Als Esteban Guiterez (Samy Challah), Chefentwickler beim Tech-Start-up Neeble, erschlagen im Serverraum gefunden wird, stehen alle vor einem Rätsel. Private Kontakte hatte er kaum. Bei der Arbeit wiederum hatte niemand ein Interesse daran, ihn zu töten, steht damit doch die Zukunft des Unternehmens auf dem Spiel. Wer könnte den Mord dann begangen haben? Umso mehr, da der Tote offensichtlich die Person kannte, die ihn getötet hat. Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und seine Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) beschließen, ein bisschen tiefer zu bohren und stellen dabei fest, dass der Tote offensichtlich im Geheimen ein sehr bewegtes Leben führte …
Zweite Folge der neuen Staffel
Und weiter geht es mit Der Alte. Der Auftakt der neuen Staffel stellte sich dabei vergangene Woche als sehr ernüchternd heraus. Crash wollte ganz besonders spannend sein, erzählte jedoch eine hanebüchene Geschichte, wenn der Unfalltod einer Rettungssanitäterin eine unerwartete Richtung nahm. Das machte nicht unbedingt Lust auf Exit, die zweite Folge dieses Jahr. Dabei stellt die durchaus einen Fortschritt im Vergleich zur desaströsen Vorgängerin dar. Zumindest streckenweise ist der neueste Beitrag der inzwischen seit Jahrzehnten produzierten ZDF-Krimiserie ganz ordentlich, wenn das Publikum raten darf und soll, wer den Mord begangen hat. Die Familiengeschichte, die beim letzten Mal noch im Mittelpunkt stand, ist hingegen völlig verschwunden, was etwas eigenartig ist.
Aber das liegt nun einmal am Format, die Stunde Laufzeit verhindert es, dass man wirklich in die Tiefe gehen kann. Eine Date-Situation von Lorenz kommt etwa aus dem Nichts und ist ebenso schnell wieder vorbei. Man weiß hier gar nicht genau, was das überhaupt sollte. Oft scheitern die Krimis ja schon daran, in diesem Rahmen genügend Verdächtige aufzubauen. Bei Der Alte: Exit funktioniert das grundsätzlich schon. Zwar ist die Zahl der möglichen Täter und Täterinnen überschaubar, aber man kann schon ein bisschen raten. Bis zum Schluss der Episode ist offen, wer es denn nun gewesen ist und worin das Motiv bestanden hat. Wem es bei dem Genre allein darauf ankommt, wird hier zumindest bedient.
Beliebig und mäßig interessant
Sonderlich interessant ist die Geschichte aber nicht. Es gelingt hier weder, aus dem Thema Technik und Dating-App etwas zu machen, für das sich ein Einschalten lohnen würde, noch holt man etwas aus Motiv einer Polyamorie heraus. Wenn der Tote mit mehreren Leuten zusammen war, ist das nicht mit einer Aussage verbunden. Der Tote war einfach nur ein Arsch. Das kann man natürlich schon so tun, wenn man möchte. Zusammen mit dem beliebigen Ende von Der Alte: Exit wird da aber eine mäßig spannende Folge draus. Da muss man sich bei der kommenden Episode Mutterliebe schon ein bisschen mehr anstrengen. Der Freitagabend lässt sich sicherlich lohnenswerter verbringen als hiermit.
OT: „Der Alte: Exit“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Christoph Ischinger
Drehbuch: Christian Pötschke
Musik: Robert Schulte Hemming, Jens Langbein
Kamera: Kaspar Kaven
Besetzung: Thomas Heinze, Stephanie Stumph, Sidonie von Krosigk, Yun Huang, Lena Meckel, Mara-Sophie Schmidt, Max Woelky, Roland Wolf, Karen Dahmen, Hanna Binke, Samy Challah, Till Wonka, Matthieu Svetchine
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