Zwei rechnen ab Gunfight at the O. K. Corral TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© Paramount Pictures

Zwei rechnen ab

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„Zwei rechnen ab“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 1957 (Kino) // 5. Oktober 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Jeder kennt die Namen Wyatt Earp (Burt Lancaster) und Doc Holliday (Kirk Douglas). Während der Marshall dafür bekannt ist, dass er in den Orten, in denen er für Recht und Ordnung sorgt, schnell und streng gegen Revolverhelden vorgeht, gilt Doc als Mörder, der schon viele Leben aus dem Gewissen hat. Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden, so auch in Dodge City, Kansas, wo Earp mit seinen beiden Brüdern als Ordnungshüter dient und eine hartes Regiment führt, dass es niemandem erlaubt, eine Waffe im Saloon zu tragen. Die Anwesenheit Doc Hollidays kommt Wyatt daher sehr ungelegen, doch der Spieler und Revolverheld hilft ihm, als eine Bande eines Abends die Stadt überfällt und droht, alles zunichte zu machen, was Wyatt und seine Brüder in den letzten Monaten aufgebaut haben. Zu dieser Zeit lernt Earp die Spielerin Laura Denbow (Rhonda Fleming) kennen, die er zunächst aus der Stadt jagen will, in die er sich aber nach einige Zeit verliebt und mit der er sich zur Ruhe setzen will.

Eines Tages erhält er einen Brief von seinem Bruder Virgil (John Hudson), dem Sheriff von Tombstone, Arizona, der ihn um Hilfe bittet. Ein Viehbaron und dessen Bande Halbstarker setzen ihn unter Druck und er braucht dringend Unterstützung von Wyatt. Schließlich macht er sich noch einmal auf, um für Recht und Ordnung zu sorgen, wobei ihm abermals Holliday folgt, der meint, Wyatt könne in dieser Schlacht jede Hilfe gebrauchen.

Zu einer Legende werden

Die Schießerei am O. K. Corral dauerte tatsächlich weniger als eine Minute, kostete aber drei Menschenleben und drei Personen wurden verletzt. Viele Berichte und Theorien ranken sich um den Verlauf und die Hintergründe des Ereignisses, doch vor allem wurde es zur Vorlage zahlreicher Western, die mal mehr und mal weniger zur Legendenbildung der Akteure wie Wyatt Earp und John Henry „Doc“ Holliday beitrugen. Regisseur John Sturges widmete sich dem Stoff während seine Karriere sogar zweimal, das erste Mal mit Zwei rechnen ab von 1957 und zehn Jahre später mit Die fünf Geächteten (1967). Besonders Zwei rechnen ab trug zur Legendenbildung bei, die nichts oder nur noch sehr wenig mit den tatsächlichen Ereignissen zu tun hat und die Auseinandersetzung als ein Duell zwischen Recht und Verbrechen zelebriert.

Wenn man einen Film wie Zwei rechnen ab bespricht, muss man eigentlich mit der Musik Dimitri Tiomkins beginnen, genauer gesagt mit dem Song „Gunfight at the O. K. Corrall“, der bis heute zu den bekanntesten Western-Songs zählt. Frankie Laines Gesang begleitet uns in den ersten Minuten und stimmt uns darauf ein, dass wir keinesfalls damit rechnen sollten, eine auf Authentizität bedachte Geschichte der Ereignisse zu sehen. Von Pflicht ist die Rede, von den Opfern, die man bringen muss und schließlich von den Gefallenen, deren Gräber am Boot Hill-Friedhof, der bedeutungsschwanger im Vordergrund des Bildes einige Male vorkommt. In den folgenden fast zwei Stunden fährt Sturges Western alles auf, damit diese Legende ausgebaut wird und die Helden, vor allem natürlich Doc Holliday und Wyatt Earp als die Ikonen erscheinen, zu denen sie der Song schon in den ersten Minuten macht. Dabei kann man die holprige Narration des Westerns schon fast vergessen, der wie im Schnelldurchlauf die Schicksale der beiden Männer zeichnet, wobei die eigentliche Schießerei und deren Hintergründe nur verknappt wiedergegeben werden.

Mit sich selbst abrechnen

Interessant ist die Darstellung der Hauptakteure der Schießerei aus anderen Gründen. Obwohl sich der Film redlich bemüht, zur Legendenbildung um Figuren wie Wyatt Earp und Doc Holliday beizutragen, liegt der Schwerpunkt des Schauspiels von Burt Lancaster und vor allem Kirk Douglas scheinbar woanders. Lancasters Wyatt Earp wirkt wie ein Getriebener, für den der Kampf gegen das Verbrechen nicht mehr nur eine Pflicht ist, sondern einer Obsession gleicht. Douglas als Doc Holiiday und dessen Geliebte Kate (gespielt von Jo Van Fleet) gehören die besten Szenen des Filmes, die teils überraschend tief eintauchen in die Psyche eines Mannes, der sein Leben lang der „Outlaw“ war und dessen körperlich angeschlagener Zustand ein Spiegelbild dessen ist. Hier zeigt sich die Einsamkeit eines Menschen, der nirgendwo dazugehört und dem nur noch das Spiel um Leben und Tod oder das am Pokertisch einen gewissen Frieden gibt, auch wenn dieser mit der Zeit abnimmt. Vor allem Douglas gehört dieser Film, er macht ihn sehenswert.

Credits

OT: „Gunfight at the O. K. Corral“
Land: USA
Jahr: 1957
Regie: John Sturges
Drehbuch: Leon Uris
Musik: Dimitri Tiomkin
Kamera: Charles Lang
Besetzung: Burt Lancaster, Kirk Douglas, Rhonda Fleming, Jo Van Fleet, John Ireland, Lyle Bettger, Dennis Hopper, DeForest Kelley, Lee Van Cleef, John Hudson

Bilder

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=m_EEN23A1ko

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1958 Bester Ton George Dutton nominiert
Bester Schnitt Warren Low nominiert

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Zwei rechnen ab
fazit
„Zwei rechnen ab“ ist ein Western, der die Legende um die berühmte Schießerei am O. K. Corral nacherzählt. Die Heroisierung und Mythologisierung, die John Sturges betreibt, verdeckt das recht chaotische und gehetzt wirkende Narrativ. Im Gedächtnis des Zuschauers bleiben vor allem die Leistungen der beiden Hauptdarsteller.
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