Thomas Dittmann (Alexander Koll) ist der bedeutendste Landwirt der Gegend, oft wird er als König des Ortes bezeichnet. Allerdings ist er kein sehr beliebter König, weshalb auch niemand überrascht ist, als man ihn ermordet auffindet. Staatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold) sowie Kerstin Klar (Fiona Coors) und Max Fischer (Max Hemmersdorfer) von der Polizei gehen der Sache nach und stellen dabei fest: An Verdächtigen mangelt es nicht. Da wären seine Ex-Freundin Saskia Loos (Sanne Schnapp) sowie seine alten Freunde Jens Ruff (Jesse Albert) und Rudi Manske (Daniel-Frantisek Kamen), die alle nicht gut auf den Toten zu sprechen waren. Besonders aber Ilse Dittmann (Hedi Kriegeskotte), die Mutter des Toten, gibt dem Trio Rätsel auf …
Krimi mit Persönlichkeit
Fans von Der Staatsanwalt müssen sich noch eine ganze Weile gedulden, bis es neue Folgen des Dauerbrenners geben wird und damit die letzten, in denen Bernd Reuther die Hauptrolle spielt. In der Zwischenzeit strahlt das ZDF aber noch einige ältere Folgen aus, um das Publikum zu beschäftigten. Letzte Woche stand in dem Zusammenhang Hochzeit in Rot auf dem Programm, die letzte Folge der 15. Staffel. Folgerichtig geht es daher diesmal mit Blutige Vergangenheit weiter, der ersten Episode der 16. Staffel. Zu dem Zeitpunkt gehörten Fiona Coors und Max Hemmersdorfer noch zum Ensemble dazu und trugen durchaus zum Spaß bei. Vor allem Hemmersdorfers Auftritt bei einem geschäftstüchtigen Jungen bringt die Persönlichkeit mit, die man bei den letzten Episoden schmerzlich vermisste.
Mit Hedi Kriegeskotte findet sich noch jemand, der die 88. Folge aufwertet. Hier darf die immer wieder im Fernsehen auftretende Schauspielerin als gleichermaßen mysteriöse wie willensstarke Mutter des Opfers auftreten und für Akzente sorgen. Überhaupt lässt sich schauspielerisch wenig an Der Staatsanwalt: Blutige Vergangenheit aussetzen, wobei die Figuren natürlich nicht übermäßig tiefgründig sind. Bei gerade mal einer Stunde Laufzeit ist da nicht genügend Raum. Dafür gibt es einiges zu rätseln, wenn sich eine Reihe von Verdächtigen findet, ganz klassisch also nach dem Krimihandbuch. Es dauert auch nicht lang, bis man verstanden hat, dass der Tote ein riesiges Arschloch war, der sogar sein engstes Umfeld betrogen hat. Das ist jetzt ebenfalls nicht übermäßig nuanciert, funktioniert in diesem Beispiel aber.
Eine der besseren Folgen
Insgesamt ist das hier eine der besseren Folgen. Die Mischung aus Rätseln, amüsanten und tragischen Momenten stimmt. Außerdem lockt Der Staatsanwalt: Blutige Vergangenheit mit einem reizvollen Setting, wenn das Trio in der ländlichen Gegend auf Spurensuche geht. Zumal es der Fall auch in sich hat. Dass jemand auf dem Traktor festgebunden und später erschossen wurde, richtig plausibel ist das alles nicht. Umso mehr darf man grübeln, was wirklich geschehen ist. Das Krimigenre revolutioniert das hier natürlich nicht. Zumindest aber zeigt die Episode, wie so etwas aussehen kann. Hier muss man sich weder langweilen noch ärgern, was im Bereich des deutschen Fernsehkrimis keine Selbstverständlichkeit ist. Die nächste Folge ist Schlag auf Schlag.
OT: „Der Staatsanwalt: Blutige Vergangenheit“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Patricia Frey
Drehbuch: Florian Frei, Ralf Kinder
Musik: Martin Berger, Martin Rott
Kamera: Michael Clayton
Besetzung: Rainer Hunold, Fiona Coors, Max Hemmersdorfer, Hedi Kriegeskotte, Sanne Schnapp, Annekathrin Bach, Johannes Kühn, Max N. Kruk, Daniel-Frantisek Kamen, Jesse Albert
Wer mehr lesen möchte: Wir haben zur 16. Staffel von Der Staatsanwalt ein Interview mit Max Hemmersdorfer geführt.
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