer Erklärung suchen. Das Thema wird dann in Ansätzen noch etwas größer gemacht, da Hass im Internet nichts ist, was sich nur auf Prominente beschränkt. Wenn der Dokumentarfilm klar macht, wie verletzend solche Kommentare sind, dann dürfen sich auch die Zuschauer und Zuschauerinnen darin wiederfinden.

Insgesamt eher unauffällig

Lässt man diesen Aspekt des Hasses außen vor, ist Hate to Love: Nickelback eine eher unauffällige Musikdoku. Da hier, anders als bei vielen solcher Filme, die Künstler selbst über ihren Werdegang sprechen und nicht irgendwelche Dritten, halten sich die Heldengesänge in Grenzen. Natürlich, man darf von so einem Film keine kritische Auseinandersetzung mit den Protagonisten erwarten, wenn praktisch nur diese zu Wort kommen. Mit Selbstkritik hat man es dann doch nicht so. Man wird aber auch davon verschont, dass da ständig jemand sagt, wie einzigartig die Leute sind, wie man es bei vielen biografischen Künstlerdokus hat. Dafür gibt es eine Reihe von Anekdoten, gerade aus den Anfangstagen, als die Band Mühe hatte, ein Publikum anzulocken.

Da ist jetzt nicht viel dabei, das man unbedingt hätte erzählen müssen. Am interessantesten ist noch, dass die Band bei einem Hardrock-Label unter Vertrag genommen wurde, was niemand wirklich nachvollziehen konnte, nicht einmal Nickelback selbst. Auch dass am Anfang sehr viel mehr Geld investiert wurde, als wieder hereinkam, könnte überraschend sein. Muss man Hate to Love: Nickelback allein deswegen gesehen haben? Das wohl nicht. Insgesamt ist der Dokumentarfilm, der auf dem Toronto International Film Festival 2023 Premiere feierte, aber ein solider Beitrag, der etwas über die Karriere der Kanadier verrät, aber auch Privates anspricht wie etwa gesundheitliche Probleme. Für Fans ist er wohl sowieso ein Muss.

Credits

OT: „Hate to Love: Nickelback“
Land: Kanada
Jahr: 2023
Regie: Leigh Brooks
Kamera: Richard Lynch

Bilder

Trailer

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Hate to Love: Nickelback
fazit
„Hate to Love: Nickelback“ beleuchtet die Karriere der kanadischen Rockband, die gleichzeitig enorm erfolgreich war, aber auch Zielscheibe von Spott und Verachtung. Wie es dazu kam, wird durch die Doku zwar nicht klar. Durch dieses Thema ist sie aber teilweise sehenswert, der Rest ist nur Standard.
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