Night of the Hunted
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Night of the Hunted

„Night of the Hunted“ // Deutschland-Start: 21. März 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es hätte nur ein kurzer Zwischenstopp sein sollen, als Alice (Camille Rowe) du ihr Arbeitskollege John (Jeremy Scippio) an einer Tankstelle Halt machen, um den Tank wieder aufzufüllen. Doch als Alice den dazugehörigen Minimarkt betritt, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt: Plötzlich eröffnet jemand von außen das Feuer. Zwar gelingt es ihr, sich in Deckung zu bringen, der Weg nach draußen ist aber abgeschnitten. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sie fest, dass es sich offensichtlich nicht um einen zufälligen Angriff handelt. Stattdessen hat es da jemand gezielt auf sie abgesehen. Doch wer könnte dahinterstecken? Und warum ausgerechnet sie?

Die Tankstelle als Tatort

Tankstellen sind praktische Orte, wenn es darum geht, die eigenen Vorräte wiederaufzufüllen. Manchmal sind sie sogar eine Notwendigkeit. In Filmen kommt ihnen deshalb immer wieder eine größere Bedeutung zu, wenn die Figuren dort Halt machen. Normalerweise ist dieser recht kurz, man geht nicht zu Tankstellen, um sich dort länger aufzuhalten. Dann und wann gibt es aber auch Titel, die sie zum primären Schauplatz machen. Bei der trashigen Stephen King Adaption Rhea M – Es begann ohne Vorwarnung (1986) wird eine Raststelle zum Tatort wild gewordener Autos, die Jagd auf Menschen machen. Irdischer ging es bei  Burn – Hell of a Night (2019) zu, wenn ein Raubüberfall zum Auftakt eines Duells wird. In eine ähnliche Richtung geht auch Night of the Hunted, wenn der Besuch einen gewaltsamen Verlauf nimmt.

Während es bei den beiden obigen Filmen aber noch zu einer Art Kampf kommt, bei dem die Figuren sich zur Wehr setzen, ist Alice über weite Strecken dem unbekannten Angreifer ausgeliefert. Das macht die Geschichte weniger abwechslungsreich, muss sie aber nicht zwangsläufig weniger spannend machen. Sich nicht vom Fleck bewegen zu können, während auf einen geschossen wird, ist perfide genug. Allerdings hat man bei Night of the Hunted gar nicht vor, dieses Szenario allein der Belagerung wegen zu nutzen. Stattdessen wird bei dem Remake des spanischen Films La noche del raton erstaunlich viel geredet. Schließlich findet sich in der Tankstelle ein Walkie Talkie, mit dem Alice und der brutale Fremde andauernd miteinander reden.

Gespräche über Gott und die Welt

Das Problem ist dabei weniger, dass die Situation sehr konstruiert ist. Die Gespräche selbst werden zum Problem. So wird früh angedeutet, dass der Killer sie gezielt ins Visier genommen hat und sie offensichtlich bestrafen will. Doch wofür? Night of the Hunted streut eine Menge Hinweise, die von der Untreue von Alice bis zu ihrer Arbeit für ein Pharmaunternehmen reichen. Das erinnert ein wenig an einen Krimi, wo ebenfalls das Motiv für eine Tat gefunden werden muss. Nur wird das hier so willkürlich, dass es eigentlich auch schon egal ist. Immer wieder wird so getan, als wäre hier irgendwie tiefgründig, wenn auf einmal gesellschaftliche Themen im Schnellverfahren abgehakt werden. Stattdessen ist es ziemlich plump und zudem unbefriedigend, weil es keine wirkliche Aufklärung gibt.

Hin und wieder ist der Thriller, der auf mehreren Filmfestivals lief, nicht unspannend. Der französische Regisseur und Co-Autor Franck Khalfoun (Maniac, P2 – Schreie im Parkhaus) weiß schon, den Schauplatz in Szene zu setzen. Die Geschichte selbst hatte auch durchaus Potenzial. Und doch wird Night of the Hunted zwischendurch immer wieder zäh, trotz einer überschaubaren Laufzeit von rund anderthalb Stunden schleichen sich da diverse Längen ein. Der Versuch einer inhaltlichen Relevanz ist auch eher plump und peinlich als anregend, dafür springt die Diskussion viel zu ziellos umher. Am Ende sind diverse Leute tot, wenn Khalfoun übrige Figuren als bloßes Kanonenfutter ansieht. Es ist nicht einmal so, dass man bei der Protagonistin viel in die Figurenzeichnung investiert hätte, weshalb es einem nach einiger Zeit auch egal sein darf, was mit ihr geschieht.

Credits

OT: „Night of the Hunted“
Land: Frankreich
Jahr: 2023
Regie: Franck Khalfoun
Drehbuch: Franck Khalfoun, Glen Freyer
Musik: Mathieu Carratier
Kamera: Steeven Petitteville
Besetzung: Camille Rowe

Bilder

Trailer

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Night of the Hunted
fazit
Wenn in „Night of the Hunted“ eine Frau in einer Tankstelle von einem Schützen belagert wird, hätte das durchaus spannend sein können. Das Ergebnis ist es eher weniger. So wird zwischendrin exzessiv gequatscht, ohne viel zu sagen. Die Suche nach einem Motiv wird zu einem pseudo-tiefgründigen Abhaken von Themen.
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