Eigentlich war Franz Palme (Holger Kriechel) gerade mit Gartenarbeit beschäftigt, als er von jemandem ermordet wird. Doch wer könnte es auf ihn abgesehen haben? Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und seine Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) gehen der Sache nach und finden dabei heraus, dass der Tote und seine Frau Karla (Petra Zieser) im Rechtsstreit mit ihrer Schwiegertochter Judith Merat (Lilly Wiedemann) sind. Denn die möchte das Sorgerecht für ihre Tochter Nikola (Greta Perone) zurück, um die sich die Palmes kümmern, seitdem sich ihr Sohn Jakob vor Jahren nach Indonesien abgesetzt hat. Aber auch Judiths Freund Stefan Grupscha (Aydin Aydin) wird Teil der Ermittlungen …
Überraschende Auflösung
Die nächste Runde bei Der Alte steht an. Zwei Folgen wurden bislang in der neuen Staffel der langlebigen ZDF-Krimiserie ausgestrahlt. Los ging es mit dem völlig überzogenen Crash, bei dem eine Rettungssanitäterin während eines Einsatzes getötet wurde. Anschließend erfuhren wir in Exit von einem umtriebigen Softwareentwickler, der im Serverraum erschlagen wurde. Nun steht mit Mutterliebe die dritte von insgesamt acht neuen Folgen an. Erneut geht es ganz klassisch mit dem Fund einer Leiche los, bevor herausgefunden werden muss, wer den Mord begangen hat. Statt eines Serverraums dient nun der Garten als Setting für das Verbrechen. Das Prinzip ist aber gleichgeblieben, die Episode folgt dem klassischen Whodunnit-Muster.
Wobei die Zahl der Verdächtigen überschaubar ist. Das ist sie natürlich oft bei einem Krimi, der gerade mal eine Stunde Zeit hat für alles. Dieses Mal ist das aber noch etwas ausgeprägter, wenn es so gut wie keine Figuren gibt, weshalb man schon aufgrund des Ausschlussverfahrens auf die Lösung kommen könnte. Das klingt dann erst einmal nicht nach einer besonders großen Herausforderung. Und doch dürfte die Antwort von Der Alte: Mutterliebe viele überraschen. Drehbuchautor Mike Bäuml (Polizeiruf 110: Schweine) hat einige Wendungen eingebaut, die man kaum vorhersehen kann. Das liegt aber auch daran, dass die Geschichte schon ziemlich absurd ist. Wer gerne selbst rätselt und auf die Lösung kommen möchte, hat hier praktisch keine Chance.
Viel Drama
Eher auf seine Kosten kommt, wer gerne menschelnde Geschichten sehen mag. Zum einen ist die Familiengeschichte der Familien Palme und Merat mit viel Tragik verbunden. Da ist der Mann, der einfach abgehauen ist und von niemanden etwas wissen will. Judith hatte mit psychischen Problemen zu kämpfen. Und dann wäre da noch die besagte Wendung. Außerdem darf in Der Alte: Mutterliebe Bergmanns Enkelin Aurelia (Mara-Sophie Schmidt) wieder mitmischen. Das hat dann mit dem Fall nichts zu tun und ist auch nicht sehr plausibel. Es ist aber doch irgendwie nett. Wäre da nicht die völlig bescheuerte Auflösung, die Episode hätte durchaus funktionieren können. So aber bleibt mal wieder nur ein mäßiger Genrebeitrag. Mal schauen, was es nächste Woche in Der schönste Tag so gibt.
OT: „Der Alte: Mutterliebe“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Kerstin Ahlrichs
Drehbuch: Mike Bäuml
Musik: Nikolaus Glowna
Kamera: Matthias Papenmeier
Besetzung: Thomas Heinze, Stephanie Stumph, Sidonie von Krosigk, Yun Huang, Lena Meckel, Mara-Sophie Schmidt, Petra Zieser, Lilly Wiedemann, Aydin Aydin,
Eva-Maria Reichert, Greta Perone, Elisabeth Von Koch
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