Briganti Das Gold des Südens Netflix Streamen online
© Francesco Berardinelli/Netflix

Briganti: Das Gold des Südens

Briganti Das Gold des Südens Netflix Streamen online
„Briganti: Das Gold des Südens“ // Deutschland-Start: 23. April 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Italien, Mitte des 19. Jahrhunderts. Eigentlich hat Filomena De Marco (Michela De Rossi) einen großen Fang gemacht, als sie sich in eine vermögende und einflussreiche Familie eingeheiratet hat. Wenn da nur ihr brutaler und skrupelloser Mann Clemente (Gianni Vastarella) nicht wäre. Als der sie eines Tages in einen Brunnen wirft, steht der Entschluss fest: Der Mistkerl muss sterben. Nachdem sie sich selbst aus diesem Gefängnis befreit hat, braucht es jedoch eine anderweitige Einnahmequelle. Zu ihrem Glück ist da noch die Karte, welche ihr Man besaß und welche den Weg zu einem Goldschatz weisen soll, irgendwo im Wald vergraben. Dummerweise haben aber auch andere von dieser Karte gehört, darunter ein Kopfgeldjäger mit dem Namen Sperber (Marlon Joubert). Und dann wären da noch die Monacos, eine von Pietro (Orlando Cinque) geleitete Gruppe von Rebellen, die fest entschlossen ist, die Kontrolle über die Region zu erlangen …

Hübsche Reise in die Vergangenheit

Bei den ständigen Reisen um die Welt macht Netflix natürlich auch regelmäßig in Italien Halt. Vor einigen Wochen war da beispielsweise die Serie Supersex über das Leben des Pornostars Rocco Tano. Sehr beliebt war auch die Romanadaption Der Tränenmacher, bei der zwei Waisenkinder adoptiert werden und Gefühle füreinander enwickeln. Nun nimmt uns der Streamingdienst erneut auf eine Reise nach Bella Italia, auch wenn dieses in Briganti: Das Gold des Südens nur bedingt wiederzuerkennen ist. Zumindest ist von der italienischen Kultur nur wenig zu sehen. Wir halten uns auch nur selten in den Städten auf. Dafür gibt es viele Landschaften, seien es Wälder oder karge Küstenlandstriche.

Richtig natürlich sehen die dabei nicht aus. Dabei hat man hier schon eine Menge in die Optik investiert. Allerdings hatte man kein Interesse daran, möglichst dokumentarisch die Landschaft Italiens abzubilden und ein realistisches Abbild zu schaffen. Das Ergebnis ist so stark in Szene gesetzt, dass die Aufnahmen je nach Ansicht kunstvoll oder künstlich sind. Das fällt beispielsweise bei den diversen Räuberbanden auf, die sich zwar ein bisschen Dreck übergeschüttet haben, was aber mehr nach Theater als nach Wirklichkeit aussieht. Sehenswert ist Briganti: Das Gold des Südens dabei durchaus. Tatsächlich sind die schicken Bilder oft ein Argument, warum man einen Blick auf die Serie werfen kann. Zwar stand hier nicht das Budget von Hollywood-Großproduktionen zur Verfügung, ein Napoleon sollte man nicht erwarten. Hübsch anzusehen ist das ganze dennoch.

Überall und nirgendwo

Inhaltlich hat dabei auch einiges zu bieten. Vor allem die Suche nach dem Schatz trägt zur Unterhaltung bei. Manchmal darf man sich dabei an Der Schatz des Duce erinnert fühlen, eine weitere italienische Netflix-Serie in einem historischen Setting, bei dem es um eine Schatzsuche geht. In beiden Fällen ist das auch mit einem Kampf gegen die Oberen und Mächtigen verbunden. Bei Briganti: Das Gold des Südens ist das Ganze jedoch ernster, als es bei den Kollegen gesehen hat. Ein bisschen schade ist das schon. Zwar muss natürlich nicht jedes Actionabenteuer komödiantisch ausgerichtet sein. Hier hätte es aber gut gepasst. Da waren genug Gelegenheiten, um noch absurdere Situationen einzubauen, weil die Serie sowieso tendenziell überzogen ist.

Stattdessen wurde beim Drehbuch anderweitig groß aufgetragen. Genauer wuseln hier so viele Leute umher, die mal miteinander unterwegs sind, mal gegeneinander kämpfen, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Zumal Briganti: Das Gold des Südens auch nie ganz klar macht, worum es denn nun primär gehen soll. Stehen die räuberischen Aktivitäten im Vordergrund? Will die Serie von dem Kampf David gegen Goliath berichten, wenn die Elite gestürzt werden soll? Oder war das hier als feministische Geschichte gedacht, wenn Frauen ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen? Irgendwie ist das alles und nichts zugleich. Das darf man dann alles kritisieren. Und doch ist es streckenweise ziemlich unterhaltsam, wenn wir mit den Banden umherziehen und sich immer mal wieder Leute in den Rücken fallen auf der Suche nach dem Schatz.

Credits

OT: „Briganti“
Land: Italien
Jahr: 2024
Regie: Antonio Le Fosse, Steve Saint Leger, Nicola Sorcinelli
Drehbuch: Antonio Le Fosse, Giacomo Mazzariol, Marco Raspanti, Re Salvador, Eleonora Trucchi
Musik: Michele Braga
Kamera: Benjamin Maier
Besetzung: Michela De Rossi, Ivana Lotito, Matilda Lutz, Orlando Cinque, Marlon Joubert, Ernesto D’Argenio

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Briganti: Das Gold des Südens
fazit
„Briganti: Das Gold des Südens“ folgt einer Frau, die einen Schatz sucht und dabei Teil einer Räuberbande wird. Das sieht oft kunstvoll aus und bietet einiges an Themen. So viel, dass man zwischendurch gar nicht mehr weiß, was die Serie eigentlich erzählen will. Wen das nicht stört, kann sich hier ansprechend unterhalten lassen.
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