Parasyte The Grey Netflix Streamen online
© Netflix/Cho Wonjin

Parasyte: The Grey – Staffel 1

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„Parasyte: The Grey – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 5. April 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Seitdem Außerirdische auf der Erde gelandet sind, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Das Heimtückische: Anstatt die Menschen anzugreifen, haben sie vielmehr Besitz von ihnen ergriffen. Nach außen hin sieht man keinen Unterschied, nur manchmal kommt das Innere zum Vorschein, wenn sie mit gewaltigen Tentakeln um sich schlagen. Ein Mensch, der davon befallen ist, ist Jeong Su-in (So-nee Jeon), auch wenn die Symbiose bei ihr etwas anders ausfällt, wird sie doch anders als andere Leidgenossen nicht nur den Parasiten kontrolliert. Während sie noch versucht, sich mit der Situation zu arrangieren, kreuzt sich ihr Weg mit denen von dem Gangster Seol Kang-woo (Kyo-hwan Koo), der seine Schwester sucht, sowie Jun-kyung Choi (Jung-hyun Lee), der es sich zum Ziel gesetzt hat, alle Parasiten zu vernichten …

Neuinterpretation des Manga-Hits

So ganz muss man die Veröffentlichungspolitik von Netflix ja nicht verstehen. Nicht nur, dass es zuweilen schwer zu begründen ist, warum manche Serien fortgesetzt und andere vorzeitig eingestellt werden. Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichungen wirft Fragen auf, wenn in manchen Wochen gar nichts Neues kommt, in anderen dafür alles auf einmal. So auch diese Woche, wo gleich drei neue düstere Serien quasi gleichzeitig an den Start gingen und sich damit gegenseitig das Publikum abjagten. Da war der deutsche Krimithriller Crooks, bei dem ein Münzraub tödliche Folgen hat. Bei der US-amerikanischen Roman-Adaption Ripley übernimmt ein Betrüger das Leben eines anderen. Ähnlich geht es beim südkoreanischen Beitrag Parasyte: The Grey zu. Dieses Mal ist das Unheil aber nicht menschlichen Ursprungs, sondern eines extraterrestrischen, wenn Aliens sich in Menschen einnisten und von innen aushöhlen.

Der Titel könnte dabei manchen bekannt vorkommen. Tatsächlich ist er von Parasyte inspiriert, einer zwischen 1989 und 1994 veröffentlichten Mangareihe von Hitoshi Iwaaki, die 2014 sowohl als Animeserie wie auch als Live-Action-Film umgesetzt wurde. Man muss jedoch weder das Original noch die Adaptionen kennen, um hier folgen zu können. Parasyte: The Grey übernimmt zwar Elemente aus der Geschichte und das grundsätzliche Szenario rund um Außerirdische, die Menschen befallen, macht aber etwas Eigenes daraus. So spielt die Serie eben in Südkorea, nicht in Japan. Es treten andere Figuren auf, auch wenn es einen Kurzauftritt von Shinichi Izumi gibt, dem Protagonisten des Originals, der hier aber von einem anderen Schauspieler verkörpert wird als bei den Filmen.

Sci-Fi-Horror mit reichlich Action

Vor allem aber bei der Tonalität kommt es zu massiven Unterschieden. Grundsätzlich handelt es sich bei allen Titeln aus dem Franchise zwar um Science-Fiction-Horror-Titel. Beim Original war aber deutlich mehr Humor drin, wenn es zwischen Izumi und seinem ungebetenen Gast, der sich in seiner Hand bemerkbar macht, zu komischen Situationen kam. Vergleichbar zu Venom etwa. Stattdessen nimmt Regisseur und Co-Autor Sang-ho Yeon, der seinerzeit mit Train to Busan zu Weltruhm kam, die Sache sehr ernst. Parasyte: The Grey will düster sein, kombiniert Action und Horror mit einem persönlichen Trauma, unter dem Su-in leidet. Da ist für Spaß nicht viel Platz. Der Verbindung zwischen Wirtin und Parasit wird ebenfalls nicht viel Zeit eingeräumt.

Das heißt aber nicht, dass man hiermit nicht seinen Spaß haben könnte. So gibt es immer wieder unterhaltsame Momente, gerade wenn die Parasiten Amok laufen und es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Hin und wieder versucht sich Yeon auch an etwas weitergehenden Aussagen, die auf die Gesellschaft als solche abzielen. Im Vergleich zu seinen frühen nachdenklichen Werken, gerade auch den Animationstiteln, bleibt das aber eher oberflächlich. Da sollte man nicht zu viel erwarten. Parasyte: The Grey ist dann doch mehr mit der Action beschäftigt als damit, dieser eine größere Bedeutung zu geben. Als Zeitvertreib passt das, zumal die Staffel mit ihren sechs Folgen angenehm kurz ist.

Credits

OT: „Gi-saeng-su: Deo Geu-re-i“
Land: Südkorea
Jahr: 2024
Regie: Sang-ho Yeon
Drehbuch: Sang-ho Yeon, Yong-jae Ryu
Vorlage: Hitoshi Iwaaki
Musik: Min-joo Chai, Dong-wook Kim
Kamera: Vittorio Storaro
Besetzung: So-nee Jeon, Kyo-hwan Koo, Jung-hyun Lee, Hae-hyo Kwon, In-kwon Kim, Hyun-gil Yoon, Hyun-kyun Lee, Ju-yeon Moon

Bilder

Trailer

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Parasyte: The Grey – Staffel 1
fazit
„Parasyte: The Grey“ übernimmt zwar das grundsätzliche Szenario des Manga-Hits, bei dem Außerirdische Besitz von Menschen ergreifen, macht daraus aber etwas Eigenes. Der Humor ist geringer, die Serie will düster sein. Unterhaltsam ist die Mischung aus Action, Horror und Science-Fiction aber schon, selbst wenn man nicht zu viel vom Inhalt erwarten sollte.
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6
von 10