Wilsberg - Blinde Flecken Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Thomas Kost

Wilsberg: Blinde Flecken

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„Wilsberg: Blinde Flecken“ // Deutschland-Start: 13. April 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Es ist ein für ihn ungewöhnlicher Auftrag, den Privatdetektiv Georg Wilsberg (Leonard Lansink) da zu erfüllen hat. So wurde er vom Optiker Peter Oldendorp (Nicholas Reinke) damit beauftragt, seine Ehefrau Natalie (Anja Knauer) genauer unter die Lupe zu nehmen. Seine Vermutung: Sie hat eine Affäre mit dem Gutachter, der beim Sorgerechtsstreit um Tochter Franzi (Lilli Lacher) feststellen soll, bei wem sie bleiben soll. Als Wilsberg der Sache nachgeht, stellt er zu seiner großen Verwunderung fest, dass Natalie tatsächlich eine Affäre hat – aber mit Ekki Talkötter (Oliver Korittke). Und das ist nicht die einzige böse Überraschung, die auf den Detektiv wartet. Denn kurze Zeit später ist der Gutachter tot und Peter steht unter dringendem Tatverdacht …

Ungewohnter Fall mit Erfolgsgarantie

Und weiter geht es mit Wilsberg. Kaum eine Krimireihe ist derart fleißig wie die ZDF-Produktion, zumindest wenn es um die Anzahl neuer Filme geht. Und auch das Publikum zeigt sich von einer erstaunlichen Konstanz. So gab es zwar bei Wut und Totschlag vergangenen Herbst einen überraschenden Tiefpunkt, als die Zuschauerzahl auf 5,2 Millionen absackte. Bei Ein Detektiv und Gentleman ging es aber im Januar wieder aufwärts, 6,5 Millionen wollten dabei sein, als sich der Buchhändler mit einem Historiker anlegte. Nun gibt es bereits Nachschub, mit Blinde Flecken folgt der nunmehr 81. Teil des Dauerbrenners und soll die seit Jahrzehnten geschriebene Erfolgsgeschichte fortsetzen. Dabei fängt der Film etwas unerwartet an. Üblicherweise steht da am Anfang eine Leiche, die restliche Zeit wird dann nach dem Täter oder der Täterin gesucht.

Dieses Mal geht es mit einem Sorgerechtsstreit los. Auch bei diesem geht es hitzig zu, bis dabei aber der Mord geschieht, dauert es ein Weilchen. Ansonsten ist Wilsberg: Blinde Flecken ganz klassisch, wenn auf Biegen und Brechen die diversen Figuren eingebaut werden müssen. Völlig überflüssig ist mal wieder die Anwältin Dr. Tessa Tilker (Patricia Meeden), die man komplett rausnehmen könnte, ohne dass dies auffallen würde. Auch bei den Witzen gibt es sehr viel Bekanntes, darunter der sich ständig selbst überschätzende Overbeck (Roland Jankowsky), der hier von einer Beförderung träumt. Der interessanteste Aspekt ist dieses Mal noch, wenn sich Wilsberg und Ekki quasi als Gegner gegenüberstehen. Schließlich vertreten sie unterschiedliche Seiten in einem Sorgerechtsstreit.

Langweilig und willkürlich

Das ist aber auch das Einzige, was bei dieser über weite Strecken ziemlich langweiligen Folge hervorsticht. Und selbst dieser Konflikt wird schnell wieder beendet, er spielt schlicht keine Rolle mehr. Das muss Fans nicht stören. Die sind jahrelangen Stillstand gewöhnt. Dennoch darf man sich bei Wilsberg: Blinde Flecken zwischendurch immer wieder fragen, wofür eigentlich noch neue Filme produziert werden, wenn sich sowieso nichts tut. Da könnte man genauso gut Dutzende von Wiederholungen ausstrahlen, ohne dass dies groß auffallen würde. Die Episodenfiguren sind ebenfalls wenig bemerkenswert, weder für sich genommen noch in der Konstellation. Auch wenn das Thema Sorgerechtsstreit eigentlich ein sehr emotionales ist, das hier darf einen ziemlich kalt lassen.

Bleibt noch die Frage nach dem Krimi an sich. In der Hinsicht zeigt sich Wilsberg: Blinde Flecken von gemischter Qualität. Anfangs darf man tatsächlich noch rätseln, was und vor allem wer dahintersteckt. Dass der betrogene Ehemann den Mord begangen hat, ist naheliegend – so naheliegend, dass man das ausschließen darf. Die Ehefrau kann es nicht gewesen sein. Was also steckt sonst dahinter? Drehbuchautorin Mariann Kaiser (Folge mir) hält es offensichtlich für clever, wenn sie zwischendurch einfach die Geschichte wechselt und von etwas ganz anderem erzählt. Kann man machen. Wer sich aber solche Filme anschaut, um selbst mitzurätseln, darf den Fernseher heute ausgeschaltet lassen. Bei dieser Willkürlichkeit lohnt sich das nicht.

Credits

OT: „Wilsberg: Blinde Flecken“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Vivian Naefe
Drehbuch: Mariann Kaiser
Musik: Martin Probst
Kamera: Christian Almesberger
Besetzung: Leonard Lansink, Oliver Korittke, Patricia Meeden, Rita Russek, Roland Jankowsky, Anja Knauer, Nicholas Reinke, Jan Henrik Stahlberg, Alexander Hörbe, Josia Krug, Lilli Lacher

Bilder

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Wilsberg: Blinde Flecken
fazit
„Wilsberg: Blinde Flecken“ beginnt mit einer interessanten Konstellation, wenn der Privatdetektiv und der Finanzbeamte auf unterschiedlichen Seiten eines Sorgerechtsstreits stehen. Ansonsten ist der Film aber ziemlich langweilig, ist als Krimi zudem zu willkürlich, um ein Publikum zu beglücken, das gern selbst rätselt.
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