Hand – Deine Hände auf meiner Haut
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Hand – Deine Hände auf meiner Haut

Hand – Deine Hände auf meiner Haut
„Hand – Deine Hände auf meiner Haut“ // Deutschland-Start: 11. Januar 2024 (Video on Demand)

Inhalt / Kritik

Während ihre Freundinnen aus der Schule alle verheiratet sind und Kinder haben, ist Sawako (Akari Fukunaga) zufrieden mit ihrer Arbeit in einem kleinen Büro und damit, ohne Verpflichtungen zu sein. Überhaupt weiß sie nicht so recht, was ihre Freundinnen an jungen Männern finden, denn ältere Männer wie ihr Boss (Kanji Tsuda) sind wesentlich attraktiver. Deshalb trifft sie sich mit vielen und macht Fotos, am liebsten von ihrem Onkel, die sie in einem Album sammelt, was sie unter ihrem Bett versteckt hält. Eines Tages unterhält sie sich mit ihrem etwa gleichaltrigen Kollegen Mori (Daichi Kaneko), der ihr offenbart, dass er bald in der Firma aufhören wird und eine neue, besser bezahlte Stelle antreten wird. Aus der Unterhaltung wird schnell mehr und bei seiner Verabschiedung kommen die beiden endlich zusammen. Die Beziehung wird für Sawako sehr ernst, sie bemerkt, dass sie dabei ist, sich in Mori zu verlieben, der ebenfalls so empfindet. Parallel fragt sie ihre jüngere Schwester um Rat wegen ihres ersten Freundes und die Beziehung zu ihrem Vater erlebt ein neues Tief.

Drama in Pink

Wie in den Rezensionen zu anderen Pink-Filmen wie When the Rain Falls oder Safe Word bereits erwähnt, ist es der japanischen Produktionsschmiede Nikkatsu durch das Revival der Roman Porn Reihe gelungen, sehr viele international namhafte japanische Regisseure für Projekte zu gewinnen. Die recht großzügig definierte Freiheit, die Drehbuchautoren und Filmemacher genießen, hat zu einigen sehr interessanten Filmen geführt, von denen nur einige wenige enttäuschten und nicht mehr als eine Handvoll für das Erotik-Genre typischen Klischees abzuspulen. Regisseur und Drehbuchautor Daigo Matsui ist für ein solches Projekt eine mehr als interessante Wahl, besonders da er in vergangenen Filmen wie Japanese Girls Never Die Themen wie Sexismus und Frauenfeindlichkeit aufgriff. Zwar sollte man von seinem Film Hand keine solch kritischen Töne erwarten, doch stattdessen schafft er es, Pink-Film und die Ästhetik des Indie-Dramas zu einem Liebesdrama zu verbinden, was man sicherlich zu den besten Beiträgen des Roman Porn zählen kann.

Manche werden überrascht sein, wenn sie vom Bezug zum Pink-Film hören. Tatsächlich wirkt Hand über weite Strecken narrativ und visuell wie eines jener japanischen Indie-Dramen, die man auf zahlreichen internationalen Festivals wie der Nippon Connection regelmäßig zu sehen bekommt. Die Sex-Szenen sind durchaus ausgiebig und elegant gefilmt, sind aber ästhetisch keinesfalls an gängige Porno-Klischees angelehnt. Sie wirken hingegen erotisch, leidenschaftlich und vor allem sehr romantisch, eine Spiegelung der Gefühlslage der Figuren, die immer mehr in der Beziehung zueinander aufgehen. Für die von Akari Fukunaga gespielte Protagonistin unterstreichen diese ihre emotionale Veränderung, was ihrer Figur viel mehr Tiefe verleiht, sodass der Zuschauer sich für sie und ihr Schicksal interessiert. Innerhalb einer Industrie, in der nach wie vor viele Frauenfiguren eindimensional sind und nur auf das Sexuelle beschränkt sind, ist das eine willkommene Abwechslung.

„Deine Hand sagt, dass du lügst.“

Im Kern erzählt Matsui in Hand von einer Übergangsphase im Leben, geprägt von einer Orientierungslosigkeit. Akari Fukunaga spielt überzeugend eine junge Frau, die in der anfangs etwas seltsam anmutenden Obsession für ältere Männer einen Weg im Leben sucht. Zugleich ist sie nicht bereit, sich festzulegen, weshalb sie mit ihrer mittelmäßig bezahlten Position in ihrer Firma mehr als zufrieden ist. Auch die anderen Darsteller wie Daichi Kaneko und Kanji Tsuda sind interessant als Männer, die nach außen ein Maß an Überlegenheit zeigen, aber innerlich unsicher und ängstlich sind. Generell entwirft Daido Matsui in Hand eine Welt, die glaubhaft erscheint und in der man sich wiederfinden kann. Man merkt die Fallhöhe, die mit jeder Entscheidung einhergeht und die im Falle eines Irrtums die Figuren mit voller Wucht treffen wird.

Credits

OT: „Hand“
Land: Japan
Jahr: 2022
Regie: Daigo Matsui
Drehbuch: Sorami Date
Musik: Yuta Mori
Kamera: Futa Takagi
Besetzung: Akari Fukunaga, Akio Kaneda, Daichi Kaneko, Natsuko Obuchi, Kanji Tsuda

Bilder

Trailer

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Hand – Deine Hände auf meiner Haut
fazit
„Hand“ ist eine überzeugende und teils sehr berührende Mischung aus Erotikfilm und Indie-Drama. Daigo Matsui erzählt in seinem Beitrag zur Roman Porn-Reihe über Lebensentscheidungen und ihre Folgen, über Liebe und Romantik.
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