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Can Creativity Save the World?

„Can Creativity Save the World?“ // Deutschland-Start: 18. April 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Dass sich Hermann Vaske für das Thema Kreativität interessiert, ist kein Geheimnis. 2018 kam sein Dokumentarfilm Why Are We Creative? heraus, drei Jahre später folgte Why Are We (Not) Creative?. 2023 schließlich durfte seine Herzensangelegenheit abschließen, dieses Mal trägt das Werk den Titel Can Creativity Save the World?. Die Machart ist dabei immer gleich. Jedes Mal zerrte er eine Reihe von Prominenten vor die Kamera, welche die im Titel postulierte Frage stellen. Wo es in den ersten beiden Filmen also darum ging, was Kreativität ist und woher sie kommt, steht dieses Mal der Nutzen von Kreativität im Raum. Was lässt sich mit ihr anfangen? Können wir unsere Welt damit zu einem besseren Ort machen?

Im Gespräch mit lauter Promis

Grundsätzlich ist ein Themenfeld, mit dem man durchaus etwas anfangen könnte. Schließlich bedeutet Einfallsreichtum nicht zwangsläufig, dass er zu guten Zwecken genutzt wird. Allerdings ist die Frage, ob Vaske hierfür auch die passenden Leute gefragt hat. Beeindruckend ist die Liste an Künstlern und Künstlerinnen durchaus. Cate Blanchett ist das Aushängeschild der Dokumentation, sie kommt ganz besonders oft zu Wort. Aber auch Größen wie David Bowie, Isabella Rossellini, Sean Penn, Willem Dafoe und Björk werden in Can Creativity Save the World? befragt. Das sind alles ohne Zweifel Koryphäen im Bereich der Unterhaltung, haben wertvolle Beiträge zur Kunst geliefert. Es ist aber schon ein sehr enger Ausschnitt der Menschheit. Außerdem hat jemand, dessen Beruf von Kreativität abhängt, natürlich einen persönlich gefärbten Blick auf das Ganze.

Zwischendurch hat man dann auch den Eindruck, dass es Vaske weniger darum ging, wirkliche Antworten zu finden und etwas Substanzielles zur Gesellschaft beizutragen. Da ist eher Namedropping angesagt, wenn es der Filmemacher offenkundig genießt, sich mit lauter musikalischen und schauspielerischen Größen zu umgeben. Das gilt gerade auch für die Passagen, wenn der Regisseur sich in Can Creativity Save the World? selbst in Szene setzt, nicht mehr der distanzierte Beobachter ist. Wobei er zwischendurch auch versucht, sich außerhalb dieses Künstlerkreises zu bewegen. Da werden dann beispielsweise Churchill oder Mandela erwöhnt, Aufnahmen von Greta Thunberg werden eingespielt. Mit Luisa Neubauer ist auch das bekannte deutsche Pendant Teil des Geschehens.

Willkürlich und ohne Kreativität

Es ist also nicht so, dass in den 70 Minuten nichts ist, worüber es sich nachzudenken und zu sprechen lohnt. Ein paar Denkanstöße sind schon dabei. Doch der Dokumentarfilm, der auf dem Filmfest München 2023 lief, ist insgesamt zu willkürlich. Er ist auch selbst nicht übermäßig kreativ gestaltet, wenn da einfach nur Interviewsituation an Interviewsituation geklebt wird. Can Creativity Save the World? mag von der befreienden Kraft der Kreativität reden, von Potenzialen und Visionen, die uns bereichern. Beim Film selbst merkt man davon nichts, weshalb sich die Inspiration trotz der vielversprechenden Ausgangssituation doch arg in Grenzen hält.

Credits

OT: „Can Creativity Save the World?“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Hermann Vaske
Drehbuch: Hermann Vaske
Musik: Mark Reeder, Micha Adam
Kamera: Patricia Lewandowska, Tom Keller
Mitwirkende: Cate Blanchett, David Bowie, Isabella Rossellini, Sean Penn, Willem Dafoe, Björk

Trailer

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Can Creativity Save the World?
fazit
„Can Creativity Save the World?“ lässt eine Reihe von Prominenten die im Titel gestellte Frage beantworten. Die Liste der Stars ist beeindruckend, der Film selbst ist es nicht. Die Doku ist oft willkürlich, scheint mehr darauf aus zu sein, bekannte Leute zu versammeln. Sie ist auch nur wenig kreativ umgesetzt, weshalb trotz interessanter Denkanstöße nicht viel herauskommt.
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