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Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der anderen

Der Amsterdam Krimi Der Dreck der Anderen Blutige Diamanten
„Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der anderen“ // Deutschland-Start: 18. April 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Kommissar Bram de Groot (Fedja van Huêt) und seinem Team, als sie von einem toten Jungen erfahren, der auf einer Mülldeponie in Malaysia liegt, umgeben von hochgiftigem Sondermüll. Die Spur führt dabei nach Europa, genauer zu einer Recyclingfirma in Amsterdam. Eigentlich genießt diese einen sehr guten Ruf, die Besitzerin Laura Lee (Joy Maria Bai) ist für ihr soziales Engagement bekannt. Handelt es sich um eine reine Fassade? Um das herauszufinden, wird der auf Undercover-Einsätze spezialisierte Alex Pollack (Hannes Jaenicke) losgeschickt, um sich die Firma genauer anzusehen. Aber je tiefer er in den Sumpf eintaucht, umso gefährlicher wird es für ihn …

Grüne Lüge

Donnerstagabend im Ersten, das bedeutet überwiegend, ins europäische Ausland zu reisen und dort Morde aufzuklären. Meistens ist das mit idyllischen Landschaftsaufnahmen verbunden, die ein wenig Urlaubsstimmung verbreiten. Dieses Jahr gab es da beispielsweise Kommissar Dupin: Bretonischer Ruhm und Der Masuren-Krimi: Die verlorene Tochter. Ebenfalls Teil dieses ARD-Konzepts ist Der Amsterdam-Krimi, der seit 2018 ausgestrahlt wird. Während die meisten dieser Donnerstagkrimis jährlich fortgesetzt werden, ist die niederländische Variante etwas zurückhaltender. Dort muss man immer zwei Jahre warten. Dafür gibt es dann aber doppelten Nachschub. So auch dieses Jahr: Los geht es mit Der Dreck der Anderen, die Woche drauf steht Blutige Diamanten auf dem Programm.

Wer die vorherigen Filme kennt, weiß bereits, dass die Reihe ein wenig anders ist als die üblichen Beiträge auf dem Programmplatz. Genauer ist man immer darum bemüht, gesellschaftlich relevante Themen einzubauen. Das Mädchen ohne Namen nahm sich letztes Jahr Prostitution vor. Der Tote aus dem Eis erzählte von illegalem Fischfang und Greenwashing. Und auch in Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der Anderen verkauft sich ein Unternehmen als umweltfreundlicher verkauft wird, als es in Wahrheit ist. Dieses Mal wird das im Kontext von Müll getan. Das passt inhaltlich gut, wenn ausgerechnet ein Recycling-Unternehmen betrügt. Das macht es dann ganz besonders hässlich, wenn die Leute, die ihren Beitrag für eine bessere Welt leisten sollen, das Gegenteil tun.

Überfrachtet und anstrengend

Doch wie schon bei den letzten Filmen gilt auch dieses Mal: Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Ein Problem ist, dass sich Drehbuchautorin Britta Stöckle (Ein Schritt zum Abgrund) nicht auf dieses grundsätzliche Szenario beschränkt, sondern mit diversen anderen Strängen und Inhalten zuschüttet. Dabei hätte es weder die Sache mit der Amnesie noch die Geschichte über die Beziehung von Pollack gebraucht. Und auch beim Fall an sich bauscht Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der Anderen das unnötig auf. Plötzlich geht es dann gar nicht mehr um den Müll, sondern andere Verbrechen, die gleich mit erledigt werden. Frei nach dem Motto „viel hilft viel“ wird alles Mögliche zusammengeworfen, ohne Rücksicht auf Verluste.

Das ist ziemlich ärgerlich, weil dieses reißerische und aufgemotzte Vorgehen die an und für sich gute Geschichte komplett zerstören und unkenntlich macht. Das Ergebnis ist auch nicht annähernd so spannend, wie man sich das vermutlich im Vorfeld ausgemalt hatte. Vielmehr schwankt der Film zwischen ermüdend und nervig. Hektisch herumzurennen und eine finstere Miene aufzusetzen, das reicht nicht aus. Den Fans darf das egal sein. Die ähnlich missglückten Vorgängerfilme lockten zuletzt knapp sechs Millionen Menschen vor die Fernseher. Gut möglich, dass auch Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der Anderen solche Quoten einfahren wird und das Team bei seiner Arbeit auf diese Weise Bestätigung findet. Aber so wichtig die Themen sind und auch das Bewusstsein für die unternehmerischen Verbrechen, so uninteressant ist das, was hier aus dem Ganzen gemacht wurde.

Credits

OT: „Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der anderen“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Almut Getto
Drehbuch: Britta Stöckle
Musik: Andreas Helmle
Kamera: Felix Beßner
Besetzung: Hannes Jaenicke, Fedja van Huêt, Birgit Welink, Arent Jan Linde, Peter Post, Marguerite de Brauw, Jobst Schnibbe, Shahine El-Hamus, Omar Alwan

Bilder

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Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der anderen
fazit
„Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der Anderen“ will etwas zu Greenwashing sagen, wenn eine Recyclingfirma in unlautere Geschäfte verwickelt wird. Das Thema ist wichtig, die Absicht gut. Der Film ist aber ebenso schwach wie die Vorgänger, wenn er unnötig aufgebauscht wird und lauter weitere Themen einbaut.
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