Wanted Man
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Wanted Man

„Wanted Man“ // Deutschland-Start: 15. Februar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Mit politischer Korrektheit hat es Johansen (Dolph Lundgren) nicht so. Vor allem seine geringe Meinung von Mexikanern ist bekannt: Gemeinsam mit seinen Kollegen lästert der erfahrene Polizist unentwegt über Migranten, was ihm schon mehrfach Ärger eingebracht hat. Als er jedoch einen Mann brutal zusammenschlägt und der Vorfall publik wird, hat er eine Grenze überschritten. Captain Hernandez (Roger Cross) schickt ihn daraufhin nach Mexiko, um dort Leticia (Daniela Brenner) und Rosa (Christina Villa) abzuholen und in die USA zu bringen, schließlich sind die beiden wichtige Zeuginnen bei einem brutalen Überfall gewesen, der mehrere Todesopfer forderte. Doch noch bevor sie in den USA angekommen sind, werden sie selbst überfallen, Johansen wird dabei lebensgefährlich verletzt. Wenn er noch einmal davonkommen möchte, bleibt ihm nichts anderes übrig, als Rosa und ihrer mexikanischen Familie zu vertrauen …

Kampf gegen den Rassismus

Als Schauspieler ist Dolph Lundgren selbst im fortgeschrittenen Alter recht umtriebig. Letztes Jahr war er unter anderem in The Best Man sowie The Expendables 4 zu sehen. Auch wenn der gebürtige Schwede langsam das Rentenalter erreicht hat, ans Aufhören scheint er nicht zu denken. Er mischt sogar noch richtig mit, versucht noch richtige Actionszenen abzuliefern, anstatt wie gewisse Kollegen nur auf Bürostühlen zu sitzen. Bei Wanted Man zeigt er sogar noch ein bisschen mehr Einsatz als sonst. Nicht allein, dass er in dem Actionfilm die Hauptrolle spielt. Er führte zudem Regie, schrieb am Drehbuch mit und war auch als Produzent tätig. Das hat er schon bei früheren Filmen getan, wenngleich eher sporadisch. Es ist erst der achte Film seit 2004.

Wenn jemand Doppelpositionen einnimmt – oder eben Vierfachpositionen –, dann handelt es sich oft um Herzensangelegenheiten. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist Monkey Man, das furiose Regiedebüt von Dev Patel. Gut möglich, dass auch Wanted Man eine solche Herzensangelegenheit ist. Zumindest merkt man dem Film an, dass sich Lundgren vehement für einen respektvollen Einsatz stark macht, wenn eine Gruppe älterer weißer Männer lernen muss: So geht es nicht. Rassismus ist nicht in Ordnung. Bei Johansen kommt es dabei wenig überraschend zu einem Sinneswandel, das ist bei solchen Geschichten immer der Fall. Die übrigen werden für ihre Ansichten bestraft, auch das gehört fest zum Spiel dazu. Da weichen Lundgren und seine Mit-Autoren Michael Worth und Hank Hugues nicht von dem Status Quo ab.

Gut gemeint, schwach umgesetzt

Aber wie heißt es so oft: Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Bei dem Versuch, gegen Vorurteile anzugehen, werden so viele Klischees angewandt, dass man schon nach wenigen Minuten abschalten kann und trotzdem weiß, was geschehen wird. Die Wendung zum Schluss ist beispielsweise keine. Dass ein Film, der die Gleichwertigkeit von Nationalitäten und Hauptfarben betont, auf das alte White-Savior-Motiv zurückgreift, entbehrt zudem nicht einer gewissen traurigen Ironie. Und natürlich darf man auch bei den Figuren nichts erwarten. Wanted Man versucht nicht wirklich, den Leuten nennenswerte Charaktereigenschaften mitzugeben. Von dem Rassismus einmal abgesehen ist da nichts, was die Menschen definieren würde. Daran ändert auch ein leicht kitschiges Statement zur Familie nichts.

Klar, Actionfilme schaut man sich nicht der Geschichte oder Charaktere wegen an. Ebenso wenig erwartet man von Lundgren auf einmal preisverdächtige Darstellungen. Wichtiger ist, dass der Film ordentliche Kämpfe liefert. Leider überzeugt Wanted Man aber auch in der Hinsicht nicht durchgängig. Natürlich wäre es nicht realistisch, wenn sich die Actionikone noch brachiale Nahkämpfe liefert. Dass er nur noch mit Schusswaffen hantiert, ist in Ordnung. Wenn aber die Gegner immer als erste diese ziehen, Johansen nur nachzieht, dabei aber jedes Mal als erster schießt, dann ist das wenig überzeugend. Wenn lauter erfahrene Schützen es nicht schaffen, den einsamen Polizisten zu erledige, wird es sogar so albern, dass das hier als Parodie durchgehen würde. Sofern man nicht gerade ein großer Fan des Veteranen ist, gibt es daher keinen überzeugenden Grund, warum man sich den Film antun sollte, selbst wenn man das Anliegen wichtig findet.

Credits

OT: „Wanted Man“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Dolph Lundgren
Drehbuch: Dolph Lundgren, Michael Worth, Hank Hugues
Musik: Sacha Chaban
Kamera: Joe M. Han
Besetzung: Dolph Lundgren, Christina Villa, Kelsey Grammer, Michael Paré, Roger Cross, Aaron McPherson

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Wanted Man
fazit
Mit „Wanted Man“ versucht sich Dolph Lundgren an einem gesellschaftlichen Thema, wenn ein alter weißer Rassist bekehrt wird. Gut gemeint ist aber nicht gut gemacht, mehr als Klischees sind ihm nicht eingefallen. Leider taugen auch die Actionszenen nicht viel, sind teilweise sogar erschreckend lächerlich.
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