Nachdem Goku zum Super Saiyan wurde und Frieza besiegt hat, scheint die Welt wieder Frieden gefunden zu haben. Doch warum träumt Gohan dann davon, dass Frieza zurückkommen würde? Und wer ist dieser geheimnisvolle junge Mann aus der Zukunft? Schon bald wird klar, dass noch eine ganz andere Gefahr im Verborgenen lauert …
Stark verbesserte Fortsetzung
Dragon Ball Z: Das Erbe von Goku wurde von den Fans vielleicht nicht gerade wohlwollend aufgenommen, verkaufte sich aber überraschend gut. Als 2003, also ungefähr ein Jahr später, dann Dragon Ball Z: Das Erbe von Goku II erschien, waren die Erwartungen nicht sonderlich hoch. Es konnte ja niemand damit rechnen, was uns da vom selben Entwickler für ein Spiel präsentiert werden würde. Der zweite Teil wirkt, als hätte jemand das Konzept des ersten Teils genommen und einer Generalüberholung unterzogen. Hier ist im Ansatz eigentlich alles, wie es bisher war, nur eben deutlich besser ausgearbeitet. Die zu erkundende Welt ist so viel größer, die einzelnen Gebiete können (und müssen teilweise) häufiger besucht werden, die Kämpfe machen richtig Spaß.
Waren die Rollenspiel-Elemente im Vorgänger zwar da, aber kaum zu Ende gedacht, sieht das hier alles schon wesentlich besser aus. Statt nur Goku – für die Figuren werden leider immer noch vorrangig die englischen Bezeichnungen verwendet – spielen zu können, gibt es diesmal wesentlich mehr Auswahl. Die verschiedenen Charaktere können nicht nur aufgelevelt werden, sondern müssen es sogar. An manchen Stellen wird die Progression im Spiel durch eine Felswand verhindert, welche nur von jeweils einem bestimmten Charakter durchbrochen werden kann, der auch noch ein gewisses Level erreicht haben muss.
Sofern es der Spielverlauf nicht vorgibt, kann der Spieler zwischen Gohan, Piccolo, Vegeta, Trunks und Goku auswählen – in der Reihenfolge ihrer Freischaltung. Nach dem Durchspielen der Story steht auch noch ein weiterer Charakter zur Verfügung, dafür wird Goku aber unspielbar. Das Leveln nimmt schon einiges an Zeit für sich in Anspruch und der Grind macht vielleicht nicht unbedingt immer Spaß. Er fühlt sich aber auch nie annähernd so langweilig an wie im ersten Teil. Die Strategie ist dabei ähnlich, da Gegner immer wieder spawnen.
Kampf auf Zeit
Der Hauptgrund, wieso sich der Grind diesmal deutlich angenehmer gestaltet, liegt im Kampfsystem. Einer der schwächsten Aspekte des Vorgängers wurde hier zu einer absoluten Stärke gemacht. Dabei folgt es eigentlich genau dem gleichen Prinzip, mit zwei signifikanten Änderungen: Die Hitboxen sind dieses Mal absolut fair eingerichtet, außerdem führt jeder Schlag dazu, dass der Gegner ein wenig zurückgeschubst wird. Früher blieb er einfach regungslos stehen. Nun aber wird dadurch ein kleines Fenster geöffnet, in welchem der Spieler Kombos ausführen kann. Dabei gilt es, das richtige Timing zu finden, um die Distanz mit ein oder zwei Schritten nach vorne zu verkürzen, und dann rechtzeitig zuzuschlagen. Der Gegner ist nicht zwingend in diesem Loop gefangen, denn wenn der Spieler sich beim Schlag verschätzt, macht er sich angreifbar.
Leider sind die Bosskämpfe, trotz besserer Handhabung des eigentlichen Gefechts, wieder nur längere normale Auseinandersetzungen. Dafür sind die Dialoge und das Design der Textboxen dieses Mal wesentlich besser. Das trägt auch dazu bei, dass die Geschichte mehr Raum einnehmen kann. Es wird sich hier relativ eng an die Quelle gehalten, auch wenn es einiges an Füllmaterial gibt. Dies betrifft vor allem den RPG-Aspekt des Spiels. So wird der legendäre Quest mit Vinnie wohl jedem, der das Spiel in seiner Jugend gezockt hat, noch in guter Erinnerung sein.
Es gibt hier wieder jede Menge Nebenquests, aber diese sind ausführlicher gestaltet und nicht nur eine lieblose Aneinanderreihung von unzusammenhängenden Aufgaben. Die kleinen Geschichtchen hier gehen vielleicht auch nicht sonderlich in die Tiefe, aber sind doch oft klar aufeinander abgestimmt und teilweise voneinander abhängig.
Flott unterwegs
Auch das Fliegen hat ein dringend benötigtes Upgrade erhalten. Es fühlt sich nun viel mehr an wie im Original, allerdings kann es auch nur noch dazu eingesetzt werden, sich auf der Weltkarte zwischen den einzelnen Gebieten zu bewegen. In den Gebieten selbst kann nicht geflogen werden. Das ist aber auch überhaupt nicht nötig. Auch ohne die Verwandlung zum Super Saiyan beziehungsweise Super Namekianer ist der jeweilige Charakter zu Fuß recht zügig unterwegs. Da kann ein zuvor bereits absolvierter Gebietsabschnitt auch ganz einfach durchquert werden, indem einfach an allen Gegnern vorbeigerannt wird, wenn er nicht zum Grinden benutzt werden soll.
Als jemand, der Dragon Ball Z: Das Erbe von Goku II noch häufiger vollständig durchgespielt hat als den ersten Teil – und das, obwohl hier mit etwa zehn Spielstunden gerechnet werden kann, das Spiel einen länger beschäftigt als der Vorgänger -, ist natürlich die Gefahr da, dass auch hier viel von Nostalgie eingefärbt ist. Doch nach einem erneuten Antesten kann davon keine Rede sein. Das Spiel ist immer noch so gut wie früher und vor allem in jeder Hinsicht eine absolute Verbesserung des Vorgängers. Dragon Ball Z: Das Erbe von Goku wird von vielen als schlechtestes Dragon Ball-Spiel angesehen, Dragon Ball Z: Das Erbe von Goku II hingegen als das beste. Dieser Einschätzung muss nicht jeder zustimmen, aber die Tendenz ist doch klar erkennbar.
OT: „Dragon Ball Z: Legacy of Goku II”
Land: USA
Jahr: 2003
Producer: Dana M. Dominiak
Vorlage: Akira Toriyama
Publisher: Atari
Entwickler: Webfoot Technologies
Plattform: Game Boy Advance
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