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Absolute Power

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„Absolute Power“ // Deutschland-Start: 22. Mai 1997 (Kino) // 10. Dezember 1999 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte der berüchtigte Meisterdieb Luther Whitney (Clint Eastwood) nur ganz gemütlich beim Milliardär Walter Sullivan (E.G. Marshall) einbrechen, während der verreist ist, um ihn um sein Hab und Gut zu erleichtern. Lange hat er beobachtet, recherchiert, geplant, damit auch ja nichts schiefgeht. Mit einer Sache konnte er jedoch nicht planen: Plötzlich stolpern Walters betrunkene Frau Christy (Melora Hardin) und US-Präsident Alan Richmond (Gene Hackman) ins Schlafzimmer. Zwar gelingt es Whitney, sich zu verstecken, muss dabei aber beobachten, wie die beiden intim werden. Schlimmer noch: Das Schäferstünden gerät außer Kontrolle, Richmond wird gewalttätig. Als sich Christy wehrt, stürzen Bill Burton (Scott Glenn) und Tim Collin (Dennis Haysbert) vom Secret Service ins Zimmer und erschießen die Frau. Während Stabschefin Gloria Russell (Judy Davis) alles zu vertuschen versucht, ermittelt Inspector Seth Frank (Ed Harris) in dem Fall und hat dabei Whitney im Verdacht …

Ein Mord, den niemand glaubt

Das Szenario um einen Menschen, der Zeuge eines Mordes wird, dem aber niemand glaubt, wird in Krimis und Thrillern immer wieder gern verwendet. Eines der bekanntesten Beispiele ist der Hitchcock-Klassiker Das Fenster zum Hof, bei dem ein Fotograf in einer Nachbarwohnung Eigenartiges beobachtet. Auch der Miss Marple Kultfilm 16 Uhr 50 ab Paddington beginnt mit einer solchen Situation. Bei Absolute Power wird dieses Motiv dankbar aufgenommen. Auch hier sieht schließlich die Hauptfigur zu, wie ein Mord geschieht, nur wenige Meter von seinem Versteck entfernt. Doch der Thriller unterscheidet sich in einigen Punkten stark von den obigen Titeln, weshalb er trotz der bekannten Elemente einen Blick wert war und bis heute ist.

So gibt es hier keinen Rätselstoff. Wo oft erst noch aufgeklärt werden muss, was genau geschehen ist oder wer den Mord begangen hat, da bleiben bei Absolute Power keine Fragen offen. Zumindest das Publikum weiß sehr genau, was geschehen ist, da es ja live dabei ist: Sowohl die versuchte Vergewaltigung wie auch der Mord und die Vertuschung geschehen vor der Kamera. Die Spannung des Films besteht deshalb nicht darin, mehr über die Vergangenheit herauszufinden. Vielmehr geht es darum, was noch geschehen wird, wenn es zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Rentnerdieb und dem Staatsapparat kommt. Dass US-Präsidenten das Gefühl haben, Gesetze würden für sie nicht zählen, ist schließlich kein neues Phänomen, selbst wenn manche diese Ansicht derzeit besonders dreist vertreten. Hier war das Ende der 1990er auch schon so.

Solide mit diversen Mängeln

Theoretisch hätte das ein interessantes Spiel mit den Konzepten „gut“ und „böse“ werden können. Sollen wir wirklich mit einem Dieb mitfiebern? Die Adaption des Romans Der Präsident von David Baldacci tut aber alles dafür, dass es keine Ambivalenzen mehr gibt. So sind der Präsident und die ihm direkt Untergegebenen derart überzeichnete Bösewichter, dass man schon aus Prinzip Partei für die Gegenseite ergreift. Außerdem wird das anfänglich schlechte Bild des Diebs, der seine Familie vernachlässigt hat, ebenfalls revidiert. Das überrascht jetzt nicht wirklich. Wenn Clint Eastwood einen Film inszeniert und dabei die Hauptrolle spielt, darf es nicht zu böse werden. Später wird es sogar etwas kitschig, wenn es um die Aussöhnung zwischen Luther und seiner Tochter Kate (Laura Linney) geht.

Aber inhaltlich darf man allgemein nicht zu viel erwarten, nicht von den schablonenförmigen Figuren, nicht von der Geschichte, die schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist. Wer aber knapp zwei Stunden lang den Kopf abschalten kann und sich nicht daran stört, dass der Ablauf schon sehr vorhersehbar ist, kann aber durchaus Spaß haben. Der Film ist sehr gut und prominent besetzt, vor allem Gene Hackman und Judy Davis zelebrieren geradezu, hier richtig böse und herablassend sein zu dürfen. Außerdem ist die Grundkonstellation von Absolute Power ja durchaus reizvoll, wenn ein Meisterdieb, der Secret Service und die Polizei sich gegenseitig belauern. Für einen soliden Thriller reicht es also, mehr als das ist die Romanadaption aber kaum.

Credits

OT: „Absolute Power“
Land: USA
Jahr: 1997
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: William Goldman
Vorlage: David Baldacci
Musik: Lennie Niehaus
Kamera: Jack N. Green
Besetzung: Clint Eastwood, Gene Hackman, Ed Harris, Laura Linney, Judy Davis, Scott Glenn, Dennis Haysbert, E.G. Marshall, Melora Hardin

Bilder

Trailer

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Absolute Power
fazit
„Absolute Power“ folgt einem Meisterdieb, der beobachtet hat, wie der US-Präsident in einen Mordfall verwickelt ist. Das ist eine reizvolle Konstellation, auch wenn der Film gar nicht so viel draus macht. Die Figuren sind schablonenförmig, die Geschichte übertrieben, die Handlung vorhersehbar. Unterhaltsam ist der Thriller aber, allein schon wegen der sehr guten Besetzung.
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