Sandland (2000)

Früher einmal, da war die Erde ein blühender Ort. Nach diversen Weltkriegen ist davon aber nicht viel geblieben. Vor allem der extreme Wassermangel macht den Menschen zu schaffen, seitdem der Fluss ausgetrocknet ist. Die wenigen Vorräte sind sehr teuer, nur die Reichen können sich das noch leisten. Dabei ist Rao fest davon überzeugt, dass es noch eine geheime Quelle geben muss. Sollte er diese finden, könnten die Menschen wieder normal trinken und müssten nicht zu Wucherpreisen beim König kaufen. Nur ist Rao alt, er würde es niemals schaffen, sich allein durch die Wüste zu schlagen. Also sucht er Hilfe bei den Dämonen, mit denen er das gefundene Wasser zu teilen verspricht. Die sind anfangs skeptisch. Letztendlich erklärt sich Beelzebub, der Prinz des Dämonenreiches bereit, den Fremden zu begleiten. Gemeinsam mit Sheef machen sie sich auf den Weg, das Schicksal aller zu verändern …

Ein kleines Abenteuer kommt groß heraus

Auch wenn Akira Toriyama im Laufe seiner jahrzehntelangen Karriere an vielen Werken gearbeitet hat, bringt man ihn vor allem für drei Titel in Erinnerung. Da wäre allen voran natürlich Dragon Ball, bis heute eine der erfolgreichsten Mangareihen aller Zeiten, die auch viele Male als Anime adaptiert wurde. Auch Dr. Slump, was er vorher gezeichnet hatte, ist ein Klassiker. Der dritte große Titel ist ein Videospiel. Genauer gehen die ikonischen Designs von Dragon Quest auf den Japaner zurück. Andere Arbeiten hatten es dagegen schwer wahrgenommen zu werden. Zumindest eine erfährt aber gerade eine unerwartete Renaissance. Die Rede ist von dem 2000 veröffentlichten Manga Sandland, der 2023 als CGI-Animationsfilm umgesetzt wurde. Dieses Jahr folgen eine Animeserie sowie ein Videospiel.

Warum ausgerechnet dieser Manga jetzt so massiv bearbeitet wird, ist nicht ganz ersichtlich. Aber es ist ganz schön, dass er mehr als zwei Jahrzehnte später eine neue Wertschätzung erhält. Das Szenario ist an und für sich recht traditionell: Wie in vielen Science-Fiction-Filmen heutzutage ist die Welt zu einem unwirtlichen Ort geworden, die Ressourcen sind aufgebraucht, die Menschen leben unter schwersten Bedingungen. Ungewöhnlich ist jedoch, wie Sandland dieses klassisch-futuristische Szenario mit Fantasyelementen verknüpft. So ist es hier völlig normal, dass auch Dämonen durch die Welt streifen. Das hat der Comic mit Dragon Ball gemeinsam, wo ganz unbekümmert Science-Fiction und Fantasy zusammenkamen, als wäre es das normalste der Welt.

Unterhaltsames Werk für zwischendurch

Und auch beim Humor lassen sich Gemeinsamkeiten finden. Anstatt die düsteren Aussichten der Menschheit in eine entsprechende Atmosphäre zu verwandeln, gibt es immer wieder komische Momente. Die Figuren sind überzeichnet, die Reaktionen sind übertrieben, auch bei der Dynamik zwischen den einzelnen Figuren gibt es immer wieder Anlässe zum Schmunzeln. Dazu gibt es wie bei Toriyama üblich diverse Actionszenen. Es dauert eine Weile, bis es bei Sandland wirklich zur Sache geht. Spätestens aber, wenn die Truppe ein nicht ganz alltägliches Fahrzeug kapert, darf richtig aufgedreht werden. Die Szenen sind auch wieder sehenswert, in dem Bereich konnte man dem Mangaka so schnell nichts vormachen, da können selbst Hits wie One Piece nicht mithalten.

Sieht man einmal von der besagten Mensch-Dämon-Konstellation ab, fehlen bei Sandland aber ein wenig die Einfälle, um den Comic wirklich von anderen abzuheben. Aufgrund der Kürze der Geschichte – innerhalb eines Bandes ist alles abgehakt – stellt sich auch kein nennenswert episches Abenteuergefühl ein. Irgendwie ist das alles schon vorbei, bevor es wirklich angefangen hat. Aber das muss ja nicht verkehrt sein. Die turbulente Suche nach dem Wasser ist ein unterhaltsames Werk, mit dem man sich einen langweiligen Nachmittag verkürzen kann. Daran haben die witzig gestalteten Figuren einen großen Anteil, mit denen man gern seine Zeit verbringt.