Seit ihrem letzten Einsatz sind Chisato (Akari Takaishi) und Mahiro (Saori Izawa) innerhalb der Gilde zu den gefragtesten Auftragskillern aufgestiegen. Zudem haben sie gelernt, mit den Marotten ihres Partners umzugehen und leben friedlich in ihrer kleinen WG zusammen. Allerdings werden die beiden von ganz anderen Sorgen heimgesucht, denn ihr Manager bei der Gilde konfrontiert sie mit den hohen Schulden, die sie durch Unachtsamkeit angehäuft haben. Als Chisato und Mahiro das Geld zur Bank bringen wollen, verpassen sie nicht nur knapp die Deadline, sondern geraten auch noch mitten in einen Banküberfall. Da sie sich mit den beiden Bankräubern anlegen, werden sie von der Gilde für die nächste Zeit für alle Aufträge gesperrt und müssen nun abermals „normale“ Job annehmen, um ihre Schulden zu begleichen. Als wäre dies nicht schon genug, haben es noch die zwei aufstrebenden Killer Yuri und Makoto (Joey Iwanaga, Tatsuomi Hamada) auf die beiden abgesehen, um endlich den ihrer Meinung nach wohlverdienten Platz in der Gilde zu erhalten.
Ein Upgrade zum ersten Teil
In seiner Heimat Japan hat sich Drehbuchautor und Regisseur Yugo Sakamoto schon längst einen Namen gemacht als Actionfilmemacher. Jedoch kam der internationale Durchbruch erst mit Baby Assassins, einer von insgesamt vier Produktionen, an denen er 2021 beteiligt war und die im Programm vieler Festivals wie der Nippon Connection vertreten war. Mit Baby Assassins 2 Babies legte er 2023 eine Fortsetzung vor, für die er sich etwas mehr Zeit nehmen konnte, was dem gesamten Film ästhetisch wie auch erzählerisch zugute kommen sollte. Sakamoto erweitert die Welt, in der sich seine beiden Hauptfiguren bewegen und kann sich auf die gute Chemie von Akari Takaishi und Saori Izawa. Wer jedoch schon mit dem Humor des vorherigen Teiles nichts anfangen konnte oder diesen als nervig empfand, sollte von diesem Film die Finger lassen.
In der Flut von Produktionen, in denen Auftragskiller im Zentrum stehen, ist Baby Assassins eine Mischung aus Konventionellem und neuen Impulsen. Durch die beiden jungen Protagonisten wurde die Geschichte aufgelockert und wirkte in Teilen wie eine Persiflage auf Filme wie John Wick. Andererseits konnten die Actionelemente, allen voran die Kampfszenen und Schusswechsel überzeugen, sodass es nicht überrascht, dass diese zu den Highlights in Baby Assassins 2 Babies gehören. Die dynamisch, etwas zu hektisch geschnittene Eröffnungssequenz oder die Konfrontation in einem Fast Food Restaurant gehören sicherlich zu besten Momenten des Films. Izawa und Takaishi sowie Neuzugänge Joey Iwanaga und Tatsuomi Hamada können hier überzeugen. Sakamoto vermischt Action mit Humor, Slapstick wie Situationskomik, was diesen Momenten nicht selten einen gewissen Sarkasmus gibt und beweist, dass sich der Filmemacher mit Blick auf den ersten Teil noch steigern konnte.
Morde, Action und Konzentrationsschwäche
Was jedoch immer noch nicht so recht funktioniert, sind die Momente, die sich auf das Zusammenleben der beiden Hauptfiguren konzentrieren. Während Saori Izawa erneut den nuschelnden Soziopathen gibt, schafft es Akari Takaishi in manchen Momente noch nerviger zu sein als im ersten Teil. Besonders die Szenen, in denen sich die beiden Killer bemühen müssen, in der Welt um sie herum zu funktionieren und Geld zu verdienen, sind kaum zu ertragen. Hektisch, schrill und nicht selten mit Gekreische wird dem ein oder anderen Zuschauer der letzte Nerv geraubt, sodass man sich wünscht, man könnte den Ton abdrehen. Gerade die erste Hälfte von Baby Assassins 2 Babies wird damit zu einer Geduldsprobe, während der man den beiden aufmerksamkeitsschwachen Protagonisten vor allem beim Konsumieren von Fast Food zusehen muss. Die Szenen mit Joey Iwanaga und Tatsuomi Hamada machen da schon bedeutend mehr Spaß.
OT: „Beibi warukyure 2 beibi“
Land: Japan
Jahr: 2023
Regie: Yugo Sakamoto
Drehbuch: Yugo Sakamoto
Musik: Supa Love
Kamera: Moritada Iju
Besetzung: Akari Takaishi, Saori Izawa, Atomu Mizuishi, Tomo Nakai, Tsubasa Tobinaga, Joey Iwanaga, Tatsuomi Hamada
Amazon (DVD „Baby Assassins 1+2“)
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