Sie haben es geschafft: Zach (Zach Gilford) und Samantha (Allison Miller) haben sich das Jawort gegeben und wollen nun den Rest ihres Lebens miteinander verbringen. Beginnen soll dieser gemeinsame Abschnitt mit einer Hochzeitsreise nach Santo Domingo, wo sie Traumstrände und malerische Altstädte erwarten. Aber auch einen coolen Club, so der Tipp eines Taxifahrers. Die beiden lassen sich darauf ein und lassen es dort so richtig krachen. Ein bisschen zu sehr vielleicht, am nächsten Tag können sie sich an nichts mehr erinnern. Zurück in der Heimat müssen sie feststellen, dass der Trip nicht folgenlos geblieben ist: Samantha ist schwanger. Die freudige Erwartung wird jedoch von einer Reihe unheimlicher Erfahrungen getrübt …
Mäßiges Langfilmdebüt des Horror-Duos
Inzwischen gehören Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, die Teil des Regie-Kollektivs Radio Silence sind, zu den bekannteren Horror-Größen. Mit dem spaßigen Terrorspiel Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot hinterließen sie nachhaltig Eindruck. Zuletzt verhalfen sie mit Scream und Scream VI der zwischenzeitlich in Vergessenheit geratenen Filmreihe eine Frischekur und dem Verleih erfreuliche Einnahmen. Doch es war ein langer Weg bis an die Spitze, die Anfänge waren nicht ganz so beeindruckend. In den ersten Jahren hatten sie mehrere Kurzfilme gedreht, die im Rahmen von Anthologien zu sehen waren. Mit Devil’s Due – Teufelsbrut gaben sie 2014 ein Langfilmdebüt. Kommerziell war das erfolgreich, künstlerisch eher weniger.
Ein Manko, das schon früh auffällt: Man versuchte hier mal wieder auf Biegen und Brechen, das Found-Footage-Prinzip einzubauen. Das war in der ersten Hälfte der 2010er Jahre so populär, dass gefühlt jeder zweite Horrorfilm damit arbeitete. Was bei The Blair Witch Project (1999) und Paranormal Activity (2007) noch atmosphärisch war, war zu einer plumpen Masche verkommen. Zumal man bei Devil’s Due – Teufelsbrut nicht einmal versuchte, eine inhaltliche Begründung für die Kamera zu geben. Der Anfang um eine geplante Familienchronik funktioniert noch einigermaß, später war alles egal. Da wurde nur noch die Optik übernommen, nicht aber der inhaltliche Rahmen. Das war den Regisseuren durchaus bewusst, kümmerte sie aber wenig.
Langweilig und einfallslos
Dann und wann geben die Bilder schon etwas her. An vielen Stellen ist es aber einfach langweilig. 2014 war die Luft bereits draußen, man durfte damals schon von der Flut solcher Titel genervt sein. Mit einem Jahrzehnt Abstand hat die Übersättigung zwar abgenommen. Dennoch gibt es keinen Grund, ausgerechnet zu diesem Vertreter greifen zu wollen. Zumal dann ja auch noch das Problem mit dem Inhalt ist. Drehbuchautor Lindsay Devlin, der hier das erste und einzige Mal an einem Spielfilm arbeitete, orientierte sich am Klassiker Rosemaries Baby, indem er dem Paar eine teuflische Schwangerschaft zuschob. Während bei diesem aber noch ein Mystery-Faktor dabei war, man nicht genau wusste, worum es geht, legt Devil’s Due – Teufelsbrut von Anfang an die Karten auf den Tisch.
Das ist schon eine mutige Entscheidung, weil dies bedeutet, dass man stattdessen etwas anderen anbieten muss, um das Publikum zu fesseln. Nur wusste wohl niemand, was das sein könnte. Also quält man die Zuschauer und Zuschauerinnen mit unzähligen belanglosen Szenen um das Paar, die weder als Beziehungsdrama noch als Horror durchgehen. Da hat man das Gefühl, dass die Beteiligten ihre Probleme hatten, irgendwie auf Spielfilmlänge zu kommen – keine Seltenheit bei Filmschaffenden, die zuvor nur Kurzfilme gedreht haben. Gegen Ende hin wird es kurzzeitig mal etwas spannender. Aber nicht genug, um eine Sichtung wirklich zu rechtfertigen. Sofern man nicht gerade ein historisches Interesse mitbringt, sei es im Hinblick auf die Found-Footage-Welle oder die Regisseure, kann man sich Devil’s Due – Teufelsbrut getrost sparen.
OT: „Devil’s Due“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Drehbuch: Lindsay Devlin
Kamera: Justin Martinez
Besetzung: Allison Miller, Zach Gilford
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