Teenage Mutant Ninja Turtles Splitter Collection – Band 1

In einem Labor kommen fünf Versuchstiere, vier Schildkröten und eine Ratte, in Kontakt mit einem Mutagen, was sie zu humanoiden Kreaturen werden lässt. Angeführt von der Ratte Splinter ziehen sie sich in die Tiefen der New Yorker Kanalisation zurück, wo sie Zuflucht finden und unter der Aufsicht des weisen Splinters zu Kriegern werden. Dort erhalten sie auch ihre Namen: Leonardo, der Anführer, Donatello, Raphael und Michelangelo. Ihre erste Mission ist es Raphael zu finden, der auf der Flucht verloren ging und seitdem durch die Straßen der Metropole streift. Das ist gar nicht so einfach, denn die Turtles und Splinter müssen sich mehr als einmal mit der Bande von Old Hob, einer ebenfalls mutierten Katze, anlegen.

Derweil macht Raphael die Bekanntschaft mit Casey Jones, einem jungen Mann mit einem Faible für Eishockey und Verbrecherjagen, der die Schildkröte als seinen Partner auf seine nächtlichen Streifzüge durch die Stadt mitnimmt. Old Hob ist aber bald schon nicht mehr die einzige Bedrohung, die den Turtles nach dem Leben trachtet, denn der geheimnisvolle Foot-Clan und ihr Anführer haben ebenfalls die Jagd auf die mutierten Wesen eröffnet.

Schwierige Anfänge

Vor mittlerweile 40 Jahren erblickten die Teenage Mutant Ninja Turtles das Licht der Comic-Welt. Die beiden Zeichner Kevin Eastman und Peter Laird hatten die Geschichte um die vier mutierten Schildkröten und Meister Splinter ursprünglich als Parodie auf Daredevil, X-Men und Ronin betrachtet, doch die Reihe erreichte schon bald eine solche Beliebtheit, dass noch mehr Figuren hinzukamen und man den Gedanken an eine Parodie ablegte. Der Rest ist wohl Geschichte, denn mittlerweile sind Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo durch zahlreiche Spielfilme, Serien und Videospiele zum festen Bestandteil der Popkultur geworden. Der deutsche Splitter-Verlag erinnert durch die Publikation der Teenage Mutant Ninja Turtles Splitter Collection an die Anfänge der beliebten Figuren, wobei Band Eins die Hefte 1 bis 12 des 2011 erschienenen Reboots von Kevin Eastman und Tom Waltz vereint.

Wer die Turtles bislang nur aus Filmen wie dem Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem kennt, der wird in dem Reboot von 2011 eine viel erwachsenere und teils auch härtere Geschichte vorfinden. Für alle anderen sollte dies eine Rückkehr zu den Wurzeln der beliebten Figuren sein, denn bereits in den ersten Comics der Serie findet man diesen Ton vor, der sich deutlich abhebt von dem der nach wie vor sehr bekannten Fernsehserie aus den 90ern oder den Spielfilmen von 1990 und 1991. Die ersten zwölf Bände erzählen eine Geschichte vom Erwachsenwerden, vom Finden der Identität und von vielen harten Kämpfen, welche das Band der Turtles immer wieder auf die Probe stellen werden. Spätestens wenn mit dem Foot-Clan und Shredder ein ebenbürtiger Gegner auf der Bühne erscheint, erhöhen sich nicht nur die Action-Anteile, sondern auch das Drama wird umso größer. Im Kern ist Teenage Mutant Ninja Turtles nämlich eine Geschichte von einer Familie von Außenseitern, die nur einander haben.

Die Brüder finden sich

Schon beim ersten Kampf gegen Old Hobs Bande merkt man, dass diese Familie sich aber erst noch finden muss. Die Turtles sind zwar erprobt im Kampf, doch sie sind auch noch jung und teils noch naiv. Der Zusammenhalt der Gruppe steht über allem, aber ihre jeweiligen Charakterzüge stehen immer wieder im Weg. Gerade diese Zusammensetzung macht die einzelnen Geschichten spannend, wenn beispielsweise Leonardo sich als Anführer der Gruppe beweisen muss oder Raphaels rebellische Züge zum Vorschein kommen. Die Welt, mit der sie es aufnehmen müssen, ist hart, unerbittlich und verzeiht keine Fehler, weshalb nicht selten in den Kämpfen Blut fließt. Zusätzlich erfährt der Leser an verschiedenen Stellen etwas mehr über die Hintergründe der Turtles und Splinter, warum sie über so viel Erfahrung in Martial Arts verfügen und auf welch tragische Geschichte ihre Verbundenheit zurückgeht.