Crooks Netflix Streamen online
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Crooks – Staffel 1

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„Crooks“ // Deutschland-Start: 4. April 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Früher einmal, da war Charly (Frederick Lau) ein gefragter Tresorknacker, kein Schloss war vor ihm sicher. Doch dieses Verbrecherdasein hat er hinter sich gelassen, er führt lieber ein ruhiges und braves Leben mit seiner Frau Samira (Svenja Jung) und Sohn Jonas (Jonathan Tittel). Zumindest dachte er das. Eines Tages wird er aber von der Vergangenheit eingeholt, er muss feststellen, dass er nicht einfach so aussteigen kann. Stattdessen wird er genötigt, noch einmal seine Fähigkeiten in den Dienst eines Clans zu stellen, der es auf eine wertvolle Münze abgesehen hat. Sein Widerspruch wird ignoriert, unter Androhung von Gewalt gegenüber seiner Familie. Also lässt sich Charly darauf ein, was er schnell bereut, als wirklich alles schiefgeht und am Ende mehrere Leute tot sind. Und auch bei Joseph (Christoph Krutzler), der die Beute nach Österreich hätte bringen sollen, geht es im Anschluss drunter und drüber …

Eine typische Thrillergeschichte

Auch wenn der große Hype um deutsche Netflix-Produktionen inzwischen vorbei ist, gibt es doch mehrfach pro Jahr weitere hiesige Titel, die der Streamingdienst ins Programm aufnimmt, gerne auch etwas düstere. Dieses Jahr war das beispielsweise die Mystery-Science-Fiction-Serie Das Signal oder auch der Actionfilm 60 Minuten, wo ein Vater darum kämpft, zum Geburtstag seiner Tochter zu kommen – wortwörtlich. Mit Crooks gesellt sich jetzt eine weitere Serie dazu, mit der deutsche Kreative beweisen wollen, dass sie sich nicht hinter internationalen Genrebeiträgen verstecken müssen. Dieses Mal halten wir uns wieder im Krimi- bzw. Thrillersegment auf, wenn unser Protagonist ins Kreuzfeuer mehrerer Clans und Banden gerät.

Dabei darf man als Zuschauer bzw. Zuschauerin das eine oder andere Déjà-vu-Erlebnis haben. Das fängt schon bei der Besetzung an, die unter anderem das regelmäßige Gespann Frederick Lau und Kida Khodr Ramadan enthält. Das provoziert geradezu Vergleiche zu 4 Blocks, Asbest und Testo. Auch der Einstieg der Geschichte lässt einen daran zweifeln, ob wir wirklich das Jahr 2024 haben. Schon wieder ein Thriller über einen Verbrecher, der aussteigen will, aber nicht aussteigen darf? Wie oft will man das denn noch erzählen? Dass dabei alles schiefgeht, ist ebenso obligatorisch. Crooks versucht an den Stellen nicht einmal, so zu tun, als habe man sich etwas ausgedacht und mal richtig Arbeit in das Szenario investiert.

Zwischen Absurdität und Leerlauf

Der doch sehr generische Ersteindruck wird im Anschluss jedoch schon etwas zerstreut, wenn das große Chaos ausbricht. Wo es oft neben dem Helden noch einen Gegenspieler gibt, weiß man hier bald nicht mehr ein noch aus. Die diversen Clans und Banden, die aus mehreren Ländern stammen und auch in mehreren Ländern tätig sind, sorgen nicht nur für viel Gewalt und Blut, sondern zudem rauchende Köpfe, während man versucht, den Überblick zu behalten. Das wird mitunter auch ziemlich absurd, was aber bei Crooks Teil des Konzepts zu sein scheint. Zwischendurch hat man zumindest den Eindruck, dass die Serie schon auch irgendwo eine Komödie sein soll, wenn die Eskalationen und Unglücke immer grotesker werden und sich die erfahrenen Kriminellen irgendwie ziemlich doof verhalten. Das scheint auch dem Ensemble klar zu sein, dass hier gern dicker aufträgt.

Eine Zeit lang macht das Spaß, auch weil die Chemie zwischen Lau und seinem Partner in Crime Christoph Krutzler stimmt. Im Mittelteil sackt das dann aber doch merklich ab. Acht Folgen, darunter mehrere, die eine Stunde lang sind, hätte es nicht gebraucht, da geht zu früh die Puste aus. Später wird dann zwar wieder ein Zahn zugelegt. Aber die Gefahr ist groß, dass zu dem Zeitpunkt einige schon wieder ausgestiegen sind. Insgesamt ist Crooks damit schon eine solide Serie, mit der man sich ein paar Abende vertreiben kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass hiermit wieder ein gesteigertes Interesse an deutschen Netflix-Produktionen geweckt wird, ist jedoch eher gering. Wo es im Laufe der letzten Jahre durchaus einige interessante Werke gegeben hat, muss man diese hier nicht zwangsläufig sehen.

Credits

OT: „Crooks“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Marvin Kren, Cüneyt Kaya
Drehbuch: Marvin Kren, Benjamin Hessler, Georg Lippert
Musik: Stefan Will
Kamera: Xiaosu Han, Andreas Thalhammer
Besetzung: Frederick Lau, Christoph Krutzler, Svenja Jung, Karl Welunschek, Georg Friedrich, Jonathan Tittel, Kida Khodr Ramadan, Erdal Yıldız, Nima Yaghobi, Lukas Watzl, Maya Unger, Jan Georg Schütte, Robert Finster

Bilder

Trailer

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Crooks – Staffel 1
fazit
„Crooks“ bietet ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst wirkt die Serie um einen Verbrecher, der aussteigen wollte, aber von der Vergangenheit eingeholt wird, ziemlich generisch. Danach wird es spaßiger, wenn sich die Ereignisse auf absurde Weise überschlagen, bevor dann im Mittelteil die Puste ausgeht. Zum Schluss wird es wieder besser, unbedingt gesehen haben muss man den Krimithriller aber nicht.
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von 10