Another Code Die Suche nach der verborgenen Erinnerung
© Nintendo

Another Code: R – Die Suche nach der verborgenen Erinnerung

Another Code Recollection
„Another Code: Recollection“ // Deutschland-Start: 19. Januar 2024

Inhalt / Kritik

Auch wenn Another Code: Doppelte Erinnerung 2005 nicht der ganz große Hit war, die Resonanz war insgesamt schon positiv. Nicht nur, dass man von Nintendo keine Point-and-Click-Adventures gewohnt war, weshalb man neugierig sein durfte, was der Videospielgigant wohl daraus machen würde. Das für das Nintendo DS veröffentlichte Spiel war zudem eine interessante Demonstration dessen, was man mit der tragbaren Konsole so anfangen konnte. Neben dem doppelten Bildschirm kamen auch der Touchscreen und sogar das Mikrofon zum Einsatz. Als später die Wii ebenfalls zu einem Verkaufsschlager wurde, erinnerte man sich an das Game und präsentierte mit Another Code: R – Die Suche nach der verborgenen Erinnerung einen Nachfolger.

Auf der Suche nach der Vergangenheit

Der zweite Teil war dem ersten recht ähnlich und doch auch ganz anders. Gemeinsam ist den beiden Spielen die Hauptfigur: Wir spielen jeweils Ashley Mizuki Robbins. Ging es im ersten Teil noch darum, dass sie ihren Vater wiedertrifft, den sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat, steht im zweiten Spiel die Mutter im Mittelpunkt. Dass diese tot ist, wissen wir. Auch das galt es bei Another Code herauszufinden: Wer hat sie ermordet und aus welchem Grund? Das wurde zwar geklärt. In Die Suche nach der verborgenen Erinnerung gibt es jedoch ein zweites Rätsel zu klären. Statt einer einsamen Insel steht nun ein abgelegenes Camp an einem See auf dem Reiseprogramm. Dort war die Mutter vor ihrem Tod gewesen, nun arbeitet der Vater dort. Das wird zum Anlass, erneut in der Vergangenheit zu stöbern und mehr über die Eltern herauszufinden.

Das Spiel hat aber noch deutlich mehr zu erzählen. Schon bei Another Code gab es neben der Hauptgeschichte eine zweite, die sich um das tragische Schicksal eines Jungen dreht, der als Geist durch die Villa wandert. Bei Die Suche nach der verborgenen Erinnerung sind es gleich mehrere Geschichten, die wir erfahren dürfen. Erneut gibt es dabei einen Jungen, der Schreckliches erlebt hat. Hinzu kommen eine ältere Frau und mehrere Jugendliche, die eine Nachwuchsband gegründet haben. Das ist viel Stoff, der verarbeitet werden muss, zumal die einzelnen Punkte nur bedingt zusammenhängen. Überschneidungen gibt es zwar schon. Aber die sind zum Teil sehr oberflächlich, weshalb man manches auch hätte weglassen können. Umso mehr, da der zweite Teil deutlich länger ist als der erste.

Mehr lesen als rätseln

Das erhöht dann auch noch mal den Leseteil beträchtlich. Schon bei Another Code konnte man sich darüber streiten, ob das ein Adventure ist oder nicht doch eher eine Visual Novel. Die Rätsel waren sporadisch und oft nicht übermäßig komplex. Bei Die Suche nach der verborgenen Erinnerung hat sich das noch weiter verstärkt. Das größte Rätsel ist über weite Strecke noch, wohin man als nächstes gehen muss, um die Geschichte voranzutreiben. Bei der Switch Neuauflage, die unter dem Titel Another Code: Recollection erschienen ist, kann man sich deshalb per Pfeil die Richtung vorgeben lassen. Auch anderweitig wurde das Spiel verändert. Die Rätsel wurden abgewandelt, da die neue Konsole nicht mit der Wiimote zu vergleichen ist. Aus der Seitenperspektive wurde wie beim neu aufgelegten ersten Teil eine aus der dritten Person. Ob das besser oder schlechter ist, darüber lässt sich streiten.

Einen Blick wert ist der zweite Teil in beiden Versionen. So gibt es genügend Geheimnisse, bei denen man schon wissen möchte, was dahintersteckt. Ashley ist auch eine interessante Protagonistin, bei der man wirklich versucht hat, sie als Jugendliche darzustellen. Das Setting ist erneut stimmungsvoll, wenn die alte Villa einem Camp mit viel Natur gewichen ist. Dort herumzulaufen hat schon etwas Entspannendes, nur zum Ende hin wird es mal richtig brenzlig. Wer auf der Suche nach einem guten Adventure ist, bei dem man viel überlegen muss, ist bei Another Code: R – Die Suche nach der verborgenen Erinnerung zwar verkehrt. Wer das Spiel aber als interaktiven Roman annimmt, kann sich hiermit schon ganz gut die Zeit vertreiben.

Credits

OT: „Another Code R: Kioku no Tobira“
IT: „Another Code: R – A Journey into Lost Memories“
Land: Japan
Jahr: 2009 (Original), 2024 (Remaster)
Director: Shigeru Komine
Producer: Takuya Miyagawa
Designer: Rika Suzuki
Musik: Satoshi Okubo
Publisher: Nintendo
Entwickler: CING (Original), Arc System Works (Remaster)
Plattformen: Nintendo Wii (Original), Nintendo Switch (Remaster)

Bilder

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Another Code: R – Die Suche nach der verborgenen Erinnerung
fazit
„Another Code: R – Die Suche nach der verborgenen Erinnerung“ ist wie der erste Teil eine Mischung aus Adventure und Visual Novel um eine Jugendliche, die mehrere Geheimnisse rund um ihre Eltern lösen muss. Die Rätsel sind nicht erwähnenswert. Die Geschichte und das stimmungsvolle Setting rechtfertigen aber den Blick.
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