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Signora Volpe – Staffel 1

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„Signora Volpe – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 31. März 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Geheimagentin hat Sylvia Fox (Emilia Fox) regelmäßig anspruchsvolle Aufgaben zu lösen. Doch nach einem Rückschlag braucht sie erst einmal Abstand und eine Auszeit, um sich neu zu sammeln. Da trifft es sich doch gut, dass ihre Nichte Alice Shepherd (Issy Knopfler) in Panicale heiraten möchte, einem beschaulichen Dorf in Italien. So zumindest der Plan. Aber es kommt anders, Alices Verlobter Tommaso Rossi (Giulio Corso) verschwindet am großen Tag spurlos. Dafür taucht bei seinem Haus eine Frauenleiche auf. Gibt es da einen Zusammenhang? War der als Notar tätige junge Mann in finstere Geschäfte verwickelt? Sylvia beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und die Antwort zu finden, ohne dabei aber ihre Tarnung auffliegen zu lassen …

Mörderjagd in idyllischer Kulisse

Sonntagabend sendet das ZDF gern mal internationale Krimiserien, zusätzlich zu den unzähligen eigenen Produktionen aus dem Genre. Zuletzt lief da Capitaine Sissako – Tod in den Alpen über eine französische Polizistin, die in eisiger Umgebung den Mord an einem bekannten Sportler lösen muss. Davor war dieses Jahr unter anderem Annika: Mord an Schottlands Küste auf diesem Sendeplatz zu sehen, eine britische Produktion, die sich um Verbrechen in Gewässern dreht. Auch bei Signora Volpe handelt es sich um eine Krimiserie aus Großbritannien. Anstatt jedoch die heimische Kulisse als Hintergrund für Mörderjagden zu nehmen, verlagerte man die Handlung nach Umbrien, eine zentrale Region in Italien, und schickt dort dann die Protagonistin auf Spurensuche.

Grundsätzlich hätte es das mit dem Länderwechsel so gar nicht gebraucht. Hin und wieder greifen die drei Folgen der ersten Staffel das Thema zwar auf, wenn sich Sylvia schwertut mit den lokalen Gepflogenheiten. An einer Stelle bekommt sie beispielsweise einen Strafzettel, weil sie als Nicht-EU-Einwohnerin einen Roller nicht fahren dürfte. Aber das geschieht alles so beiläufig, dass man es prinzipiell hätte weglassen können. Wirkliche Culture-Clash-Momente bleiben aus. Dass die Protagonistin eine Fremde ist, spielt letztendlich keine wirkliche Rolle. Wenn es einen Grund gibt, dieses Setting zu wählen, dann ist das allein der Optik wegen. Vergleichbar zu diversen ARD-Krimireihen, die im Ausland spielen, will Signora Volpe düstere Geschichten mit idyllischen Landschaftsaufnahmen verbinden. Das ist ein bisschen arg durchsichtig, funktioniert aber. Stimmungsvoll ist es, wenn wir uns hier in kleinen Dörfern oder prächtigen Gärten aufhalten, wo schlechtes Wetter Hausverbot hat.

Solider, ruhiger Krimi

Weniger gut genutzt wird, dass Sylvia offiziell gar nicht ermitteln darf. Es wird dann zwar schon mal mit dem Kommentar quittiert, dass sie ständig Leichen findet. Aber die üblichen Szenen, wenn Fremde ohne berufliche Rechtfertigung herumschnüffeln und dabei mit der örtlichen Polizei aneinandergeraten – siehe etwa die Miss Marple Filme aus den 1960ern –, bleiben überraschend aus. Wer angesichts der Agententätigkeit der Protagonistin davon ausgeht, dass Signora Volpe actionreicher werden könnte, wird ebenfalls enttäuscht. Die britische Serie ist ziemlich ruhig, beschränkt sich über weite Strecken darauf, dass die Titelheldin umherläuft, Leute befragt und ein bisschen im Dreck stochert.

Superaufregend ist das Ergebnis nicht. Aber es ist doch irgendwie ganz angenehm, wenn sich ein Krimi einfach mal auf das Wesentliche konzentriert. Bei Signora Volpe gibt es keine unverarbeiteten Traumata oder andere große Lebensprobleme, die alles kaputtmachen. Zwar ist die Agentin in allen drei Folgen der ersten Staffel immer irgendwie in die Fälle involviert – beim oben beschriebenen Neuanfang geht es um die Nichte, bei Verkannte Helden um eine alte Bekannte, die bei Ausgrabungen eine Leiche findet, in Trug & Trüffel taucht ihr Ex-Mann auf. So etwas kann in Krimis oft mit fauler Dreharbeit gleichgesetzt werden. Hier stört es weniger, weil es schon auch eine Begründung braucht, weshalb die Fremde überhaupt in die Geschichte hineingezogen wird. In der Summe mag das kein Meisterwerk der Krimikunst sein, funktioniert aber gut genug, damit das Publikum daheim für jeweils anderthalb Stunden pro Fall rätseln darf.

Credits

OT: „Signora Volpe“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Dudi Appleton, Mark Brozel
Drehbuch: Rachel Cuperman, Sally Griffiths
Musik: Anne Dudley
Kamera: Michael Lavelle, John Francis
Besetzung: Emilia Fox, Tara Fitzgerald, Giovanni Cirfiera, Jamie Bamber, Matteo Carlomagno, Mehdi Meskar, Issy Knopfler, Orlando Cinque, Giulio Corso, Gianni D’Addario, Souad Faress, Bronagh Gallagher, Giorgia Trasselli, Francesco De Vito, Andrea Bruschi, Enrique Arce, Alexander Arnold, Francesca Alice Antonini, Andrea Piedimonte Bodini

Bilder

Trailer

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Signora Volpe – Staffel 1
fazit
„Signora Volpe“ ist eine ganz solide Krimiserie um eine britische Geheimagentin, die in der italienischen Provinz Fälle löst. Die schönen Aufnahmen tragen zum Flair bei. Viel Action sollte man aber trotz des Berufs nicht erwarten, das ist hier ein recht traditioneller und ruhiger Genrevertreter.
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