The VelociPastor – Die Klaue Gottes
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The VelociPastor – Die Klaue Gottes

The VelociPastor – Die Klaue Gottes
„The VelociPastor – Die Klaue Gottes“ // Deutschland-Start: 2. Mai 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Doug (Gregory James Cohan) ist Priester aus Leidenschaft. Die Verbreitung der frohen Botschaft Gottes, das Zölibat und alles andere, was dieser Job noch so mit sich bringt, führt er mit voller Hingabe aus. Eines Tages jedoch werden seine Eltern getötet, was ihn seinen Glauben infrage stellen lässt. Auf den Rat seines Freundes und Mentors Father Stewart (Daniel Steere) reist Doug nach China, um wieder zu sich selbst zu finden. Was er jedoch findet, ist eine ganz neue Seite an sich: Er gerät in den Besitz einer magischen Klaue, dank derer er sich in einen furchterregenden Dinosaurier verwandeln kann. Es dauert eine Weile, bis er sich mit dieser Fähigkeit anfreundet, doch dank der Ratschläge von Father Stewart und der jungen Prostituierten Carol (Alyssa Kempinski) findet er schließlich in seine neue Rolle hinein. Tagsüber predigt er weiterhin das Wort Gottes, nachts dagegen geht er als klauenbewehrter Dino auf Verbrecherjagd. Selbstverständlich stehen die Mörder seiner Eltern dabei ganz oben auf seiner Liste.

Trash in jeglicher Hinsicht

Reden wir nicht lange drumherum: The VelociPastor ist totaler Low-Budget-Trash und ein Film, dessen Idee vielleicht allein aus dem titelgebenden Wortspiel entstanden ist. Wer hier hochglänzende Hollywood-Action mit einem realistisch animierten CGI-Dinosaurier erwartet, der wird sehr schnell eines Besseren belehrt. Der hohe Trashfaktor bezieht sich auf sämtliche Aspekte des Films, von den Effekten bis hin zum Schauspiel. Letzteres kann man wohlwollend ausgedrückt als minimalistisch beschreiben. Auf das Drehbuch trifft diese Beschreibung allerdings noch mehr zu, denn Autor und Regisseur Brendan Steere handelt die einzelnen Plotpunkte und die Motivationen der Figuren auf die krudeste mögliche Weise ab. Es scheint, als habe er seinen ersten Storyentwurf verfilmt, ohne daraus ein detailliertes Drehbuch auszuarbeiten oder an eine Überarbeitung und Verfeinerung der Dialoge und Charakterzeichnungen auch nur zu denken.

Aus dieser holprigen Erzählweise erklärt sich zum Teil auch die kurze Laufzeit des Films. Der Film beginnt mit einer Szene, in der man Doug von der Kanzel predigen sieht, bevor er aus der Kirche tritt und seinen Eltern zuwinkt, die sogleich von einer Explosion verschlungen werden – eine äußerst sparsame Weise, um Figuren und Ausgangssituation zu etablieren. Gespart wird hier aber natürlich nicht nur beim Drehbuch. So entpuppt sich Dougs Aufenthalt in China als kurze, in einem amerikanischen Waldstück gefilmte Sequenz, in der eine von Pfeilen durchbohrte Chinesin ihm die magische Dinoklaue übergibt, bevor sie ihren letzten Atemzug tut. Die Banalität der zahlreichen dämlichen Dialogzeilen hat tatsächlich hin und wieder ihren Charme, etwa wenn Doug in „China“ angekommen die Szenerie mit den Worten „How eastern!“ kommentiert.

Billig und künstlich

Zurück in seiner Heimat beginnen anschließend seine nächtlichen Verwandlungen in einen Velociraptor. Lange sind von diesem im Film nur einzelne Körperteile wie Klauen oder das Maul zu sehen. Vom ersten Augenblick an ist jedoch klar, dass es hier nicht darauf ankommt, einen möglichst realistischen Eindruck zu erzeugen (bzw. dass das Budget dafür schlicht nicht vorhanden war). Aber einem Schauspieler in einem Dinosaurierkostüm mit Pappmaché-Optik zuzuschauen, der sich gegen Kleinkriminelle zur Wehr setzt oder eine Horde Ninjas niedermetzelt, ist dann zumindest in der letzten Kampfszene gegen Ende des Films für ein paar Minuten ganz unterhaltsam.

Während der Film zwar mit Blutfontänen und Verletzungen nicht geizt, ist auch dabei die Künstlichkeit des Gezeigten stets deutlich. Das macht die Brutalität nie abstoßend, sondern höchstens lachhaft. Wenn der Raptor einem Ninja einen Arm abreißt, der dann ganz klar als Attrappe zu erkennen ist, dann macht dies für Trashfans wohl einen Teil des Spaßes aus. Ernst nehmen kann und sollte man das Gezeigte jedenfalls nicht, wenn man an The VelociPastor seinen Spaß haben will. Leider drängt sich beim Anschauen immer wieder der Eindruck auf, die Darsteller wüssten nicht alle, in was für einer Art Film sie mitspielen. Statt bewusst übertrieben zu spielen, wirken jedenfalls die drei Hauptdarsteller immer wieder verzweifelt darum bemüht, dramatisch richtig ernst zu wirken – und scheitern dabei kläglich, was dann allerdings auch schon wieder trashig wirkt.

Credits

OT: „The VelociPastor“
Land: USA
Jahr: 2018
Regie: Brandan Steere
Drehbuch: Brandan Steere
Musik: D.A. McCormick
Kamera: Jesse Gouldsbury
Besetzung: Gregory James Cohan, Alyssa Kempinski, Daniel Steere, Fernando Pacheco De Castro

Bilder

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The VelociPastor – Die Klaue Gottes
fazit
„The VelociPastor“ ist ein Film, den man zu später Stunde und in angetrunkener Runde genießen kann. Ernst nehmen darf man hier jedenfalls nichts, dafür sind Schauspiel, Drehbuch, Effekte und einfach alles viel zu unterirdisch!
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