Der Alte: Der schönste Tag

Es hätte der schönste Tag im Leben von Valerie Holzhauer (Anna Herrmann) werden sollen, lange haben sie an den Planungen für ihre Traumhochzeit gesessen, haben ein Schloss gemietet, keine Kosten und Mühen gescheut. Doch der Tag endet in einem absoluten Alptraum, als der Bräutigam Maximilian tot aufgefunden wird. Wer könnte nur den Mann getötet haben, wo er doch von allen gemocht wurde? Zumindest wird das erzählt. Doch als Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und seine Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) der Sache nachgehen, stellen sie fest, dass die Wahrheit wohl anders aussah und es zuletzt im Leben des Toten drunter und drüber ging …

Blutige Hochzeit

Beschäftigt ist Der Alte ohne Zweifel. Insgesamt acht neue Folgen werden im Rahmen der aktuellen Staffel ausgestrahlt. Jedes Mal muss der Kommissar einen kniffligen Fall lösen. Die thematische Vielfalt ist dabei groß. Beim Auftakt Crash ging es um eine Rettungssanitäterin, die während eines Autounfalls ums Leben kommt, der sich im Nachhinein als Mord herausstellt. Exit begann mit einem erschlagenen Softwareentwickler, Mutterliebe handelte von einer jungen Mutter, die das Sorgerecht für ihre Kinder zurück will. Und auch Der schönste Tag, Folge Nummer vier der Staffel, spart nicht mit Drama, wenn ein Mann ausgerechnet während seiner Hochzeit ermordet wird.

So etwas ist natürlich immer gemein. Auch andere Krimis haben ein solches Setting für Mordsgeschichten genutzt, Der Staatsanwalt: Hochzeit in Rot beispielsweise. Nicht nur, dass dies für einen enormen Kontrast sorgt, wenn das Festliche und das Brutale zusammenkommen und hohe Emotionalität garantiert ist. Hochzeiten haben zudem den Vorteil, dass ganz viele Menschen auf engem Raum sind, wodurch es besonders viele Verdächtige gibt. Der Alte: Der schönste Tag nutzt das aber nur zum Teil, da die Laufzeit einer Folge nun einmal nur eine knappe Stunde beträgt. Da kann man keine Wunder erwarten. Entsprechend überschaubar ist die Zahl der möglichen Täter und Täterinnen, da ein Großteil der Hochzeitsgesellschaft „zufällig“ ein Alibi hat.

Seifenoper statt Spannung

Ein paar nette Einfälle gibt es dabei schon, etwa den dubiosen Hochzeitsfotograf Toni Huber (Christoph Franken), aus dem man nicht ganz schlau wird. Auch eine überraschende Diskrepanz funktioniert als Element. Letzten Endes ist Der Alte: Der schönste Tag dennoch kein besonders guter Krimi geworden. Da fallen Hinweise schon mal vom Himmel, was ein rätselfreudiges Publikum verärgern darf. Besonders die Auflösung enttäuscht, wenn sich die Episode in Seifenoper-Gefilden aufhält. Wie schon die letzten Episoden des ZDF-Dauerbrenners ist auch diese hier daher recht mäßig. Den Freitagabend kann man getrost anderweitig verbringen, ohne dabei viel zu verpassen. Nächste Woche geht es mit Das gute Leben weiter.