Die Cleveland Entführung Netflix Streamen online
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Die Cleveland-Entführung

Die Cleveland Entführung Netflix Streamen online
„Die Cleveland-Entführung“ // Deutschland-Start: 31. März 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Im Leben von Michelle Knight (Taryn Manning) geht es schon seit einer Weile drunter und drüber. So hat die 21-Jährige das Sorgerecht für ihren Sohn verloren, nur unter strengen Auflagen darf sie ihn sehen. Als sie eines Tages zu spät zu einem Treffen zu kommen droht, bietet ihr Ariel Castro (Raymond Cruz) an, sie zu dem Treffen zu fahren. Michelle nimmt dankend an, will sie doch unter keinen Umständen riskieren, ihn in Zukunft gar nicht mehr sehen zu dürfen. Ganz recht ist es ihr dann auch nicht, als Ariel zu Hause einen Zwischenstopp einlegen will, um einen kleinen Welpen zu holen. Da das aber nur ganz kurz dauern soll und die junge Frau mit dem Tier ihrem Kind eine Freude machen kann, willigt sie ein. Dabei ahnt sie nicht, dass ihr Bekannter einen ganz anderen Plan hat. Er will sie vielmehr einsperren und in seinem Haus gefangen halten …

Eine schrecklich wahre Geschichte

Mit True-Crime-Geschichten hat Netflix gute Erfahrungen gesammelt, man hat sich in den Jahren ein treues Publikum geschaffen, das ständig mit neuen Titeln versorgt wird. Zuletzt gab es beispielsweise Homocide New York über eine Reihe spektakulärer Morde im Big Apple oder Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel, bei dem es um eine Gruppenvergewaltigung und den Kampf für Gerechtigkeit geht. Mit Die Cleveland-Entführung bringt der Streamingdienst nun einen Film heraus, der schon ein bisschen älter ist und auch keine Netflix-Produktion. Stattdessen wurde das Thrillerdrama fürs Fernsehen gedreht, in den USA kam es auch bereits 2015 heraus. Aber solche Geschichten sind nun einmal zeitlos, das kann man Jahre später immer noch bringen.

Tatsächlich liegt der Vorfall noch länger zurück. Entführt wurde Michelle Knight, auf deren Buch Finding Me: A Decade of Darkness, a Life Reclaimed der Film basiert, bereits 2002. Erst 2013 nahm die Geschichte aber ein Ende, also relativ kurz, bevor Buch und Film herauskamen. Man muss dabei den Fall, der zumindest in den USA für Schlagzeilen sorgte, nicht kennen, um hier folgen zu können. In der Hinsicht ist es egal, dass die Geschichte auf einem wahren Verbrechen basiert. Die Cleveland-Entführung erzählt zwar pflichtbewusst am Ende, wie es mit den Figuren weitergegangen ist. Ansonsten ist die Tatsache, dass die Ereignisse wirklich geschehen sind, in erster Linie dafür da, die Zuschauer und Zuschauerinnen zu schockieren, wenn sie hier einen Blick in die Abgründe erhaschen.

Reißerisch, ohne viel zu sagen

Lässt man diesen True-Crime-Aspekt jedoch weg, bleibt kein übermäßig interessanter Film übrig. So unterscheiden sich die Szenen nicht merklich von den vielen anderen Geschichten rund um Männer, die Frauen entführen und als Gefangene halten. Die Cleveland-Entführung verpasst es auch, den Entführungsopfern nennenswerte Charaktereigenschaften zu geben. Wo beispielsweise das mit einem Oscar ausgezeichnete Raum maßgeblich auch das Porträt einer Frau war, die sich durch das Leben in Gefangenschaft änderte, bleibt das hier an der Oberfläche. Wenn beispielsweise Castro sagt, als Kind missbraucht worden zu sein, bleibt das im Raum stehen, ohne vertieft zu werden. Man kann in dem Moment nicht einmal sagen, ob es sich hierbei um einen Scherz handelt oder ernst gemeint ist.

Lediglich bei Knight wird etwas mehr getan, wenn im weiteren Verlauf die Religiosität betont wird. Aber auch da ist nicht viel zu holen. Das Thema kommt irgendwann auf, ohne dass man wüsste warum. Die große Wandlung und Stärkung, welche die Protagonistin durch ihre Erfahrung für sich in Anspruch nimmt, bleibt eine bloße Behauptung. Im Film selbst wird davon nichts gezeigt. Das ist bedauerlich, weil die TV-Produktion dadurch eine ziemlich reißerische Angelegenheit ist, die sich auf das Leid der Frauen konzentriert. Das kann man natürlich trotz allem spannend finden. Die Cleveland-Entführung hat eine Reihe brenzliger Situationen, die dafür in Frage kommen. Diese sind aber weder inhaltlich, inszenatorisch noch schauspielerisch besonders gelungen.

Credits

OT: „Cleveland Abduction“
Land: USA
Jahr: 2015
Regie: Alex Kalymnios
Drehbuch: Stephen Tolkin
Musik: Tony Morales
Kamera: Richard Wong
Besetzung: Taryn Manning, Raymond Cruz, Katie Sarife, Samantha Droke

Trailer

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Die Cleveland-Entführung
fazit
„Die Cleveland-Entführung“ erzählt die Geschichte von einem Mann, der mehrere junge Frauen entführte und jahrelang gefangen hielt. Das Thrillerdrama hinterlässt jedoch nur aufgrund des wahren Hintergrunds Eindruck. Ansonsten ist die TV-Produktion wenig erwähnenswert, da sie zu den Figuren nichts zu sagen hat und selbst bei den Spannungsmomenten nicht besonders ist.
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