On Fire – Der Feuersturm

Dave Laughlin (Peter Facinelli) hat gerade richtig viel um die Ohren. So ist seine Frau Sarah (Fiona Dourif) im achten Monat schwanger, was die Lebenshaltungskosten noch einmal deutlich steigern dürfte. Dabei ist das Geld ohnehin schon knapp, da sein Vater George (Lance Henriksen) schwer krank ist, was dieser zum Anlass nimmt, anderen das Leben zur Hölle zu machen. Da bleibt nur zu hoffen, dass wenigstens Sohn Clay (Asher Angel) sein Stipendium bekommen wird und so die Familienkasse etwas erleichtert. Dabei sind die finanziellen Sorgen bald die geringsten, schließlich ist ein Brand in dem Wald ausgebrochen, in dem die Laughlins leben. Nun müssen sie alles dafür tun, um der ständig größer werdenden Feuerwalze entkommen zu können …

Klassischer Katastrophenfilm

Diese Woche bekommen Fans feuriger Filme gleich doppelt Nachschub, kommen doch mit Firenado und On Fire – Der Feuersturm gleich Werke am selben Tag heraus, bei denen die Hauptfiguren vor einem unkontrollierbaren Feuer fliehen müssen. Trotz der offensichtlichen Gemeinsamkeit, ganz vergleichbar sind die zwei Streifen aber nicht. So kombinierte der erste Titel einen klassischen Katastrophenfilm mit einem Thriller, wenn eine brutale Gangsterbande auf Beutezug ist, war also mehr oder weniger zwei Filme auf einmal. Da ist der hier vorliegende Beitrag deutlich geradliniger und konventioneller, wenn es „nur“ darum geht, wie die Menschen vor einem außer Kontrolle geratenen Waldbrand zu entkommen versuchen. Stellvertretend für die gesamte Gegend wird dafür eine Familie herausgepickt, die als Identifikationsfiguren dienen.

Zu dem Zweck wird zu Beginn des Films deshalb im Schnellverfahren die Familiensituation geschildert, vor allem die diversen Schwierigkeiten, welche das Quartett hat. Da ist nichts dabei, was irgendwie übermäßig erwähnenswert wäre. Die Probleme haben zudem auch nichts mit dem Feuer zu tun. Müssen sie aber auch nicht: Es ist ja gerade die Absicht bei On Fire – Der Feuersturm, eine ziemlich gewöhnliche Familie zu entwerfen, um Identifikationsfläche zu schaffen. Allerdings wird gewöhnlich hier zu austauschbar, die Figuren sind etwas nichtssagend. Auch schauspielerisch bleibt das nicht wirklich in Erinnerung, lediglich Veteran Lance Henriksen, der wie schon in Falling ein altes Ekel spielt, das die Familie terrorisiert, setzt Akzente. Erwähnenswert ist die Figur aber auch nicht.

Ordentlich umgesetzt

Letzten Endes sind die Charaktere aber eh nur ein Mittel zum Zweck. Das eigentliche Augenmerk liegt auf den Feuern und wie diese die ganze Gegend bedrohen. Inspiriert ist das von den vielen tatsächlichen Waldbränden in den letzten Jahren, wie sie an vielen Orten dieser Welt auftreten. Immer wieder schaffen diese es auch bei uns in die Nachrichten. Bei On Fire – Der Feuersturm geht das mit einer ökologischen Botschaft einher, der Film versteht sich zudem als Hommage an die vielen Menschen, die in solchen Situationen arbeiten. Ein bisschen Kritik an den Behörden ist auch dabei, die oftmals überfordert wirken. Wobei das hier keine einseitige Verurteilung ist. Beispielsweise sieht man immer wieder Kayla (Ashlei Foushee), die in einer Notrufzentrale arbeitet und alles tut, was sie kann.

Das funktioniert insgesamt. Mit No Way Out – Gegen die Flammen, das vor einigen Jahren von Waldbränden berichtete, kann es der Film zwar nicht aufnehmen. Vergleiche mit Flammendes Inferno, dem wohl bekanntesten Film rund um ein Feuer, sollte man erst gar nicht versuchen. Das ist hier alles ein paar Nummern kleiner, ob Besetzung, Aufwand oder Budget. Für sich genommen ist On Fire – Der Feuersturm aber zumindest ordentlich. Feuer ist in Filmen eine notorisch knifflige Angelegenheit, nur wenigen gelingt es, dieses glaubwürdig abzubilden. Hauptdarsteller Peter Facinelli und sein Co-Regisseur Nick Lyon haben das aber ordentlich gelöst. Ein Klassiker wird dieser Genebeitrag sicherlich nicht werden, der Film erfüllt aber seinen Zweck und ist zudem angenehm kurz.