The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist Cheonbaksa toima yeongusu: Seolkyeongeui bimil
© Plaion Pictures

The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist

The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist Cheonbaksa toima yeongusu: Seolkyeongeui bimil
„The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist“ // Deutschland-Start: 28. März 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Macht ist stark in der Familie von Dr. Cheon (Gang Dong-won). Sein Großvater hatte sie. Sein Bruder hatte sie. Dummerweise sind beide aber tot, gestorben bei ihrer Arbeit als Schamane. Also muss Dr. Cheon ran, als letztes Familienmitglied. Da er leider im Übersinnlichen jedoch nur wenig Talent hat, vertraut er auf die technologischen Künste von In-bae (Lee Dong-hwi). Gemeinsam führen sie eine Reihe falscher Exorzismen aus, um ihren Mitmenschen Frieden zu geben und dafür Geld zu erhalten. Richtig viel Geld wird ihnen sogar von Yoo-gyeong (Esom) geboten, wenn sie ihre besessene Schwester Yoo-min (So-yi Park) von ihrem Quälgeist befreien. Zunächst winkt der falsche Schamane ab, weil er ein schlechtes Gefühl bei der Sache hat, lässt sich aber überreden. Dabei hat ihn sein Gefühl nicht getrogen: Während die anderen Menschen, die zu ihm kommen, sich alles nur einbilden, ist hier tatsächlich eine finstere Kraft unterwegs …

Ein untypischer Exorzismusfilm

Okkulte Elemente gehören fest zum Horrorgenre dazu, ständig kommen solche Titel heraus. Manche spielen mit der Thematik, wie es etwa Immaculate tut, wo eine Nonne in ihrem Kloster unheimliche Beobachtungen macht. Hoch im Kurs stehen aber vor allem Filme, bei denen jemand von einem Dämon besessen ist. Im Direct-to-Video-Bereich wimmelt es davon, dieses Jahr kamen beispielsweise Godless: Der Exorzismus der Lara Levonde und La Exorcista heraus. Nun gibt es erneut Nachschub von der Exorzismusfront. Wobei The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist daheim in Südkorea ins Kino kam und durchaus auf Resonanz stieß, mehr als 1,9 Millionen Menschen sahen in dort. Bei uns muss man sich mit einer Veröffentlichung fürs Heimkino begnügen.

Der Film ist dabei etwas anders, als man es aus diesem Bereich gewohnt ist. So geht es zunächst eben darum, dass jemand Exorzismen durchführt, die keine sind. Das ist mit einigem Humor verbunden. Wenn Dr. Cheon und In-bae mit viel Aufwand eine Dämonenaustreibung inszenieren, ist das gleichermaßen beeindruckend wie unterhaltsam. Zu dem Zeitpunkt meint man noch, es handele sich bei The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist um eine Fantasykomödie. Doch der erste Eindruck täuscht, die Tonalität wechselt im Laufe des Films, wird vielfältiger. Mit dem Auftauchen der tatsächlich Besessenen kommt ein ernstes Element hinzu. Und das ist nicht die einzige Wendung, die für Dramatik sorgt, wenn wir mehr über die Figuren erfahren.

Unterhaltsamer Genremix

Wobei man in der Hinsicht nicht zu viel erwarten sollte. Die Adaption eines Webtoons von Fresh und Hong-tae Kim hat nicht die Ambition, viel über die Menschen zu sagen. Die sind nur da, ein Mittel zum Zweck, haben bestimmte Fähigkeiten oder sind einfach nur lustig. The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist hat auch gar nicht die Zeit, um das weiter zu vertiefen. Mit etwas mehr als anderthalb Stunden ist der Film für südkoreanische Verhältnisse ziemlich kurz. Dafür gibt es dann aber auch keine Längen, da passiert ständig etwas. An manchen Stellen wird es auch überraschend actionreich, man begnügt sich hier nicht mit irgendwelchen Beschwörungsformeln.

Das Ergebnis ist unterhaltsam, wenn auch etwas schwer zu fassen. Da trifft Komödie auf Fantasy, Action auf Horror, auch Krimi ist da drin. Wer hier einen „richtigen“ Exorzismusfilm erwartet, ist dann doch eher falsch. Aber man kann schon seinen Spaß mit The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist haben. Neben einigen originellen Einfällen ist das auch ein Verdienst von Dong-won Kang, der vor einigen Jahren in The Priests noch einen wirklichen Priester spielte, der einen Dämon austreiben sollte. Hier überspielt er mit seinem Charisma die oberflächlichen Stellen des Drehbuchs. Für ein Genrehighlight reicht das nicht, für einen netten Videoabend aber schon.

Credits

OT: „Cheonbaksa toima yeongusu: Seolkyeongeui bimil“
Land: Südkorea
Jahr: 2023
Regie: Seong-sik Kim
Vorlage: Fresh, Hong-tae Kim
Kamera: Hyun-Seok Yang
Besetzung: Dong-won Kang, Joon-ho Huh, Esom, Dong-hwi Lee, Jong-soo Kim, So-yi Park

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The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist
fazit
Wenn ein falscher Schamane mit großem Aufwand nicht vorhandene Dämonen „austreibt“, stehen die Zeichen auf Komödie. Am Ende ist die Webtoon-Adaption „The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief ist“ aber ein unterhaltsamer Genremix, der Fantasy, Krimi, Thriller, Action und Horror zusammenwirft und von seinem charismatischen Hauptdarsteller lebt.
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