Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt The Antisocial Network: Memes to Mayhem Netflix Streamen online
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Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt

Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt The Antisocial Network: Memes to Mayhem Netflix Streamen online
„Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt“ // Deutschland-Start: 5. April 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Das Internet ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Konstrukt, bei dem Licht und Schatten eng beieinander liegen. Einer der vielen interessanten Aspekte ist, wie es auf der einen Seite eine eigene Welt ist, die völlig losgelöst von der Realität existieren kann, gleichzeitig aber große Auswirkungen auf die Realität hat. Vor einigen Wochen lief der Spielfilm Dumb Money – Schnelles Geld im Kino. Darin ging es darum, wie Privatleute so viele Aktien des Videospielhändlers GameStop kauften, bis damit die Wallstreet ins Schlingern kam. Das war spaßig, auch weil es dabei um den Kampf David gegen Goliath ging. Weniger spaßig ist das, was bei der Netflix-Doku Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt vorgeführt wird, das sich explizit damit befasst, wie das Netz furchtbare Auswirkungen haben kann.

Aus Spaß wird Hass

Genauer nehmen sich darin die Regisseure Giorgio Angelini und Arthur Jones die berüchtigte Seite 4chan vor. Nach dem Vorbild der japanischen Seite 2chan gebaut, sollte es dabei ursprünglich um Animes gehen. Mit der Zeit wurde die Seite aber von immer mehr Leuten gekapert, welche anderes damit vorhatten. So gilt 4chan nicht nur als Geburtsstunde der Anonymous-Bewegung, da die User standardmäßig den Namen Anonymous tragen. Auch viele Memes gehen auf die Seite zurück. Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt erinnert an die Anfangstage, als vieles noch harmloser war. Da wurden Scherze gemacht, man sich und andere auf den Arm, die ganze Welt wurde zu einer Bühne.

Aber auch die Abgründe der Menschheit wurden dort deutlich. Frauenhass spielte eine große Rolle. Allgemein wird Hass in diesen Parallelwelten kultiviert, sei es weil sich da Gleichgesinnte gemeinsam abschotten oder weil es Leute gibt, die davon profitieren. Nicht ohne Grund reagieren die bekannten sozialen Medien wenig auf problematische Inhalte, weil sich damit gut Kasse machen lässt. Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt spricht das an und betont, wie fließend die Grenzen sein können. So mancher Blödsinn, der im Internet und damit eben 4chan verbreitet wird, war gar nicht ernst gemeint oder diente dazu, sich lustig zu machen. Aber es finden sich eben immer Leute, die einen solchen Blödsinn glauben, ihn vielleicht auch glauben wollen.

Eindrucksvoll, aber oberflächlich

Natürlich kann man sich an solche gutgläubigen Menschen im Anschluss erneut lustig machen, wäre das Ergebnis nicht teilweise so furchterregend. Der Höhepunkt war sicherlich die Stürmung des Kapitols, als mehrere hundert Leute, die komplett an Realitätsverlust litten, mit Gewalt ihre Weltsicht durchsetzen wollten. Aber auch an anderen Stellen in Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt kann es einem eiskalt den Rücken hinunterlaufen. Der Dokumentarfilm, der auf dem South by Southwest Festival 2024 lief, lässt die letzten zwanzig Jahre Revue passieren, kombiniert dabei Kurioses mit Schrecklichem. Bei Themen wie Pizzagate und QAnon weiß man dann auch gar nicht, ob man darüber lachen oder sich fürchten soll.

Das ist schon alles eindrucksvoll und informativ. Aber es ist auch etwas oberflächlich. Zwar kommen einige Leute zu Wort, die Teil dieses Boards waren, geben also Einblicke in die Zeit und ihre persönliche Geschichte. Dennoch wird nicht wirklich viel erklärt: Die Doku sagt zwar, was geschieht, nicht aber, weshalb es geschieht. Man steht im Anschluss ähnlich ratlos vor dem Abgrund wie zuvor. Außerdem ist es schon ein wenig hoch gegriffen, wenn Auswirkungen wie der besagte Sturm aufs Kapitol oder auch die Wahl von Trump als direkte Folge der Netzaktivitäten verkauft werden. Da macht man es sich bei Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt ziemlich einfach – ein wenig wie die Menschen, die mit dieser Doku kritisiert werden sollen.

Credits

OT: „The Antisocial Network: Memes to Mayhem“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Giorgio Angelini, Arthur Jones
Musik: Martin Crane
Kamera: Alexander D. Paul

Bilder

Trailer

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Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt
fazit
„Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt“ zeigt anhand des Beispiels 4chan, wie das Internet gleichzeitig losgelöst von der Realität existieren und gleichzeitig diese beeinflussen kann. Die zahlreichen Beispiele sind kurios bis erschreckend. Die Doku bleibt aber eher oberflächlich, indem vieles nie erklärt wird.
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