Der Alte: Crash

Der Schock ist groß bei Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze), als er erfährt, dass seine Tochter Johanna (Lena Meckel) im Krankenhaus liegt. Der Rettungswagen der Notärztin war zuvor bei einem Einsatz mit einem Pkw kollidiert. Während Johanna dabei schwer verletzt wurde, ist ihre Kollegin Elva Klein (Anna Gesa-Raija Lappe) ums Leben gekommen. Was zunächst wie ein tragischer Unfall wirkt, stellt sich später jedoch als gezielter Anschlag heraus. Doch wer könnte es auf die Sanitäterin abgesehen haben? Gemeinsam mit seiner Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) geht Bergmann der Sache nach. Dabei rückt auch gerade Jakob (Vito Sack) ins Visier, der Bruder der Toten …

Neue Staffel der Krimiserie

Schichtwechsel beim ZDF. Letzte Woche ging mit Der Staatsanwalt: Schleichendes Gift und Der Staatsanwalt: Haustürgeschäfte die 19. Staffel der in Wiesbaden spielenden Krimiserie zu Ende. Dafür packt der Sender im Anschluss einen weiteren Dauerbrenner aus: Der Alte. Mit Crash geht es los, bevor dann die Woche drauf Exit ansteht. Insgesamt acht neue Folgen werden es diesmal sein, Fans bekommen also einiges an Nachschub. Diesmal ist auch kein Wechsel an der Spitze geplant. Erneut wird Thomas Heinze, der letztes Jahr Jan-Gregor Kremp nachfolgte, als Kommissar Bergmann der titelgebende Alte sein. Ob das bei seinem Alter – der Berliner ist gerade 60 geworden – die angemessene Bezeichnung ist, darüber lässt sich streiten. Zumal er bei der letzten Staffel doch das eine oder andere Mal durch die Gegend rennen durfte.

Brenzlige Situationen gibt es in Der Alte: Crash auch, zumindest am Schluss, wenn sich die Ereignisse überschlagen. Davor ist die Serie aber recht ruhig, wie bei einem klassischen Whodunnit werden Spuren verfolgt und Verdächtige befragt. Die Gehirnzellen sollen die Antwort liefern, weniger die Beine. Wobei die Zahl der Verdächtigen überschaubar ist. Schließlich ist die Folge wie immer nicht einmal eine Stunde lang, da muss man schon Abstriche machen. Große Erwartungen darf man deswegen nicht haben, durch das Ausschlussverfahren kann man recht gut die Zahl reduzieren und auf eine Lösung kommen. Nur das mit dem Motiv dürfte den meisten ein Problem bereiten, aus gutem Grund: Die Folge bringt spät eine größere Wendung, die kaum vorhersehbar ist.

Ärgerlich bis grotesk

Überraschend heißt aber nicht zwangsläufig gut. Tatsächlich darf man sich hier mal wieder kräftig über die Geschichte ärgern. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass man wie so oft im deutschen Krimi eine persönliche Verbindung des Ermittlers eingebaut hat, was oft eine ziemlich billige Masche ist, um Spannung zu erzeugen. Der Alte: Crash lässt das Ganze auch noch derartig grotesk eskalieren, dass man sich dabei schon veralbert vorkommen darf. Wer einen Krimi sehen möchte, der sich an der Realität orientiert, braucht es hiermit erst gar nicht zu versuchen. Das ist so sehr an den Haaren herbeigezogen und dabei mit plumpen Klischees durchsetzt, dass man gleich die Lust auf die noch kommenden sieben Folgen verlieren darf.