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Detective Grace: Nicht tot genug

„Detective Grace: Nicht tot genug“ // Deutschland-Start: 21. April 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als die Ehefrau des Geschäftsmanns Kit Bishop (Arthur Darvill) ermordet in ihrer Villa aufgefunden wird, gerät er in Verdacht, selbst etwas damit zu tun zu haben. Tatsächlich verhält er sich eigenartig, was die Polizei stutzig macht. Doch er hat ein Alibi, kann es offensichtlich nicht getan haben. Also bleibt Detective Superintendent Roy Grace (John Simm), Detective Sergeant Glenn Branson (Richie Campbell) und ihrem Team nichts anderes übrig, als nach Alternativen Ausschau zu halten, zumal es Druck von oben gibt, dem erfolgreichen Unternehmer nicht zu sehr auf die Füße zu treten. Kurze Zeit später geschieht ein weiterer Mord, der dem ersten sehr ähnlich. Und auch anderweitig gibt es eine überraschende Verbindung zum ersten Fall …

Rückkehr des britischen Polizisten

Sonntagabend, da werden im ZDF zu später Stunde Krimifans gefordert, wenn der Sender zusätzlich zu den vielen Eigenproduktionen noch welche aus dem Ausland importiert. Zuletzt gab es da Signora Volpe über eine britische Agentin, die in Italien ein neues Leben beginnt und dabei regelmäßig über Leichen stolpert. Davor waren wir mit einer französischen Polizistin Capitaine Sissako – Tod in den Alpen auf Spurensuche, als der Mord an einem Sportler aufgeklärt werden musste. Jetzt geht es wieder nach Großbritannien zurück, um Detective Grace bei der Arbeit zuzusehen. Wer regelmäßig sonntags dabei ist, wird den Ermittler schon kennen. Ende 2022 war er schon einmal im Einsatz bei den beiden Filmen Stirb ewig und Stirb schön. Seither hieß es warten. Dafür gibt es jetzt gleich drei Filme in kurzem Abstand, angefangen bei Nicht tot genug.

Wer die beiden ersten Teile nicht gesehen oder schon wieder vergessen haben sollte, darf aber beruhigt sein. Zwar nimmt die neue Geschichte Bezug auf Ereignisse der ersten Staffel, darunter das Verschwinden der Ehefrau des Protagonisten. Aber diese Punkte erschließen sich auch ohne Vorkenntnisse. Das ist auch wichtig, weil in Detective Grace: Nicht tot genug der persönliche Aspekt immer mal wieder vorkommt. Im Mittelpunkt des Krimis steht dabei durchaus der Fall an sich, das Privatleben verdrängt diesen nicht, wie man das zuweilen von der Konkurrenz kennt. Aber es kommt doch immer mal wieder an die Oberfläche, wenn der Titelheld Gefühle für die Rechtsmedizinerin Cleo Moray (Zoë Tapper) entwickelt und dabei nicht genau weiß, ob er diesen nachgeben sollte.

Rätselhaft, aber konstruiert

Auch beim Krimi geht es dramatisch zu. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis das deutlich wird. Erst auf den letzten Metern, wenn das Verbrechen traditionell aufgeklärt wird, darf das Publikum erfahren, worum es die ganze Zeit ging. Detective Grace: Nicht tot genug zeigt hier auch eine schöne Ambivalenz, wenn man – zum Teil zumindest – nachvollziehen kann, warum die Morde geschehen sind. Bis zu dem Zeitpunkt ist man ahnungslos. Wo bei vielen Genrevertretern zumindest eine Ahnung da ist, wer da ein Motiv hätte, ist hier das Rätselraten groß. Umso mehr, da es zum Ehemann kaum Alternativen gibt. Wer sich gern den Kopf zermartert, bekommt hier einigen Stoff.

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand selbst auf die Lösung kommt, ist jedoch gering. Die Adaption des gleichnamigen Romans von Peter James ist insofern unfair, da eine wichtige Information erst kurz vor Schluss aus dem Hut gezaubert wird, ohne die man keine Chance hat. Und selbst mit dieser Information überzeugt die Auflösung nicht so wirklich. Aus diesem Grund ist Detective Grace: Nicht tot genug dann auch den beiden direkten Vorgängern unterlegen. Manche werden im Anschluss schon frustriert sein, sich vielleicht auch veralbert vorkommen bei dieser konstruierten Geschichte. Kurzweilig ist der Krimi aber schon. Wer zum Wochenausklang noch einmal auf Mörderjagd gehen möchte, findet hier ein solides Beispiel, das zum Zeitvertreib ausreicht. Nächste Woche geht es mit der Folge So gut wie tot weiter.

Credits

OT: „Grace: Not Dead Enough“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Henrik Georgsson
Drehbuch: Russell Lewis
Vorlage: Peter James
Musik: Matthew Slater
Kamera: Dirk Nel
Besetzung: John Simm, Zoë Tapper, Ritchie Campbell, Rakie Ayola, Craig Parkinson, Laura Elphinstone, Brad Morrison, Arthur Darvill, Alex Cobb, Thomas Christian, Jessye Romeo, William Andrews

Bilder

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Detective Grace: Nicht tot genug
fazit
Wenn in „Detective Grace: Nicht tot genug“ die Ehefrau eines erfolgreichen Unternehmers ermordet wird, ist viel Rätselraten angesagt. Das Ergebnis ist unterhaltsam, allerdings auch nicht ganz überzeugend, wenn die Romanadaption kurz vor Schluss noch eine überraschende Info auspackt.
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